Die kleinen Helden vom Pushpa Home
Kindern helfen in Indien: Ein Bericht von Einsatzärztin Dr. Ursula Psyk aus Kalkutta
Als German Doctor im Kalkutta-Einsatz über dem Pushpa Home gewohnt zu haben, erinnert mich vor allem an die fröhlichen Stimmen und das vergnügte Lachen, das besonders in den Abendstunden von unten in unsere Unterkunft drang: Das Klingeln der Küchenglocke, die klangvollen Lieder, die liebevolle Stimme der Nachtschwester, die Rufe der spielenden Kinder im Hof. In Gedanken an diese Station, auf der zu meiner Einsatzzeit 31 Kinder mit komplizierten Lungen-, Wirbelsäulen- oder anderen Knochentuberkulosen, Lymphknoten- und Bauchtuberkulosen lagen, möchte ich hier vier junge Helden und ihre Schicksale kurz vorstellen. Die Kinder kommen alle aus sehr armen Verhältnissen. Für ihre Familien wären Aufenthalte in anderen Krankenhäusern nicht bezahlbar, die German Doctors sind vor Ort die einzigen, die diesen Kindern helfen. Viele der nötigen Operationen werden dankenswerterweise vom Verein pro-interplast Seligenstadt e.V. mitgetragen. Die ärztliche Betreuung wird von der indischen Tuberkulose-Spezialistin Dr. Mita Roy in hervorragender und empathischer Weise durchgeführt. Das Pushpa Home wurde mit Geldern deutscher Gönner erbaut – ohne Spenden wäre die ganze Arbeit nicht finanzierbar. Pushpa bedeutet „kleine Blume“ in Sanskrit.
Patientenschicksale, die berühren
Rohit fiel in unseren Ambulanzen mit Bauchschmerzen auf. Schnell konnte die Verdachtsdiagnose einer Bauch-Tuberkulose bestätigt werden. Nach sofort eingeleiteter antituberkulösen Therapie und anschließender Bauchoperation geht es ihm den Umständen entsprechend gut.
Tapasi, die als Waise auf der Straße lebte, ist mittlerweile eine selbstbewusste Jugendliche, die leider anfänglich unter schweren psychischen Problemen litt. Da sie an einer multiresistenten Lymphknoten-Tuberkulose erkrankt ist, erhält sie sechs verschiedene Medikamente mit vielen Nebenwirkungen. Mit ihr und einigen anderen Kindern besuchten die German Doctors einen Vergnügungspark in Kalkutta. Ein großes Erlebnis für sie.
Puja lächelt immer, wenn man sie besucht. Mittlerweile ist sie sehr geschickt mit ihrem Rollstuhl, ohne den sie höchstwahrscheinlich nie mehr auskommen wird. Ihre Wirbelsäulentuberkulose wurde erfolgreich operativ stabilisiert, leider zeigte aber die durch die Tuberkulose bedingte Querschnittslähmung trotz Therapie keine Besserung.
Anders bei Mehafuj, den ich querschnittsgelähmt im Bett liegend kennenlernte. Dank der Wirbelsäulen-Operation, der Tuberkulose-Therapie und der Physiotherapie konnte er eine Woche nach unserem ersten Treffen mittels Gehhilfe stehen und sich am Bett entlanghangeln. Mittlerweile kann er sich – sein Wirbelsäulenkorsett tragend – ohne Hilfe auf der Kinderstation bewegen. Den Schulunterricht genießt er sehr, denn sein Ziel, Elektriker zu werden, hat er fest vor Augen.
Wie sehr bewundere ich diese so kranken Kinder, die monatelang, teilweise jahrelang stationär behandelt werden müssen. Sie sind unendlich geduldig, tapfer und voller Hoffnung.
Ein schöner persönlicher Einblick in die Arbeit im Pushba home! Es ist so wichtig und dankenswert, dass es selbstlose Leute gibt, die diesen Kindern eine Chance und eine Zukunft geben!
Meine Unterstützung habt ihr;)
dem kann ich mich nur anschließen. ich bin sehr beeindruckt und dankbar, dass es diesen verein gibt.