Ärzte helfen weltweit
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Tuberkulosekrankenhaus St. Thomas Home
Tuberkulosekrankenhaus St. Thomas Home

Tuberkulose-Kranken­haus St. Thomas Home

In den Slums der indischen Mega­stadt Kalkutta ist die Infektions­krankheit Tuberkulose weit verbreitet. Im Kampf gegen die Krankheit unter­stützen wir daher Präventions­maßnahmen sowie das St. Thomas Home, ein stationäres Kranken­haus, insbesondere für Frauen mit schweren Tuberkulose-Verläufen.

Slum in Kalkutta

Tuberkulose in der Mega­stadt Kalkutta

Vom indischen Wirtschafts­boom ist in den Slums von Kalkutta wenig zu spüren. Auf der Suche nach Arbeit in der Metall- und Textil­industrie hat es viele Menschen aus perspektiv­losen ländlichen Gebieten in die Haupt­stadt am Fluss und in die Nachbar­stadt Howrah verschlagen. Doch der Kampf um gute Jobs ist hart und nur die Wenigsten finden Arbeit, von der es sich ange­messen leben lässt. In den dunklen Gassen der Slums drängen oft sieben Personen auf 10 m². Es fehlt teil­weise an Elektrizität, ausreichender Trinkwasser­versorgung und hygienischer Abwasser- und Müll­entsorgung.

Unter diesen schlechten Lebens­beding­ungen in den Slums ist es nicht verwun­derlich, dass die Infektions­krankheit Tuberkulose weit verbreitet ist. Zwar ist Tuberkulose heilbar – aber nur, wenn die Medikamente richtig und lange genug einge­nommen werden, je nach Erkrankung mindestens sechs Monate.

Jede Hilfe zählt

Seit rund 20 Jahren Hilfe für Frauen

Seit 2004 unter­stützen wir das St. Thomas Home, ein Kranken­haus speziell für Frauen, die unter schweren Verlaufs­fällen der Krankheit, beispiels­weise der Wirbelsäulen-Tuberkulose, leiden. Auf den zwei Stationen mit rund 45 Betten werden die Frauen bis zu ihrer Ausheilung behan­delt und versorgt – meist zwischen sechs und 18 Monaten. Häufig ist auch ein operativer Eingriff nötig.

Leider ist es keine Selten­heit, dass Frauen nach einem langen Klinik­aufenthalt von ihren Familien verstoßen werden. Daher ist für unsere Arbeit immer auch die soziale Komponente entscheidend: Langzeit­patientinnen lernen zum Beispiel nähen, um nach der Entlassung auf eigenen Beinen stehen zu können.

Seit 17 Jahren ist Tobias Voigt bereits mit den German Doctors in Kalkutta - und kämpft mit Kopf und Herz gegen Tuberkulose.

Die harte Realität: Immer wieder werden an Tuberkulose erkrankte Frauen von ihrer Familie verstoßen. Während der langwierigen Behandlung haben sie die Möglichkeit, Nähen zu lernen, um auf eigenen Beinen zu stehen.

Einheimische Mitarbeitende des St. Thomas Home stehen den oft schwerkranken Frauen Tag und Nacht zur Seite.

Auch bei Kindern dauert es häufig viele Monate, bis sie von Tuberkulose geheilt sind.

Tuberkulose ist hochansteckend und in den beengten Wohnverhältnissen im Slum lässt sich eine Ansteckung kaum vermeiden.

Auch Kinder, die ehemals im "Pushpa Home" untergebracht waren, werden nun im St. Thomas Home behandelt.

Das St. Thomas Home verfügt zudem über ein großes ambulantes Diagnostik- und Behandlungs­zentrum mit verschiedenen sogenannten DOTS-Zentren – staatlich anerkannten Tuberkulose-Stadtteil­ambulanzen, in denen Patientinnen und Patienten untersucht werden und ihre täglichen Medikamente bekommen. Dr. Tobias Vogt, der seit 2002 in Kalkutta praktiziert, hat maßgeblich dazu beige­tragen, dass das St. Thomas Home zu einem anerkannten Tuberkulose-Zentrum werden konnte.

Präventions­maßnahmen

Wir setzen uns dafür ein, dass an Tuberkulose erkrankte Slum­bewohnerinnen und Bewohner mög­lichst früh identi­fiziert und behandelt werden. Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir ein vielfältiges Programm aufgesetzt, das von Postern und Straßen­ständen über Aufklärungs­kampagnen mit Vorträgen in Schulen, Jugend- und Frauen­gruppen bis hin zu Fernseh­spots und Handy-Push-Nachrichten reicht. Durch „Screenings“ werden an Tuberkulose erkrankte Patientinnen und Patienten in den Slums möglichst früh identi­fiziert und entsprechend behandelt werden.

Unsere Hilfe im Überblick

  • Versor­gung von an Tuberkulose erkrankten Frauen (stationär und ambulant)
  • Operationen und Physio­therapie bei Bedarf
  • Schulungen der erkrankten Frauen (Nähen, Schreiben, Zeichnen etc.)
  • Verknüpfung der erkrankten Frauen mit staatlichen Unter­stützungs­angeboten
  • Aufklärungs­arbeit zu Tuberkulose Identi­fikation von erkrankten Patientinnen und Patienten

Partner

  • St. Thomas Home
  • Kajla Janakalyan Samity (KJKS) für Tuberkulose Awareness

Projekte entdecken

Die German Doctors leisten ehren­amtlich Arzt­einsätze in Ent­wick­lungs­ländern und helfen dort, wo das Elend zum All­tag gehört. In städtischen Slums und länd­lichen Armuts­regionen auf den Philippinen, in Indien, Bangladesch, Kenia sowie in der Flüchtlingshilfe bieten unsere Ärztinnen und Ärzte Sprech­stunden für Menschen am Rande der Ge­sellschaft an. Die einge­setzten Mediziner arbeiten in ihrem Jahres­urlaub oder im Ruhe­stand für einen Zeit­raum von 6 Wochen und ver­zichten dabei auf jegliche Ver­gütung.

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