Stefanie Giesinger will es wissen
Bei den Dreharbeiten zu "Entwicklung wirkt!" hatten Stefanie Giesinger, Dr. Joachim Zeller und Jocelyn Pasayon Gelegenheit, sich zu unserem Projekt in Luzon auszutauschen:
Joachim Zeller: In unserem Projekt in Luzon gibt es einen Langzeitarzt und jeweils zwei Ärzte, die alle sechs Wochen wechseln. Außerdem bilden wir Gesundheitsmitarbeiterinnen wie Jocelyn aus, die ihr Wissen an die Dorfgemeinschaft weitergeben. Während wir Ärzte unsere Sprechstunde abhalten und uns um die Patienten kümmern, nutzen die Gesundheitsmitarbeiterinnen die Chance, die Menschen aufzuklären, die oft stundenlang warten. Zum Beispiel über Hygiene, Zähneputzen, sauberes Wasser.
Jocelyn Pasayon: Ja, wir setzen uns für Prävention ein und lehren wie wichtig es ist, auf sich selbst achtzugeben, um Krankheiten zu vermeiden. Gesundheit in die Hände der Menschen – das ist unser Wunsch für das Projekt!
Stefanie Giesinger: German Doctors legen die Grundlage dafür, dass es den Menschen auf den Philippinen bessergeht. Sie sind gesünder, brauchen weniger Operationen und müssen keine weiten Wege ins nächste Krankenhaus auf sich nehmen. Das finde ich großartig!
Joachim Zeller: Ja, die Lehre ist ein Schwerpunkt des Projekts auf Luzon. Heute ist sie besonders wichtig. Ich war vor 20 Jahren schon einmal auf den Philippinen und habe damals zum Beispiel nie schlechte Zähne gesehen. Und jetzt kam ich zum zweiten Mal und sah schwarze Zähne, fehlenden Zähne. Heute gibt es Süßigkeiten und Cola, aber viele Menschen putzen einfach keine Zähne.
Jocelyn Pasayon: Ja, die deutschen Ärzte werden nicht immer da sein. Wir stärken die Gesundheitsmitarbeiterinnen, damit diese allein für ihre Gemeinde da sein können.
Stefanie Giesinger: Manche Menschen wissen also gar nicht, was schlecht für ihre Gesundheit ist, weil sie es nicht von ihren Eltern gelernt haben? Und du, Jocelyn, bringst ihnen bei? Ein wichtiger Job, der wirklich Sinn macht!
Joachim Zeller: Das meiste ist Basismedizin auf den Philippinen. Du hast nur dein Stethoskop, deine Ohren und deine Augen und du hörst zu. Oft braucht es nicht viel Medizin. Manchmal schicken wir die Menschen aber natürlich auch ins nächste Krankenhaus. Nur ist der Weg dorthin sehr beschwerlich.
Jocelyn Pasayon: Wenn jemand ins Krankenhaus muss, gibt es immer Menschen in der Gemeinschaft, die ihn dahin bringen. Es gibt kein Auto, daher benutzen die Menschen Bambusstäbe mit Decken, auf die der Patient gebettet ist. Wir haben keine Ambulanz, aber dafür eine „Bamboolance“.
Stefanie Giesinger: Also eine echte Gemeinschaft, in der sie sich gegenseitig unterstützen. Das ist großartig! Und wie ist die Situation mit der Schule? Kann jeder zur Schule gehen?
Joachim Zeller: Nein, viele müssen auf den Feldern mithelfen. Oft sind die Kinder – drei bis fünf Kinder – auch alleine zu Hause, wenn die Eltern auf den Feldern arbeiten. Die Ältesten kümmern sich um die Kleinsten. Oft sind die Babys untergewichtig, weil sie nicht richtig gefüttert werden.
Stefanie Giesinger: Wir in Deutschland nehmen so vieles als selbstverständlich. Dabei haben wir so ein Glück! Wir vergessen manchmal was für ein Geschenk es ist, in die Schule gehen zu können, zum Arzt, zum Zahnarzt - jederzeit! Glaubt ihr, dass sich die Situation das auf den Philippinen verbessern wird? Was muss sich ändern?
Joachim Zeller: Das was Jocelyn und die German Doctors tun, ist ein wichtiger Schritt. Wir stärken die Gesundheitsfachkräfte, und diese gehen dann zu den Familien und sagen: Dein Sohn ist jetzt fünf oder sechs Jahre alt, schicke ihn bitte in die Schule und bringe ihn nicht zu oft auf die Felder. Wenn sie eine gute Ausbildung haben, kann sich etwas ändern.
Stefanie Giesinger: Jocelyn, du lebst immer noch auf den Philippinen, oder?
Jocelyn Pasayon: Ja, seit 2009 arbeite ich mit den German Doctors, damals noch auf Mindanao, wo meine Familie herkommt. Als das neue Projekt in Luzon begann, habe ich die German Doctors begleitet. Ich mag meinen Job – es ist schön, Menschen zu helfen, die keine Chance haben, sich selbst zu helfen.
Joachim Zeller: Man bekommt auch etwas zurück. Die Patienten merken, dass ich einen Teil meiner Zeit schenke und sind glücklich, dass sie Hilfe bekommen. Das macht auch mich glücklich.
Stefanie Giesinger: Die German Doctors helfen ehrenamtlich und bekommen nichts zurück für ihre Dienste – nur das Lächeln dankbarer Patienten. Einfach toll!
Die Initiative "Entwicklung wirkt"
Danke, Stefanie!
Topmodel Stefanie Giesinger unterstützt im Rahmen der Initiative "Entwicklung wirkt!" die Arbeit der German Doctors auf der philippinischen Insel Luzon. Erfahren Sie mehr über die gemeinsame Initiative der fünf Hilfsorganisationen Brot für die Welt, Christoffel Blindenmission, German Doctors, Kindernothilfe und MISEREOR.
Die Ärzte lassen ihr Wissen da
Die beste Hilfe ist die, die sich selbst irgendwann überflüssig macht. Deshalb schulen die Ärzte der „Rolling Clinic“ Frauen aus den Dörfern zu Gesundheitshelferinnen, damit sie mit ihren neu erworbenen medizinischen Kenntnissen die Versorgung in der Region selbst in die Hand nehmen können. Parallel helfen sie bei der täglichen Arbeit in der "Rolling Clinic" mit, ein „Training on the Job“ also. Diese Art der Zusammenarbeit bringt der lokalen Bevölkerung auch langfristig qualifizierte medizinische Hilfe.
Aufklärung ist die beste Medizin
Vorsorge ist besser als Nachsorge. Das gilt besonders unter erschwerten Bedingungen, wie sie in den Bergen von Luzon herrschen: Der Alltag in den Dörfern ist hart, das Klima schwül-heiß, das Wasser oft schmutzig, und Wissen über die Übertragung von Krankheiten kaum vorhanden. Die German Doctors und die von ihnen ausgebildeten Gesundheitshelferinnen leisten wichtige Aufklärungsarbeit.
Sauberes Wasser, eine gute Abfallentsorgung sowie eine gesunde Tierhaltung verhindern Krankheiten vor ihrem Entstehen. Mit ihrem Ausbildungsprogramm fördern die German Doctors das Gesundheitsbewusstsein der einheimischen Bergbauerfamilien. Wenn Hilfe auch Menschen weitab von etablierter Infrastruktur ein besseres Leben ermöglicht, dann ist das Entwicklung, die wirkt.
Wie das Projekt wirkt
So helfen die German Doctors auf Luzon:
1) Wir versorgen jährlich 10.000 Patienten
2) Ausbildung von 325 Gesundheitshelferinnen
3) Aufklärung zu Ernährung, Hygiene und Müllmanagement
- Weniger Neu-Infektionen und Fehlernährung ✓
- Stärkung des lokalen Gesundheitswesens ✓
- Wachsendes Bewusstsein für Gesundheit und Hygiene ✓
- Bessere Lebensbedingungen ✓
Great News: Entwicklung wirkt!
Im Slum von Nairobi
Bilder sagen mehr als 1000 Worte! Unser Filmproduzent hat unsere German Doctors und die lokalen Mitarbeiter auf Luzon begleitet: Bei ihren abenteuerlichen Touren durch unwegsame Bergregionen, bei Untersuchungen und beim feiern mit den Einheimischen. Aber sehen Sie selbst:
Die Initiative "Entwicklung wirkt"
Wer steht hinter der Initiative?
Die Organisationen Brot für die Welt, die Christoffel Blindenmission, German Doctors, die Kindernothilfe und MISEREOR haben sich zusammengeschlossen, um die Wirksamkeit des internationalen Engagements Deutschlands zu erklären. Gemeinsam tragen wir die Initiative „Entwicklung wirkt“.
Was wollen wir damit erreichen?
Wir sind der Überzeugung, dass Deutschland auf staatlicher und zivilgesellschaftlicher Ebene auch weiterhin international Verantwortung tragen muss und nicht nachlassen darf in der Unterstützung und Ausstattung von Fonds, Programmen und lokalen Initiativen, die die Entwicklungsziele der Weltgemeinschaft fördern. Denn die Erfolge der Entwicklungszusammenarbeit sind vielfältig und messbar: Weltweit geht die Kindersterblichkeit zurück, immer weniger Menschen leben in extremer Armut, immer weniger Menschen leiden an Hunger, die Getreideproduktion steigt, HIV-Infektionen sind stark zurück gegangen und es gibt keine Pocken mehr. Die Liste ist lang. Wir sagen: Das Engagement der Organisationen verbessert die Lebensbedingungen an vielen Orten auf der ganzen Welt und sichert somit Wachstum und Frieden für alle Menschen, auch für uns. Jeder Euro an Spenden und Steuergeldern ist gut investiert!
Wer unterstützt uns dabei?
Mit dabei sind Schauspieler Jan-Josef Liefers, Topmodel Stefanie Giesinger, Dr. Eckart von Hirschhausen, Sängerin Mandy Capristo, Schauspieler Til Schweiger, Pro7-Moderatorin Rebecca Mir, Sänger Max Mutzke, SocialMedia-Königin Julia Beautx, Youtube-Star Gronkh, Schauspielerin Anna Maria Mühe und Sänger Peter Maffay. Gefördert wird die Initiative „Entwicklung wirkt“ vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.