

Corona in Entwicklungsländern

Corona in Entwicklungsländern

Unsere Hilfe bleibt – trotz Corona-Krise

Projektarbeit geht weiter, so gut es geht
Auch in Zeiten von Corona bieten wir den Bedürftigen in unseren Projektregionen medizinische Hilfe. Zwar durften wir infolge der Reisebeschränkungen mehrere Monate keine Ärztinnen und Ärzte zu ehrenamtlichen Einsätzen in unsere Projektländer entsenden, unsere Hilfe aber ist geblieben. Einheimische Mitarbeitende führen unsere medizinische Arbeit fort – in einigen Projekten mit Unterstützung lokaler Ärzte, die wir vorübergehend auf Honorarbasis eingestellt haben. So können wir den vielen Kranken wenigstens ein Mindestmaß an medizinischer Hilfe anbieten. Im Januar 2021 konnten wir dann endlich wieder couragierte Ärztinnen und Ärzte zu einem Sechswocheneinsatz nach Kenia entsenden.
Lage in den Projekten verschärft sich
Als ärztliche Hilfsorganisation haben wir vor allem ein Ziel: Wir wollen Menschen heilen. Das tun wir normalerweise in Ländern des globalen Südens. Nun stehen wir erstmals vor der Situation, dass die Einreise unserer Ärztinnen und Ärzte in unsere Zielländer eine Gefahr darstellt – die Gefahr der Einschleppung des Corona-Virus – weswegen in vielen Ländern die Einreise nicht mehr möglich ist. Außerdem müssen wir Sorge dafür tragen, dass unsere ehrenamtlich arbeitenden German Doctors wieder nach Deutschland einreisen können. Natürlich blicken wir voller Sorge in unsere Projektregionen und zu den dort lebenden vulnerablen Gruppen, unseren Patientinnen und Patienten. Die meisten von ihnen leben unter hygienisch katastrophalen Bedingungen auf engstem Raum zusammen, oder sie sind sogar obdachlos. Die empfohlenen Schutzmaßnahmen, um eine Ansteckung mit dem Corona-Virus zu vermeiden, sind für diese Menschen überhaupt nicht umzusetzen.
Mit Corona kommt der Hunger
Mit Corona kam der Hunger zurück in Regionen, in denen dieser nahezu besiegt war. Die Pandemie wirft viele Länder im globalen Süden in ihrer Entwicklung um Jahre zurück. Sofort haben wir unsere Arbeit vor Ort angepasst und eine Form der Nothilfe geleistet, wie wir sie in den rund 40 Jahren seit Bestehen unseres Vereins noch nie leisten mussten: An mehr als 50.500 Familien in Indien, Bangladesch, Kenia, Sierra Leone und auf den Philippinen haben wir seit April Lebensmittelpakete, Hygieneprodukte und Schutzmasken verteilt, 1.600 einheimische Gesundheitskräfte mit Schutzausrüstungen versorgt und rund 700 Menschen in Nairobi Tag für Tag mit warmen Mahlzeiten vor Hunger geschützt. Auch leisten unsere lokalen Mitarbeitenden wichtige Aufklärungsarbeit rund um das Corona-Virus.