Sozialarbeit und Hausbesuche
Unsere Sozialarbeiterinnen und freiwilligen "Community Health Workers" schaffen, was für unsere deutschen Ärzte unvorstellbar ist: Sicheren Fußes bahnen sie sich ihren Weg in den hintersten Winkel des labyrinthartigen Slum. Hier besuchen schwerkranke oder bettlägrige Patientinnen und Patienten, die den Weg in unserer Ambulanz nicht schaffen. Die Sozialarbeiterinnen werden von den German Doctors ausgebildet und regelmäßig geschult. Da sie oft selbst im Slum aufgewachsen sind, kennen sie die Bedürfnisse und Sorgen der Menschen und können ihnen besonders gut beistehen. Regelmäßig werden sie von German Doctors begleitet.
Unsere Sozialhilfe in Kalkutta
- Unter der Leitung einer Sozialarbeiterin besuchen drei Krankenschwerstern/-pfleger und 40 sogenannte "Community Health Worker" (Freiwillige) Patienten im häuslichen Umfeld
- Aufsuchen von schwerstkranken, bettlägrigen Patienten
- Überwachung der regelmäßigen Medikamenteneinnahme von HIV-Patienten
- Screening von Kindern auf Unterernährung
- regelmäßig Schulungen zu Gesundheitsthemen
Danke, Rose!
Rose lebt fast ihr ganzes Leben in Mathare Valley. Sie kennt jeden Winkel und hat für alle und alles Zeit. Als sehr junge Frau, vom Lande kommend, ist sie in Mathare gelandet, hat dort ihren Mann kennen gelernt und 7 Kinder bekommen. Ihr Mann ist an Aids gestorben, ihr neuer Mann hat 8 Kinder mit in die Ehe gebracht, ist ebenfalls an Aids gestorben, ebenso ihr Vater, dessen 5 Kinder sie dann auch noch mit großgezogen hat.
Mit der Hilfe von German Doctors hat sie dann später die Ausbildung zur Sozialarbeiterin gemacht und betreut nun seit Jahren schon die PatientInnen in Mathare, die nicht in der Lage sind, nach Baraka zu kommen. Danke Rose!
Einsatztagebuch aus Nairobi
Dr. Sigurn Schulze-Stadler berichtet von ihrer "Slumvisite":
"Das zweite Erlebnis war meine „Slumvisite“. Abenteuerliche Wege musste ich da gehen, steile, sehr steinige Pfade runter zum Matharefluss, durch Matschlöcher waten, unter Wellblech durchkriechen, wobei scharfe Kanten die Kleidung aufschnitten, über Stege mit fehlenden Bohlen balancieren, die über ungeheuer stinkende, stehende Gewässer führen. Die Vorstellung, da reinzufallen, hat mich noch in meinen Träumen verfolgt.
Wenn wir dann so eine Behausung erreicht hatten, fand ich eine Großfamilie auf 10 qm (größere Wohnungen gibt es nicht). Alle schlafen in einem Bett oder auf der nackten Erde (der Boden besteht aus gestampften Lehm), es war stockdunkel und sehr unterschiedlich sauber.
Geballtes Elend
Ein altes Geschwisterpaar, beide HIV-positiv, deren Hütte ein Meter unter dem Türeingang lag, waren nicht mehr in der Lage, für Ordnung zu sorgen. Die Schwester hatte den gesamten Kopf voller Knoten und juckende Haut. Ich habe sie soweit das bei der Dunkelheit ging, untersucht und ihr ein Rezept geschrieben, dass wir dann mit nach Baraka genommen haben, damit die Medikamente am nächsten Tag gebracht werden können. Sie war nie verheiratet gewesen, hatte einen Sohn, der vor einigen Tagen verstorben ist und noch nicht beerdigt wurde. Durch dieses geballte Leid war ich dann doch ganz schön geschockt. "
Knochenbrüche gut versorgt
"Man findet viele Knochenbrüche vor, was einen nicht wundert, wenn man die Hausbesuche in Mathare Valley Slum unternimmt. Die kleinen engen „Gassen“ zwischen den Wellblechhäusern – die gar keine Wege sind, sondern Zwischenräume zwischen von Hütten – sind aus ungeformten Steinen und es gibt keine Stufen. Fällt man hier beim Spielen hin, holt man sich schnell eine Fraktur am Arm oder eine Impressionsfraktur am Kopf."
Daniel leidet: Chronische Osteomyelitis im Slum
Chronische Osteomyelitis - eine Entzündung des Knochen und Knochenmarks - zieht eine komplexe und langwierige Behandlung nach sich. Insbesondere wenn man wie Daniel im Slum von Nairobi lebt und die medizinische Versorgung mehr als unzureichend ist. Als Daniel zu uns kam, war die chronische Infektion schon weit fortgeschritten......
Die Initiative "Entwicklung wirkt"
Wer steht hinter der Initiative?
Die Organisationen Brot für die Welt, die Christoffel Blindenmission, German Doctors, die Kindernothilfe und MISEREOR haben sich zusammengeschlossen, um die Wirksamkeit des internationalen Engagements Deutschlands zu erklären. Gemeinsam tragen wir die Initiative „Entwicklung wirkt“.
Was wollen wir damit erreichen?
Wir sind der Überzeugung, dass Deutschland auf staatlicher und zivilgesellschaftlicher Ebene auch weiterhin international Verantwortung tragen muss und nicht nachlassen darf in der Unterstützung und Ausstattung von Fonds, Programmen und lokalen Initiativen, die die Entwicklungsziele der Weltgemeinschaft fördern. Denn die Erfolge der Entwicklungszusammenarbeit sind vielfältig und messbar: Weltweit geht die Kindersterblichkeit zurück, immer weniger Menschen leben in extremer Armut, immer weniger Menschen leiden an Hunger, die Getreideproduktion steigt, HIV-Infektionen sind stark zurück gegangen und es gibt keine Pocken mehr. Die Liste ist lang. Wir sagen: Das Engagement der Organisationen verbessert die Lebensbedingungen an vielen Orten auf der ganzen Welt und sichert somit Wachstum und Frieden für alle Menschen, auch für uns. Jeder Euro an Spenden und Steuergeldern ist gut investiert!
Wer unterstützt uns dabei?
Mit dabei sind Schauspieler Jan-Josef Liefers, Topmodel Stefanie Giesinger, Dr. Eckart von Hirschhausen, Sängerin Mandy Capristo, Schauspieler Til Schweiger, Pro7-Moderatorin Rebecca Mir, Sänger Max Mutzke, SocialMedia-Königin Julia Beautx, Youtube-Star Gronkh, Schauspielerin Anna Maria Mühe und Sänger Peter Maffay. Gefördert wird die Initiative „Entwicklung wirkt“ vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.