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Neues aus den Projekten

Serabu: Einsatz für Kindergesundheit

Sierra Leone, wo wir seit 2010 das Serabu Community Hospital unterstützen, zählt zu den zehn ärmsten Ländern der Welt. Die Kindersterblichkeit ist in diesem Land leider sehr hoch. Von tausend Kindern sterben 105 vor ihrem fünften Geburtstag. Malaria, Infektionskrankheiten und Unterernährung sind einige der wichtigsten Gründe für diese traurigen Zahlen.

Um dies zu ändern, haben wir und unser lokaler Partner vor Ort in unserem Krankenhaus in Serabu einen Schwerpunkt auf Mütter- und Kindergesundheit sowie die Bekämpfung der Unterernährung gelegt.

Woher kommt die Unterernährung?

Die Ursachen der Unterernährung sind vielfältig. Ein wichtiger Punkt ist die Armut der Landbevölkerung und die mangelnde Bildung. Die Farmer haben keine Absatzmärkte für ihre Produkte bei fehlenden Transportmitteln und schlechten Straßen. Außerdem bekommen die Frauen oft zwischen sechs und acht Kindern. Ganz oft sehen wir im Serabu Hospital Kinder, die als Säuglinge die ersten sechs bis acht Monate gut genährt waren. Sobald das Stillen endet, entwickeln sich die Kinder nicht mehr altersgerecht, da die Mütter scheinbar genau zu dem Zeitpunkt Probleme bekommen, ihre Kleinen mit ausreichend nahrhaftem Essen zu versorgen. Unsere Mitarbeitenden beobachten, dass die Unterernährung häufig saisonal bedingt ist und kurz vor der Regenzeit zunimmt. Dann sind scheinbar die Vorräte aufgebracht und die Nahrung für die Familie wird knapp.

Aufpäppeln der Kleinsten

Weltweit werden unterernährte Kinder mit Erdnusspaste aufgepäppelt. Diese hochkalorische Nahrung wird meistens von den jeweiligen Regierungen und UNICEF zur Verfügung gestellt. Auch das Serabu Krankenhaus verwendet „plumpy nut“-Nahrung in der Phase des Aufpäppelns. Je nach Zustand der Unterernährung bleiben die Kinder zwischen zwei und drei Wochen stationär dort. Doch leider gibt es regelmäßig Lieferengpässe der Paste.

Gesundes Essen aus lokalen Zutaten – das ist nachhaltig

Während die Kleinen auf der Station aufgepäppelt werden, nutzen die einheimischen Mitarbeitenden die Zeit mit den Müttern für Schulungen. Einmal wöchentlich halten sie Vorträge zu Themen wie Hygiene, der Bedeutung von Impfungen und Säuglings- bzw. Kinderpflege. Und sie bringen den Müttern bei, wie sie gesund und kostengünstig für ihre Kinder kochen können. Der empfohlene Nahrungsmix besteht aus Reis, Fisch, Salz, Erdnüssen, Zucker und Öl, wahlweise auch Bohnen. Die Zutaten werden in großen Mörsern von den Frauen zu einem trockenen Pulver zerkleinert. Um eine Mahlzeit zu erhalten, muss das Pulver dann nur noch mit warmen Wasser zu einem Brei angerührt werden. In Pulverform ist die Mischung haltbar und muss nicht vor jeder Mahlzeit neu zubereitet werden. Die Vorteile sind die lokalen Inhaltsstoffe und die Versorgung mit dem notwendigen Eiweiß, Kohlenhydraten, Fett und Vitaminen. Der Nahrungsmix ist gut verträglich für unterernährte Kinder und das schon ab einem Alter von circa sechs Monaten. So kann durch die Ausbildung der Mütter und die Verwendung von lokal erhältlichen Lebensmitteln eine nachhaltige Verbesserung der Ernährungssituation in den Familien bewirkt werden.