

Kalkutta
Projektbeginn | 1983
Einsätze | 1526

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Das Kalkutta-Projekt im Überblick
Wenn eine Stadt aus allen Nähten platzt
Vom indischen Wirtschaftsboom ist in den Slums von Kalkutta wenig zu spüren. Hier drängen sich Familien auf engstem Raum – oft sind es nicht mehr als 10 m² Wohnraum für bis zu sieben Personen. Unvorstellbare Lebensbedingungen für uns hier in Deutschland! Auf der Suche nach Arbeit in der Metall- und Textilindustrie hat es viele Menschen aus perspektivlosen ländlichen Gebieten nach Kalkutta und in die Nachbarstadt Howrah verschlagen. Doch der Kampf um Jobs ist hart und nur die wenigsten finden eine Arbeit, von der es sich angemessen leben lässt. In den Slums fehlt es an Elektrizität, ausreichender Trinkwasserversorgung, hygienischer Abwasser- und Müllentsorgung. Seit 1983 engagieren wir uns für die Ärmsten in Kalkutta, heute mit einem umfassenden Hilfsprogramm.
Mehr zu den Lebensbedingungen
Slumambulanz: Hilfe für die Ärmsten
Um möglichst vielen Menschen der benachteiligten Bevölkerungsschichten einen Zugang zu ärztlicher Versorgung zu ermöglichen, fahren zwei Teams mit jeweils drei Ärzten täglich an unterschiedliche Standorte in verschiedenen Slums von Kolkata und benachbarte ländliche Gebiete. Wie wichtig dieses Angebot ist, wird unseren Einsatzärztinnen und -ärzten jeden Tag aufs Neue bewusst: Bei der Ankunft erwartet sie bereits eine lange Schlange wartender Menschen, die ohne uns kaum Zugang zu medizinischer Behandlung hätten. 50 bis 70 Patientinnen und Patienten sieht jeder Arzt täglich.
Mehr zur Slumambulanz






Kampf gegen Tuberkulose
„Wenn ich ein Ding auf der Welt ändern könnte, dann würde ich dieses Tuberkulose-Bakterium abschaffen“, so unser Langzeitarzt Dr. Tobias Vogt. Er weiß, wovon er spricht, denn seit 20 Jahren engagiert er sich in Indien mit viel Herzblut für die vielen Tuberkulose-Patientinnen und -Patienten. Zwar ist Tuberkulose heilbar – aber nur wenn die Medikamente richtig und lange genug eingenommen werden, je nach Erkrankung mindestens sechs Monate. Da sich bei den beengten Wohnverhältnissen in der Stadt eine Ansteckung kaum vermeiden lässt, setzen wir uns dafür ein, dass durch „Screenings“ in den Slums an Tuberkulose erkrankte Patienten möglichst früh identifiziert und entsprechend behandelt werden. Wenn die Krankheit jedoch schon weiter fortgeschritten ist oder wenn es sich um eine komplizierte Form der Tuberkulose handelt, ist für die schwerkranken Menschen ein stationärer Klinikaufenthalt oft die letzte Chance auf Heilung. Neben dem ambulanten Tuberkulose-Zentrum betreiben wir daher auch ein stationäres Tuberkulose-Krankenhaus speziell für Frauen (St. Thomas Home) sowie eines für Kinder (Pushpa-Home).
Mehr zur Tuberkulose-Arbeit
Perspektive schaffen – Unsere Sozialhilfe in Kalkutta
Inzwischen gibt es auch staatliche Gesundheitsprogramme, die Menschen die in großer Armut leben zugutekommen, wenn sie denn davon wissen und den bürokratischen Aufwand meistern. Doch genau das ist für viele Menschen schwierig, da sie weder lesen noch schreiben können. Hier setzt unser begleitendes Beratungsprogramm an: Wir unterstützen insbesondere Schwangere und Menschen mit Behinderungen dabei, diese staatlichen Leistungen in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus werden im Rahmen des Projektes Beratungs- und Aufklärungsgespräche zu den Themen Verhütung und Familienplanung, Hygiene und Ernährung angeboten. Im Rahmen des „Primary Health Care“-Projekts werden auch „Community Health Workers“ ausgebildet, die mittlerweile fester Bestandteil unseres Teams sind.
Mehr zur Sozialhilfe erfahren
Wenn eine Stadt aus allen Nähten platzt
Vom indischen Wirtschaftsboom ist in den Slums von Kalkutta wenig zu spüren. Hier drängen sich Familien auf engstem Raum – oft sind es nicht mehr als 10 m² Wohnraum für bis zu sieben Personen. Unvorstellbare Lebensbedingungen für uns hier in Deutschland! Auf der Suche nach Arbeit in der Metall- und Textilindustrie hat es viele Menschen aus perspektivlosen ländlichen Gebieten in die Hauptstadt am Fluss und in die Nachbarstadt Howrah verschlagen. Doch der Kampf um Jobs ist hart und nur die wenigsten finden eine Arbeit, von der es sich angemessen leben lässt. In den Slums fehlt es an Elektrizität, ausreichender Trinkwasserversorgung, hygienischer Abwasser- und Müllentsorgung. Seit 1983 engagieren wir uns für die Ärmsten in Kalkutta, heute mit einem umfassenden Hilfsprogramm.
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Slumambulanz: Hilfe für die Ärmsten
Um möglichst vielen Menschen der benachteiligten Bevölkerungsschichten einen Zugang zu ärztlicher Versorgung zu ermöglichen, fahren zwei Teams mit jeweils drei Ärzten täglich an unterschiedliche Standorte in verschiedenen Slums und benachbarte ländliche Gebiete. Wie wichtig dieses Angebot ist, wird unseren Einsatzärztinnen und -ärzten jeden Tag aufs Neue bewusst: Bei der Ankunft erwartet sie bereits eine lange Schlange wartender Menschen, die ohne uns kaum Zugang zu medizinischer Behandlung hätten. 50 bis 70 Patientinnen und Patienten sieht jeder Arzt täglich.
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Kampf gegen Tuberkulose
„Wenn ich ein Ding auf der Welt ändern könnte, dann würde ich dieses Tuberkulose-Bakterium abschaffen“, so unser Langzeitarzt Dr. Tobias Vogt. Er weiß, wovon er spricht, denn seit 20 Jahren engagiert er sich in Kalkutta mit viel Herzblut für die vielen Tuberkulose-Patientinnen und -Patienten. Zwar ist Tuberkulose heilbar – aber nur wenn die Medikamente richtig und lange genug eingenommen werden, je nach Erkrankung mindestens sechs Monate. Da sich bei den beengten Wohnverhältnissen eine Ansteckung kaum vermeiden lässt, setzen wir uns dafür ein, dass durch „Screenings“ in den Slums an Tuberkulose erkrankte Patienten möglichst früh identifiziert und entsprechend behandelt werden. Wenn die Krankheit jedoch schon weiter fortgeschritten ist oder wenn es sich um eine komplizierte Form der Tuberkulose handelt, ist für die schwerkranken Menschen ein stationärer Klinikaufenthalt oft die letzte Chance auf Heilung. Neben dem ambulanten Tuberkulose-Zentrum betreiben wir daher auch ein stationäres Tuberkulose-Krankenhaus speziell für Frauen (St. Thomas Home) sowie eines für Kinder (Pushpa-Home).
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Perspektive schaffen – Unsere Sozialhilfe in Kalkutta
Inzwischen gibt es auch staatliche Gesundheitsprogramme, die den Ärmsten zugutekommen, wenn sie denn davon wissen und den bürokratischen Aufwand meistern. Doch genau das ist für viele Menschen schwierig, da sie weder lesen noch schreiben können. Hier setzt unser begleitendes Beratungsprogramm an: Wir unterstützen insbesondere Schwangere und Menschen mit Behinderungen dabei, diese staatlichen Leistungen in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus werden im Rahmen des Projektes Beratungs- und Aufklärungsgespräche zu den Themen Verhütung und Familienplanung, Hygiene und Ernährung angeboten. Im Rahmen des „Primary Health Care“-Projekts werden auch „Community Health Workers“ ausgebildet, die mittlerweile fester Bestandteil unseres Teams sind.
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Das Kalkutta-Projekt im Überblick
Daten und Fakten
Projektbeginn: 1983
Anzahl Ärzte zurzeit: Aktuell sind aufgrund der Corona-Pandemie keine Einsätze möglich. Normalerweise sind fünf deutsche Ärztinnen/Ärzte im Einsatz. Unser Langzeitarzt Dr. Tobias Vogt ist weiterhin vor Ort.
Einsätze: Von 1983 bis Ende 2019 wurden von den Ärztinnen/Ärzten insgesamt 1.526 unentgeltliche Einsätze durchgeführt.
Patientenkontakte: Jährlich werden in Kalkutta etwa 40.000 Behandlungen vorgenommen.
Partner: Seit Beginn der Arbeit in Indien kooperieren die German Doctors mit der einheimischen Hilfsorganisation Howrah South Point (HSP), die sich auf die Arbeit mit Kindern mit Behinderungen aus den Slums spezialisiert hat. German Doctors bilden die allgemeinmedizinische Abteilung unter dem Dach von HSP.





Struktur: Täglich fahren zwei Teams mit je drei Ärzten nach einem festen Raster die verschiedenen Slumambulanzen an den Standorten Bojerhat, Chengail, Santoshpur und Foreshore Road im Stadtgebiet Kalkuttas und Howrahs an. Neben den Ambulanzen mit allgemeinmedizinischem Schwerpunkt unterhalten die German Doctors auch spezielle Tuberkulose-Ambulanzen sowie ein Tuberkulose-Krankenhaus für Frauen (St. Thomas Home) und eines für Kinder (Pushpa Home). Soziale Projekte ergänzen die medizinische Arbeit in Kalkutta.
Einsatzgebiete: Slums der Schwesternstädte Kalkutta und Howrah und angrenzende ländliche Gebiete.
Häufigste gesundheitliche Probleme: Tuberkulose, infektiöse Erkrankungen, Fehl- und Unterernährung, Diabetes, Bluthochdruck, chronisch obstruktive Lungenerkrankung.
Schwerpunkte: Neben der basismedizinischen Versorgung der bedürftigen Bevölkerung durch die Slumambulanzen liegt unser Schwerpunkt auf der Bekämpfung von Tuberkulose.
Daten und Fakten
Projektbeginn: 1983
Anzahl Ärzte zurzeit: Aktuell sind aufgrund der Corona-Pandemie keine Einsätze möglich. Normalerweise sind fünf deutsche Ärztinnen/Ärzte im Einsatz. Unser Langzeitarzt Dr. Tobias Vogt ist weiterhin vor Ort.
Einsätze: Von 1983 bis Ende 2019 wurden von den Ärztinnen/Ärzten insgesamt 1.526 unentgeltliche Einsätze durchgeführt.
Patientenkontakte: Jährlich werden in Kalkutta etwa 40.000 Behandlungen vorgenommen.
Partner: Seit Beginn der Arbeit in Indien kooperieren die German Doctors mit der einheimischen Hilfsorganisation Howrah South Point (HSP), die sich auf die Arbeit mit Kindern mit Behinderungen aus den Slums spezialisiert hat. German Doctors bilden die allgemeinmedizinische Abteilung unter dem Dach von HSP.
Struktur: Täglich fahren zwei Teams mit je drei Ärzten nach einem festen Raster die verschiedenen Slumambulanzen an den Standorten Bojerhat, Chengail, Santoshpur und Foreshore Road im Stadtgebiet Kalkuttas und Howrahs an. Neben den Ambulanzen mit allgemeinmedizinischem Schwerpunkt unterhalten die German Doctors auch spezielle Tuberkulose-Ambulanzen sowie ein Tuberkulose-Krankenhaus für Frauen (St. Thomas Home) und eines für Kinder (Pushpa Home). Soziale Projekte ergänzen die medizinische Arbeit in Kalkutta.
Einsatzgebiete: Slums der Schwesternstädte Kalkutta und Howrah und angrenzende ländliche Gebiete.
Häufigste gesundheitliche Probleme: Tuberkulose, infektiöse Erkrankungen, Fehl- und Unterernährung, Diabetes, Bluthochdruck, chronisch obstruktive Lungenerkrankung.
Schwerpunkte: Neben der basismedizinischen Versorgung der bedürftigen Bevölkerung durch die Slumambulanzen liegt unser Schwerpunkt auf der Bekämpfung von Tuberkulose.
Das Kalkutta-Projekt im Überblick
Unterwegs mit der Slumambulanz
Insbesondere in den Randbezirken der Stadt Kolkata wird die medizinische Versorgung immer dünner. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, betreiben die German Doctors aktuell vier Ambulanzen in den verschiedenen Slums des Stadtgebiets, die regelmäßig angefahren werden. Neben den German Doctors, Übersetzern, Krankenschwestern und Sozialarbeitern ist auch eine indische Gynäkologin, die sich speziell den schwangeren Frauen widmet, mit dabei. Darüber hinaus begleitet eine Sozialarbeiterin aus dem „Primary Health Care“-Team die Ambulanz, um bei Bedarf Beratungsgespräche mit jungen Frauen und Müttern zu führen.
Ausweitung unserer Hilfe auf ländliche Gebiete
2019 haben wir eine Kooperation mit der Organisation ASHA begonnen. ASHA bringt nun Patientinnen und Patienten aus umliegenden ländlichen Regionen der Hauptstadt am Fluss mit einem kleinen Bus in unsere Ambulanz in Bojerhat. Wir planen, die Kooperation weiter auszubauen, da die medizinische Versorgung der Region sehr unzureichend ist, deutlich schlechter noch als im innerstädtischen Bereich.




Aufklärung und Vorsorge
In unseren Sprechstunden diagnostizieren wir immer häufiger Diabetes – eine Krankheit, die man nicht unbedingt in indischen Slums erwarten würde. Führt man sich jedoch vor Augen, dass kleine Instantnudel-Portionen preisgünstiger zu haben sind als alle anderen Lebensmittel und sich manche Familien fast ausschließlich davon ernähren, wird die Problematik deutlich. Aufklärung ist daher eine wichtige Komponente unserer Arbeit – sowohl zu Gesundheit als auch bezüglich der Eingliederung in staatliche Programme. Jedes Jahr impfen wir zudem mindestens 20.000 Kinder gegen Polio, BCG, DTP, Masern-Mumps-Röteln und Hepatitis B, um diesen Erkrankungen vorzubeugen. In Zukunft wird unser Fokus vermehrt darauf liegen, die Kinder in staatliche Impfprogramme einzugliedern.
Unterwegs mit der Slumambulanz
Insbesondere in den Randbezirken der Stadt Kolkata wird die medizinische Versorgung immer dünner. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, betreiben die German Doctors aktuell vier Ambulanzen in den verschiedenen Slums des Stadtgebiets, die regelmäßig angefahren werden. Neben den German Doctors, Übersetzern, Krankenschwestern und Sozialarbeitern ist auch eine indische Gynäkologin, die sich speziell den schwangeren Frauen widmet, mit dabei. Darüber hinaus begleitet eine Sozialarbeiterin aus dem „Primary Health Care“-Team die Ambulanz, um bei Bedarf Beratungsgespräche mit jungen Frauen und Müttern zu führen.
Ausweitung unserer Hilfe auf ländliche Gebiete
2019 haben wir eine Kooperation mit der Organisation ASHA begonnen. ASHA bringt nun Patientinnen und Patienten aus umliegenden ländlichen Regionen der Hauptstadt am Fluss mit einem kleinen Bus in unsere Ambulanz in Bojerhat. Wir planen, die Kooperation weiter auszubauen, da die medizinische Versorgung der Region sehr unzureichend ist, deutlich schlechter noch als im innerstädtischen Bereich.
Aufklärung und Vorsorge
In unseren Sprechstunden diagnostizieren wir immer häufiger Diabetes – eine Krankheit, die man nicht unbedingt in indischen Slums erwarten würde. Führt man sich jedoch vor Augen, dass kleine Instantnudel-Portionen preisgünstiger zu haben sind als alle anderen Lebensmittel und sich manche Familien fast ausschließlich davon ernähren, wird die Problematik deutlich. Aufklärung ist daher eine wichtige Komponente unserer Arbeit – sowohl zu Gesundheit als auch bezüglich der Eingliederung in staatliche Programme. Jedes Jahr impfen wir zudem mindestens 20.000 Kinder gegen Polio, BCG, DTP, Masern-Mumps-Röteln und Hepatitis B, um diesen Erkrankungen vorzubeugen. In Zukunft wird unser Fokus vermehrt darauf liegen, die Kinder in staatliche Impfprogramme einzugliedern.
Das Kalkutta-Projekt im Überblick
St. Thomas Home
Der stationäre Bereich des St. Thomas Home richtet sich ganz speziell an Frauen, die an einer schweren Form der Tuberkulose erkrankt sind. Auf den drei Stationen mit rund 45 Betten werden sie bis zu ihrer Ausheilung behandelt und versorgt – oft sechs Monate oder länger. Die Patientinnen leiden unter einer schweren Verlaufsform der Tuberkulose-Erkrankung, beispielsweise der Wirbelsäulen-Tuberkulose, die operativ behandelt werden muss. Leider ist es keine Seltenheit, dass Frauen nach einem langen Klinikaufenthalt von ihren Familien verstoßen werden. Daher ist für unsere Arbeit immer auch die soziale Komponente entscheidend: Langzeitpatientinnen lernen zum Beispiel nähen, um nach der Entlassung auf eigenen Beinen stehen zu können.
TB-DOTS – Routine für Tuberkulose-Patienten
Das St. Thomas Home verfügt zudem über ein großes ambulantes Diagnostik- und Behandlungszentrum mit verschiedenen sogenannten DOTS-Zentren – staatlich anerkannten Tuberkulose-Stadtteilambulanzen, in denen Patientinnen und Patienten untersucht werden und ihre täglichen Medikamente bekommen. Unser Langzeitarzt der German Doctors, Dr. Tobias Vogt, der seit 2002 in Kalkutta praktiziert, hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das St. Thomas Home zu einem anerkannten Tuberkulose-Zentrum werden konnte.






Pushpa Home
Im Pushpa Home, unserer TB-Station für Kinder in der Hauptstadt Kolkata, behandeln wir jährlich etwa 70 Patienten. Dort bekommen sie regelmäßig ihre Medikamente, Vitamine und notwendige Mineralstoffe. Geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten engen Kontakt zu den Eltern, um sie in medizinischen und sozialen Fragen zu beraten. Da die Behandlung sehr langwierig ist, werden die Kinder im eigenen Schulraum unterrichtet. In dem Internat Asha Kiran stehen 40 Plätze für Mädchen bereit, die ihre Tuberkulose-Behandlung abgeschlossen haben, aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zurück nach Hause können – sei es, weil ihre Familienangehörigen ebenfalls erkrankt sind und sich noch in Behandlung befinden oder weil ihre Eltern an der Krankheit verstorben sind. Das Internat ist an die benachbarte St.-Francis-Schule angeschlossen, wo die Mädchen unterrichtet werden.
Quacks: Vom Feind zum Freund
Ein großes Problem stellen die vielen selbsternannten Doktoren, Quacksalber – oder kurz „Quacks“ – dar, die sich in den menschenüberfüllten Armenvierteln der Stadt tummeln. Natürlich suchen auch diese Menschen nur nach einem Weg, Geld zu verdienen. Aber dabei schaden sie aufgrund mangelnder medizinischer Kenntnisse oftmals der Bevölkerung in den Slums. Denn durch wahlloses und vereinzeltes Verschreiben von Tuberkulose-Medikamenten, die nur Wirkung zeigen, wenn sie über einen längeren Zeitraum konsequent eingenommen werden, werden die gefürchteten Tuberkulose-Resistenzen herangezüchtet. Durch mühsame Überzeugungsarbeit gelang es Dr. Tobias Vogt, unserem Langzeitarzt vor Ort, gemeinsam mit indischen Kolleginnen diese „Quacks“ in die staatlichen Tuberkulose-Programme und in die Arbeit der German Doctors vor Ort zu integrieren. Bei entsprechenden Symptomen schicken die „Quacks“ nun ihre Patientinnen und Patienten zum Tuberkulose-Test in die Zentren der German Doctors, wo sie bei einem positiven Befund adäquat behandelt werden können.
St. Thomas Home
Der stationäre Bereich des St. Thomas Home richtet sich ganz speziell an Frauen, die an einer schweren Form der Tuberkulose erkrankt sind. Auf den drei Stationen mit rund 45 Betten werden sie bis zu ihrer Ausheilung behandelt und versorgt – oft sechs Monate oder länger. Die Patientinnen leiden unter einer schweren Verlaufsform der Tuberkulose-Erkrankung, beispielsweise der Wirbelsäulen-Tuberkulose, die operativ behandelt werden muss. Leider ist es keine Seltenheit, dass Frauen nach einem langen Klinikaufenthalt von ihren Familien verstoßen werden. Daher ist für unsere Arbeit immer auch die soziale Komponente entscheidend: Langzeitpatientinnen lernen zum Beispiel nähen, um nach der Entlassung auf eigenen Beinen stehen zu können.
TB-DOTS – Routine für Tuberkulose-Patienten
Das St. Thomas Home verfügt zudem über ein großes ambulantes Diagnostik- und Behandlungszentrum mit verschiedenen sogenannten DOTS-Zentren – staatlich anerkannten Tuberkulose-Stadtteilambulanzen, in denen Patientinnen und Patienten untersucht werden und ihre täglichen Medikamente bekommen. Unser Langzeitarzt der German Doctors, Dr. Tobias Vogt, der seit 2002 in Kalkutta praktiziert, hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das St. Thomas Home zu einem anerkannten Tuberkulose-Zentrum werden konnte.
Pushpa Home
Im Pushpa Home, unserer TB-Station für Kinder in der Hauptstadt, behandeln wir jährlich etwa 70 Patienten. Dort bekommen sie regelmäßig ihre Medikamente, Vitamine und notwendige Mineralstoffe. Geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten engen Kontakt zu den Eltern, um sie in medizinischen und sozialen Fragen zu beraten. Da die Behandlung sehr langwierig ist, werden die Kinder im eigenen Schulraum unterrichtet. In dem Internat Asha Kiran stehen 40 Plätze für Mädchen bereit, die ihre Tuberkulose-Behandlung abgeschlossen haben, aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zurück nach Hause können – sei es, weil ihre Familienangehörigen ebenfalls erkrankt sind und sich noch in Behandlung befinden oder weil ihre Eltern an der Krankheit verstorben sind. Das Internat ist an die benachbarte St.-Francis-Schule angeschlossen, wo die Mädchen unterrichtet werden.
Quacks: Vom Feind zum Freund
Ein großes Problem stellen die vielen selbsternannten Doktoren, Quacksalber – oder kurz „Quacks“ – dar, die sich in den menschenüberfüllten Armenvierteln der Stadt tummeln. Natürlich suchen auch diese Menschen nur nach einem Weg, Geld zu verdienen. Aber dabei schaden sie aufgrund mangelnder medizinischer Kenntnisse oftmals der Bevölkerung in den Slums. Denn durch wahlloses und vereinzeltes Verschreiben von Tuberkulose-Medikamenten, die nur Wirkung zeigen, wenn sie über einen längeren Zeitraum konsequent eingenommen werden, werden die gefürchteten Tuberkulose-Resistenzen herangezüchtet. Durch mühsame Überzeugungsarbeit gelang es Dr. Tobias Vogt, unserem Langzeitarzt vor Ort, gemeinsam mit indischen Kolleginnen diese „Quacks“ in die staatlichen Tuberkulose-Programme und in die Arbeit der German Doctors vor Ort zu integrieren. Bei entsprechenden Symptomen schicken die „Quacks“ nun ihre Patientinnen und Patienten zum Tuberkulose-Test in die Zentren der German Doctors, wo sie bei einem positiven Befund adäquat behandelt werden können.
Das Kalkutta-Projekt im Überblick
Bürokratische Hürden meistern
Im Jahr 2017 haben wir in Kalkutta eine eng an die Arbeit in den Slumambulanzen angeschlossene „Primary Health Care“-Komponente eingeführt, die einen besonderen Fokus auf Frauen legt. Neben Hilfe in Fragen der Familienplanung werden die Frauen, die in Armut leben, dabei unterstützt, staatliche Dienste, die ihnen zustehen, einzufordern. Denn gerade die Bevölkerungsgruppe, die von den Programmen im Gesundheitsbereich profitieren würde, bleibt leider unwissend oder scheitert an den bürokratischen Hürden. So kamen wir auf die Idee des sogenannten „Primary Health Care“-Projektes. Sozialarbeiterinnen fahren gemeinsam mit unseren Ärztinnen und Ärzten zu den Ambulanzen, um dort die Patientinnen zu beraten, aufzuklären und Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen an Regierungsstellen zu geben. Aktuell findet die Beratung an drei Standorten statt: in Chengail, Bojerhat und in Santoshpur.



Ausbildung von Gesundheitsmitarbeiterinnen
Im Rahmen des „Primary Health Care“-Projekts (PHC) werden auch Gesundheitsarbeiterinnen („Community Health Workers“) ausgebildet, die selbst aus den Slumgebieten oder ländlichen Armutsregionen kommen, unsere Patienten wohnortnah beraten können und als Multiplikatorinnen dienen. Unterernährte Kinder, schwangere Frauen und alle Menschen mit Behandlungs- oder Beratungsbedarf können von ihnen identifiziert und an unsere Slumambulanz weitergeleitet werden. Die Gesundheitsarbeiterinnen ermutigen die Frauen auch, sich zu Frauengruppen in ihren Slumgebieten oder Dörfern zusammenzuschließen und sich als Solidargemeinschaft gegenseitig zu unterstützen. In den Gruppen leisten die Sozialarbeiterinnen Aufklärungsarbeit zu den Themen Familienplanung, sichere Entbindung, Prävention von Krankheiten, Einbindung in staatliche Programme und Beschaffung von essenziellen Dokumenten wie zum Beispiel Geburtsurkunden. Zusätzlich zu den Beratungen halten sie auch sogenannte „Awareness-Camps“ zu Themen wie Familienplanung/Verhütung, Hygiene und staatliche Programme ab und begleiten Menschen bei Bedarf in Krankenhäuser und zu Behörden. Eine indische Gynäkologin betreut und berät schwangere Patientinnen und unterernährte Kinder.
Bürokratische Hürden meistern
Im Jahr 2017 haben wir in Kalkutta eine eng an die Arbeit in den Slumambulanzen angeschlossene „Primary Health Care“-Komponente eingeführt, die einen besonderen Fokus auf Frauen legt. Neben Hilfe in Fragen der Familienplanung werden die Frauen, die in Armut leben, dabei unterstützt, staatliche Dienste, die ihnen zustehen, einzufordern. Denn gerade die Bevölkerungsgruppe, die von den Programmen im Gesundheitsbereich profitieren würde, bleibt leider unwissend oder scheitert an den bürokratischen Hürden. So kamen wir auf die Idee des sogenannten „Primary Health Care“-Projektes. Sozialarbeiterinnen fahren gemeinsam mit unseren Ärztinnen und Ärzten zu den Ambulanzen, um dort die Patientinnen zu beraten, aufzuklären und Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen an Regierungsstellen zu geben. Aktuell findet die Beratung an drei Standorten statt: in Chengail, Bojerhat und in Santoshpur.
Ausbildung von Gesundheitsmitarbeiterinnen
Im Rahmen des „Primary Health Care“-Projekts (PHC) werden auch Gesundheitsarbeiterinnen („Community Health Workers“) ausgebildet, die selbst aus den Slumgebieten oder ländlichen Armutsregionen kommen, unsere Patienten wohnortnah beraten können und als Multiplikatorinnen dienen. Unterernährte Kinder, schwangere Frauen und alle Menschen mit Behandlungs- oder Beratungsbedarf können von ihnen identifiziert und an unsere Slumambulanz weitergeleitet werden. Die Gesundheitsarbeiterinnen ermutigen die Frauen auch, sich zu Frauengruppen in ihren Slumgebieten oder Dörfern zusammenzuschließen und sich als Solidargemeinschaft gegenseitig zu unterstützen. In den Gruppen leisten die Sozialarbeiterinnen Aufklärungsarbeit zu den Themen Familienplanung, sichere Entbindung, Prävention von Krankheiten, Einbindung in staatliche Programme und Beschaffung von essenziellen Dokumenten wie zum Beispiel Geburtsurkunden. Zusätzlich zu den Beratungen halten sie auch sogenannte „Awareness-Camps“ zu Themen wie Familienplanung/Verhütung, Hygiene und staatliche Programme ab und begleiten Menschen bei Bedarf in Krankenhäuser und zu Behörden. Eine indische Gynäkologin betreut und berät schwangere Patientinnen und unterernährte Kinder.
Das Kalkutta-Projekt im Überblick
100.000 Menschen auf engstem Raum
Howrah, die Schwesterstadt von Kalkutta auf der anderen Seite des Flusses, verfügt über eine ausgedehnte Industrie, speziell im Bereich der Stahlverarbeitung. In der Nähe dieser industriellen Anlagen haben sich große innerstädtische Slums gebildet, die nach Schätzungen inzwischen von mehreren Hunderttausend Menschen bewohnt werden. Die Bevölkerung ist vorwiegend muslimisch und stammt aus Westbengalens Nachbarbundesstaat Bihar. Viele der innerstädtischen Slums sind illegal gebaut und werden von den staatlichen Stellen weder erfasst noch in städtische Planungen, zum Beispiel für die Gesundheitsdienste, einbezogen.







Kinderarbeit, Gewalt und Kampf ums Überleben
Die größten Probleme dieser Slums sind die hohe Bevölkerungsdichte, mit bis zu sieben Personen pro 10 m² Wohnraum, und die dort vorherrschenden schlechten hygienischen Verhältnisse. So fehlt es regelmäßig an Elektrizität, ausreichender Trinkwasserversorgung, hygienischer Abwasser- und Müllentsorgung, ausreichender Ventilation der Behausungen und an der Bekämpfung der allgegenwärtigen Schädlinge. Von Pandemien wie z.B. der Corona-Krise sind die Menschen in den Slums daher besonders bedroht. Der Kampf um das ökonomische Überleben ist zudem hart und führt zu ausbeuterischen Beschäftigungsverhältnissen, niedrigen Löhnen, umfangreicher Kinderarbeit, mafiösen Strukturen, Gewalt und Alkoholismus. Extremistische politische und religiöse Gruppierungen finden in diesen Slums großen Zulauf.
100.000 Menschen auf engstem Raum
Howrah, die Schwesterstadt von Kalkutta auf der anderen Seite des Flusses, verfügt über eine ausgedehnte Industrie, speziell im Bereich der Stahlverarbeitung. In der Nähe dieser industriellen Anlagen haben sich große innerstädtische Slums gebildet, die nach Schätzungen inzwischen von mehreren Hunderttausend Menschen bewohnt werden. Die Bevölkerung ist vorwiegend muslimisch und stammt aus Westbengalens Nachbarbundesstaat Bihar. Viele der innerstädtischen Slums sind illegal gebaut und werden von den staatlichen Stellen weder erfasst noch in städtische Planungen, zum Beispiel für die Gesundheitsdienste, einbezogen.
Kinderarbeit, Gewalt und Kampf ums Überleben
Die größten Probleme dieser Slums sind die hohe Bevölkerungsdichte, mit bis zu sieben Personen pro 10 m² Wohnraum, und die dort vorherrschenden schlechten hygienischen Verhältnisse. So fehlt es regelmäßig an Elektrizität, ausreichender Trinkwasserversorgung, hygienischer Abwasser- und Müllentsorgung, ausreichender Ventilation der Behausungen und an der Bekämpfung der allgegenwärtigen Schädlinge. Von Pandemien wie z.B. der Corona-Krise sind die Menschen in den Slums daher besonders bedroht. Der Kampf um das ökonomische Überleben ist zudem hart und führt zu ausbeuterischen Beschäftigungsverhältnissen, niedrigen Löhnen, umfangreicher Kinderarbeit, mafiösen Strukturen, Gewalt und Alkoholismus. Extremistische politische und religiöse Gruppierungen finden in diesen Slums großen Zulauf.
German Doctors in Kalkutta
Jede Spende hilft!










Dauerspender für Kalkutta werden!

Doris Dörrie, Dauerspenderin Kalkutta
Wo das Leben von bitterer Armut und Krankheit geprägt ist, wird überdeutlich, wie gut es uns in den westlichen Ländern doch geht. Die German Doctors betreiben in Kalkutta seit vielen Jahren Slumambulanzen, Tuberkulosezentren, Ernährungs- und Frauenförderungsprogramme. Sie leisten großartige Arbeit, die ich sehr gern als Dauerspenderin unterstütze. Setzen auch Sie ein Zeichen der Solidarität und tätigen Sie eine regelmäßige Spende, damit die Hilfe der German Doctors bleibt!
Vielen Dank
Ihre
Prof. Doris Dörrie