Unbarmherziger Krieg
Zerbombte Strom-, Wasser- und Gasleitungen, beschädigte Wohnhäuser, aufgerissene Straßen und Bahngleise – die Angriffe der russischen Armee verwüsten ganze Regionen in der Ukraine, und die Menschen leiden um so mehr, je länger dieser Krieg dauert. Besonders dramatisch ist die eingeschränkte medizinische Versorgung in einer Situation, in der so viele Menschen verletzt und auf Hilfe angewiesen sind.
Die UN schätzt, dass rund 3,7 Millionen Ukrainer und Ukrainerinnen innerhalb ihres Landes auf der Flucht sind. Die Geflüchteten brauchen ein Obdach, das sind häufig Notunterkünfte, die völlig überfordert sind, Menschen mit Behinderungen oder Pflegebedarf aufzunehmen. So harren gerade die Schwächsten im Kriegsgebiet aus. Vielerorts gibt es auch kaum Lebensmittel.
Als medizinische Hilfsorganisation unterstützen wir gemeinsam mit Partnern vor Ort genau dort, wo Hilfe am dringendsten gebraucht wird. Dabei liegt unser Schwerpunkt auf der Gesundheitsversorgung, aber wenn es darum geht, mit Nothilfe Menschen durch den Winter zu bringen, ist das ebenso unsere Aufgabe. Für uns ist es das oberste Ziel, menschliche Not zu lindern.
Die medizinische Versorgung spitzt sich zu - wir helfen
Im Kontext des Krieges steigt selbstverständlich die Zahl derer, die medizinisch versorgt werden müssen. Gleichzeitig ist die medizinische Grundversorgung in der ganzen Ukraine sehr stark beeinträchtigt, es fehlt an Medikamenten und medizinischen Materialien. Einrichtungen sind zerstört worden und es gibt Unterbrechungen der Lieferketten. Für die Krankenhäuser stehen nicht zuletzt weniger finanzielle Mittel von staatlicher Seite zur Verfügung, da diese für die militärische Verteidigung des Landes verwendet werden.
Auch 2025 stehen wir gemeinsam mit unseren ukrainischen Partnerorganisationen an der Seite der Menschen vor Ort. Wir versorgen Kliniken – auch in frontnahen Gebieten – mit dringend benötigten Arzneimitteln und medizinischen Hilfsmitteln, damit Patientinnen und Patienten die lebenswichtige Versorgung erhalten, die sie brauchen.
Zwischen 2022 und 2024 konnten wir dank zahlreicher Spenderinnen und Spender bereits rund 220.000 Menschen in der Ukraine medizinisch unterstützen.
Doch der Bedarf bleibt groß: Jede Spende hilft, Medikamente zu beschaffen und Leben zu retten.
Wir danken allen, die unsere wichtige Arbeit in dieser Notsituation unterstützen!
Lebensmittel-Nothilfe-Paket spenden
Mit 55 Euro helfen Sie einer Familie in der Ost-Ukraine mit einem Lebensmittel-Nothilfe-Paket.
Unterstützung für Familien mit schwerstkranken Kindern
German Doctors unterstützt ein 2024 angelaufenes Projekt der Organisationen „United Help and Support Germany“ (UHSG) und „Kultur der Demokratie, Ukraine“, das sich an Familien richtet, die ihre schwerstkranken Kinder auch während des Krieges zu Hause versorgen.
„Gemeinsam konnten wir den Familien in Odessa individuell benötigte Hygieneartikel und Spezialnahrung für die Sondernernährung der Kinder zur Verfügung stellen.“ Die Verteilung erfolgt persönlich durch das Team vor Ort. Während dieser regelmäßigen Besuche werden nicht nur Medikamente und Hygieneartikel ausgegeben, sondern auch geduldig Gespräche mit betreuenden Familien geführt. „Dieser persönliche Kontakt kann die Stimmung eines schwer kranken Kindes oder seiner Angehörigen grundlegend verbessern und der Familie über den Tag und die schwere Zeit helfen. Sie sind nicht allein“, so Inna Germaneau, Geschäftsführerin von UHSG.
Eine der größten Herausforderungen in diesem Krieg ist die konstante Stromversorgung der für manche Kinder lebensnotwendigen Beatmungsgeräte. Durch russische Drohnen und Raketen auf die kritische Infrastruktur in Odessa fällt häufig der Strom aus. Dann ist auch die Versorgung künstlich beatmeter Kinder mit Sauerstoff unterbrochen. „Der Vater eines 13-jährigen Mädchens erzählte mir, dass er sich in seiner Verzweiflung in sein Auto setzt, statt in den Luftschutzbunker zu gehen. Er fahre dann um den Häuserblock, damit die Batterie des Beatmungsgerätes aufgeladen werden kann, das seine Tochter mit Sauerstoff versorgt“, berichtet die Geschäftsführerin von UHSG sichtlich bewegt.
Unsere Hilfe im Überblick
- Verteilung von lebensnotwendigen Hilfsgütern
- Aufrechterhaltung der Trinkwasserversorgung
- Online-Psychotherapiesitzungen
- Medikamentenausgaben
- Praxis für medizinische Erstuntersuchungen
Unsere Partner u.a.
-
Apotheker ohne Grenzen
-
Libereco
-
New Way
- Vostock SOS
- United Help and Support Germany (UHSG)
- Ukrainian Soul
- Your City
Der Krieg wirkt weltweit
Als Kornkammer Europas versorgte die Ukraine auch viele Länder in Afrika und Asien mit Weizen. Jetzt wird die Ernte in weiten Teilen der Ukraine ausfallen, deshalb explodieren die Preise für Nahrungsmittel. Wir hören von all unseren Kooperationspartnerinnen und -partnern in Ländern des Globalen Südens, dass wir einen signifikanten Anstieg der Lebensmittelpreise haben und gleichzeitig auch einen enormen Anstieg für Diesel und Benzin.
Für Menschen, die ohnehin am Rande der Existenz leben, können schon jetzt Lebensmittel nicht mehr finanzieren. Die Ernährungskrise ist real, sie bedeutet Hunger für Millionen von Menschen in vielen Ländern dieser Welt.
Projekte entdecken
Die German Doctors leisten ehrenamtlich Arzteinsätze in Entwicklungsländern und helfen dort, wo das Elend zum Alltag gehört. In städtischen Slums und ländlichen Armutsregionen auf den Philippinen, in Indien, Bangladesch, Kenia und im Bereich der Flüchtlingshilfe bieten unsere Ärztinnen und Ärzte Sprechstunden für Menschen am Rande der Gesellschaft an. Die eingesetzten Mediziner arbeiten in ihrem Jahresurlaub oder im Ruhestand für einen Zeitraum von 6 Wochen und verzichten dabei auf jegliche Vergütung.