Ärzte helfen weltweit
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Krankenhaus der German Doctors in Buda
Krankenhaus der German Doctors in Buda

Kranken­haus in Buda

In Buda, einem kleinen Dorf auf der philip­pinischen Insel Mindanao auf den Philippinen, haben wir vor nunmehr 15 Jahren ein Kranken­haus aufgebaut. Noch immer ist das Buda Community Health Care Center, das wir unterstützen, mit seinen 12 stationären Betten und einer großen Ambulanz das einzige Kranken­haus im Umkreis von 80 Kilometern. Der Schwer­punkt: die Versorgung von Kindern und schwangeren Frauen.

Hilfe in Buda auf den Philippinen für arme Bauern

Leben in der Abgeschiedenheit

Mehrere Stunden Fuß­marsch mit einem Baby auf dem Rücken und einem Kind an der Hand bis zur einzigen Straße in der Region, wo sie hoffen einen Bus zu erwi­schen: Für viele Patient­innen und Patienten des Buda-Kranken­hauses ist dies keine Selten­heit. Im Gegen­teil: In der medi­zinisch völlig unter­ver­sorgten Region sind die Menschen über­aus dankbar, über­haupt eine hoch­wertige medi­zinische Versor­gung vor Ort zu haben. Denn jenseits der Auto­bahn, die den Norden (Provinzen Misamis Oriental/Bukidnon) und Süden der Insel (Provinz Davao del Sur) verbindet, liegen nur noch weit verstreut kleine Sied­lungen inmitten einer hüge­ligen, teils zerklüf­teten Berg­landschaft. Die Region ist als „geografisch isoliert und benach­teiligt“ (GIDA) einge­stuft und zählt zu den ärmsten auf den Philippinen.

Jede Hilfe zählt

Sieben Kilo­meter Fuß­marsch zur nächsten Grund­schule

Indigene Stämme der Lumads und Dumagats leben dort unter sehr beschei­denen Beding­ungen in Holz­hütten, oftmals ohne Zugang zu Strom und fließen­dem Wasser. Sie werden margi­nalisiert und ihre Rechte auf Roh­stoffe, Bildung, Entwicklung und Gesund­heit häufig verletzt. Die Folgen: Staat­liche Programme erreichen sie kaum und nur wenige von ihnen haben die Chance, der Armut zu entkommen. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sogar die jüngsten Schüler oftmals mehrere Kilo­meter zur nächsten Grund­schule laufen müssen. Und eine weiter­führende Schule? Für die vielen Familien, die mit Subsistenz­wirtschaft gerade so über die Runden kommen, ist dies uner­schwinglich.

Die große Abge­schieden­heit der Menschen und die mangelnde medi­zinische Versor­gung war der Grund, das Kranken­haus im Jahr 2006 mit Unter­stützung des Bundes­minis­teriums für wirt­schaft­liche Zusammen­arbeit und Entwick­lung (BMZ) zu errichten.

Bis 2017 behandelten deutsche Ärztinnen und Ärzte die Menschen im Buda-Krankenhaus ehrenamtlich.

Kinder benötigen im Notfall besonders dringend eine medizinische Versorgung.

Wir sind glücklich darüber, dass Dank unseres Partners fast täglich Babys das Licht der Welt erblicken.

Die junge Mutter hat mit ihrem kleinen Sohn den Weg zum Krankenhaus auf sich genommen.

Auch während der Corona-Pandemie blieb das Krankenhaus soweit möglich geöffnet, um insbesondere die schwangeren Frauen zu betreuen.

Endlich ein Kranken­haus

Seit Projekt­beginn ist es unser Ziel, insbe­sondere Kindern, schwangeren Frauen und Müttern der vernach­lässigten Volks­gruppen eine ausreich­ende medi­zinische Gesund­heits­versorgung, sichere Geburt, Nachsorge und Gesund­heits­aufklärung zu ermög­lichen. Und das haben wir zu unserer Freude erreicht: Rund 700 Frauen können jähr­lich in dem Kranken­haus in Buda sicher entbinden. Sechs Hebammen und eine Schwester kümmern sich um die Ent­bindungen im Kreiß­saal; zwei lokale Ärztinnen und Ärzte tragen die medi­zinische Verant­wortung. Ist ein Kaiser­schnitt nötig, werden die Frauen in das zwei Stunden entfernt liegende staat­liche Kranken­haus nach Davao City über­wiesen – zwei Ambulanz­fahr­zeuge mit Fahrern stehen hierfür bereit.

In Aufklärungs­gesprächen ermuti­gen die Mitarbei­tenden die Frauen außerdem dazu, regel­mäßig zur Schwanger­schafts­vorsorge zu kommen und das Angebot der Ent­bindung im Kranken­haus wahrzu­nehmen. Denn kommt es bei Haus­geburten zu Kompli­kationen, ist das Kranken­haus in den meisten Fällen viel zu weit entfernt!

Mit 10 Euro helfen!

Unter­ernährte Kinder sind besonders anfällig für Infektionen und Entwicklungs­störungen. Daher versorgen wir mangel­ernährte Kinder mit soge­nannten Nutripacks. Diese vitamin- und mineral­stoff­haltige Zusatz­nahrung auf Reis- und Mungo­bohnen-Basis stärkt die Abwehr­kräfte der Kinder und hilft ihnen, wieder Gewicht zuzu­nehmen.

Gutes tun: Aufbaunahrung bei Unterernährung spenden

Hilfe für unter­ernährte Kinder

Dank der verbes­serten medi­zinischen Versor­gung und Gesund­heits­aufklärung ist auch die weit­verbrei­tete Unter­ernährung in der Region insge­samt zurück­gegangen. Nur noch verein­zelt kommen Frauen mit unter­ernährten Kindern im Fuß­marsch nach Buda in die Klinik, oftmals nach Fieber- oder Durch­fall­erkrankungen. Hier bekommen sie erst Milch und anschließend hoch­chalorische Erdnuss­paste. Wenn sie wieder stabil sind, können sie ent­lassen werden. Regel­mäßig werden in Buda auch Verletz­ungen nach Verkehrs­unfällen behan­delt, ebenso Pneumo­nien, Harn­wegs­infektionen, Typhus, Magen-Darm-Erkran­kungen und Dengue-Fieber. Auch chronisch Kranke – darunter viele ältere Menschen – nehmen regel­mäßig Unter­suchungen in Anspruch und holen die Tabletten für ihre Behand­lungen ab.

Hilfe für Kinder bei Unterernährung in Budha auf den Philippinen

Ein starker lokaler Partner

Über Jahre haben ehrenamtliche deutsche Ärztinnen und Ärzte im Buda-Kranken­haus die Patient­innen und Patienten versorgten und das lokale Personal geschult. Bedingt durch die Sicher­heits­lage auf der Insel ist dies seit 2017 leider nicht mehr mög­lich. Die Gefahr ist für Ausländer einfach zu groß, Opfer einer Gewalt­tat oder Entfüh­rung zu werden. Im Mai 2017 verhängte Präsident Duterte das Kriegs­recht für Mindanao, nachdem IS-nahe Gruppen die Stadt Malawi einge­nommen hatten. Etwa 500.000 Menschen flohen vor den Kämpfen. Im Januar 2020 wurde das Kriegs­recht aufge­hoben.

Die gute Nachricht: Unser starker philippinischer Partner – das Committee of German Doctors for Developing Countries Inc. – betreibt das Kranken­haus mit lokalen Kräften weiter. Hier bewährt sich das jahre­lange Training insbe­sondere in der Geburts­hilfe. Ganz im Sinne unseres Mottos: „Hilfe die bleibt“!

Unsere Hilfe im Überblick

  • Basis­medi­zinische Versorgung für die margi­nali­sierten Menschen
  • Schwanger­schafts­vorsorge und sichere Ent­bindung für Frauen
  • Prävention und Gesund­heits­aufklärung

Partner

Committee of German Doctors for Developing Countries Inc.

Leiter des Buda-Krankenhauses

„Im Laufe der Jahre hat das Kranken­haus eine wichtige Rolle bei der Verbesse­rung der Gesund­heits­situation in der Region gespielt. Wir sehen seltener Unter­ernährung bei Kindern und haben in den letzten vier Jahren auch nur zwei Fälle von Mütter­sterblich­keit in unserem Kranken­haus regis­triert. Prävention und Patienten­aufklärung spielen neben der richtigen Diagnose, Behand­lung und sofortigen Über­weisung ebe­nfalls eine wichtige Rolle.“

Luba
Dr. Jaymart Costillas, Medical Director vom Buda-Krankenhaus

Projekte entdecken

Die German Doctors leisten ehren­amtlich Arzt­einsätze in Ent­wick­lungs­ländern und helfen dort, wo das Elend zum All­tag gehört. In städtischen Slums und länd­lichen Armuts­regionen auf den Philippinen, in Indien, Bangladesch, Kenia sowie in der Flüchtlingshilfe bieten unsere Ärztinnen und Ärzte Sprech­stunden für Menschen am Rande der Ge­sellschaft an. Die einge­setzten Mediziner arbeiten in ihrem Jahres­urlaub oder im Ruhe­stand für einen Zeit­raum von 6 Wochen und ver­zichten dabei auf jegliche Ver­gütung.

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