Endlich darf Baimba nach Hause

Hilfe für Kinder in Sierra Leone: Ein Bericht von Einsatzarzt Dr. Frieder Metz aus Serabu

Hilfe für Kinder

Hilfe für Kinder wie Baimba ist so wichtig

Heute geht Baimba nach Hause. Der acht Jahre alte Junge lag fünf Wochen auf unserer Kinderstation in Serabu. Er wurde mit einer entzündlichen Schwellung des linken Unterschenkels aufgenommen. Als trotz antibiotischer Behandlung die Schwellung weiter zunahm, haben sich die chirurgischen Kolleginnen Brit und später Jana zusammen mit CHO Alieu und Rogers seiner angenommen. Zwei Mal musste Baimba operiert werden, bis sich all der Eiter aus den Tiefen des Unterschenkels entleeren konnte. Danach lag er dann im Notfall-Intensivzimmer im Bett Nr. 12. Die Betten 12 und 1 sind am nächsten bei der Schwester, so dass diese sich leichter um die Patienten kümmern kann. Hier begegnete ich ihm zum ersten Mal.

Eine schmerzhafte Behandlung

Hilfe für Kinder in Sierra Leone

Das Vetrauen in die Kraft der eigenen Beine kommt zurück

Jeden Tag musste er zum Verbandswechsel von den Chirurgen gesehen werden. Auch wenn das immer in einer Kurznarkose geschah, hatte er einen Riesenhorror vor den weißen Ärzten und brüllte immer hemmungslos. Nach zwei Wochen kam er in ein normales Patientenzimmer und wurde in einem Rollstuhl recht mobil. Den mussten wir ihm aber bald wieder abnehmen, denn Baimba machte mit Rollstuhl keine Anstrengungen auf die eigenen Füße zu kommen. Das gelang mit einem Gehbock – zunächst nur unter großem Protest, aber dann zunehmend besser!  Nach fünf Wochen ging er mit geraden Beinen ohne weitere Hilfe nach Hause. Die Angst vor den German Doctors hatte er mittlerweile verloren…

Baimba hat es geschafft

Ein Dank geht an dieser Stelle auch an die Eltern: Da Baimba schon über fünf Jahre alt war, mussten sie für die Behandlung ihres Sohnes einen Eigenanteil von etwa 1.000.000 Leones leisten – 130€! Das sind für die Verhältnisse in Sierra Leone riesige Summen. Nur zu oft erleben wir, dass Eltern oder Patienten aus Kostengründen eine dringend notwendige Behandlung abbrechen und meist spurlos aus dem Krankenhaus verschwinden. Da hat Baimba es besser gehabt. Es ist immer schön zu sehen, wenn unsere Hilfe für Kinder ankommt!