Chandraghona
In Chandraghona waren die German Doctors in 2019 aktiv. Leider haben sich die politischen Rahmenbedingungen verschlechtert, so dass das Projekt wieder geschlossen werden musste.
Das Chandraghona-Projekt im Überblick
Unsere Arbeit
Ärzte im Einsatz für Menschen in Not
Unsere Hilfe galt sowohl den einheimischen Medizinern als auch den Patienten des Christian Hospital Chandraghona. Indem wir sechs lokale Ärzte in den Fachbereichen Anästhesie, Chirurgie und Gynäkologie intensiv schulten, befähigen wir sie, binnen rund zwei Jahren ihre Patienten fachgerecht selbst zu versorgen. Die Erweiterung ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten sollte zu einem erhöhten Aufkommen auch zahlender Patienten aus der Mittelschicht führen.
Bangladesch hat eine nationale Gesundheitsstrategie. Diese sieht unter anderem vor, dass die gesamte Bevölkerung des Landes Zugang zu qualitativ hochwertiger und gerechter Gesundheitsversorgung hat. Sie beschreibt aber auch, dass vor allem die rund 2,5 Millionen Mitglieder ethnischer Minderheiten – etwa 42 Prozent von ihnen leben in den Chittagong Hill Tracts – noch immer von einer medizinischen Grundversorgung ausgeschlossen sind. Alternative Maßnahmen zur Verbesserung des Zugangs ethnischer Minderheiten zum Gesundheitswesen, einschließlich der Beteiligung von Nichtregierungsorganisationen, sind grundsätzlich erwünscht. Unsere Partnerschaft mit dem Krankenhaus in Chandraghona trug also zu den nationalen Zielen des Landes bei und darf sich der Unterstützung durch den bangladeschischen Staat gewiss sein. Dieser Punkt ist maßgeblich für den Erfolg eines Projektes in dem bevölkerungsreichen Land!
Bezuschusst wurde unsere Arbeit in Chandraghona zum Teil von der deutschen Bundesregierung.
Ärzte im Einsatz für Menschen in Not
Unsere Hilfe galt sowohl den einheimischen Medizinern als auch den Patienten des Christian Hospital Chandraghona. Indem wir sechs lokale Ärzte in den Fachbereichen Anästhesie, Chirurgie und Gynäkologie intensiv schulten, befähigen wir sie, binnen rund zwei Jahren ihre Patienten fachgerecht selbst zu versorgen. Die Erweiterung ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten sollte zu einem erhöhten Aufkommen auch zahlender Patienten aus der Mittelschicht führen.
Bangladesch hat eine nationale Gesundheitsstrategie. Diese sieht unter anderem vor, dass die gesamte Bevölkerung des Landes Zugang zu qualitativ hochwertiger und gerechter Gesundheitsversorgung hat. Sie beschreibt aber auch, dass vor allem die rund 2,5 Millionen Mitglieder ethnischer Minderheiten – etwa 42 Prozent von ihnen leben in den Chittagong Hill Tracts – noch immer von einer medizinischen Grundversorgung ausgeschlossen sind. Alternative Maßnahmen zur Verbesserung des Zugangs ethnischer Minderheiten zum Gesundheitswesen, einschließlich der Beteiligung von Nichtregierungsorganisationen, sind grundsätzlich erwünscht. Unsere Partnerschaft mit dem Krankenhaus in Chandraghona trug also zu den nationalen Zielen des Landes bei und darf sich der Unterstützung durch den bangladeschischen Staat gewiss sein. Dieser Punkt ist maßgeblich für den Erfolg eines Projektes in dem bevölkerungsreichen Land!
Bezuschusst wurde unsere Arbeit in Chandraghona zum Teil von der deutschen Bundesregierung.
Daten & Fakten
Daten und Fakten
Projektlaufzeit: 2019
Anzahl Ärzte: Zwei deutsche Ärztinnen/Ärzte.
Partner: Projektpartner ist das Christian Hospital Chandraghona (CHC).
Struktur: Die German Doctors unterstützen das Krankenhaus in Chandraghona, indem sie Ärztinnen und Ärzte der Fachrichtungen Chirurgie, Anästhesie und Gynäkologie dorthin entsenden. Unsere Ärzte behandeln zum einen Patienten und zum anderen bilden sie sechs einheimische Mediziner aus.
Einsatzgebiet(e): Der Ort Chandraghona in den sogenannten Chittagong Hill Tracts am Karnaphuli River. Für rund 60.000 Angehörige der Bevölkerungsgruppe der Jumma ist das CHC die wichtigste Anlaufstelle zur medizinischen Versorgung. Die schwer zugängliche, zerklüftete und von einem dichten Urwald überzogene Region ist sehr arm, politisch labil und medizinisch unterversorgt.
Schwerpunkte: Medizinische Versorgung der indigenen Bewohner der Region Hill Tracts und Ausbildung einheimischer Ärzte in den Fachbereichen Chirurgie, Anästhesie und Gynäkologie.
Daten und Fakten
Projektlaufzeit: 2019
Anzahl Ärzte: Zwei deutsche Ärztinnen/Ärzte.
Partner: Projektpartner ist das Christian Hospital Chandraghona (CHC).
Struktur: Die German Doctors unterstützen das Krankenhaus in Chandraghona, indem sie Ärztinnen und Ärzte der Fachrichtungen Chirurgie, Anästhesie und Gynäkologie dorthin entsenden. Unsere Ärzte behandeln zum einen Patienten und zum anderen bilden sie sechs einheimische Mediziner aus.
Einsatzgebiet(e): Der Ort Chandraghona in den sogenannten Chittagong Hill Tracts am Karnaphuli River. Für rund 60.000 Angehörige der Bevölkerungsgruppe der Jumma ist das CHC die wichtigste Anlaufstelle zur medizinischen Versorgung. Die schwer zugängliche, zerklüftete und von einem dichten Urwald überzogene Region ist sehr arm, politisch labil und medizinisch unterversorgt.
Schwerpunkte: Medizinische Versorgung der indigenen Bewohner der Region Hill Tracts und Ausbildung einheimischer Ärzte in den Fachbereichen Chirurgie, Anästhesie und Gynäkologie.
Das Krankenhaus
Ergänzend zu seinem klinischen Angebot betreibt das Hospital seit rund 80 Jahren eine Krankenpflegeschule und seit dem Jahr 1971 auch ein sogenanntes „Community Health Program“ (CHP). Dieses ist vergleichbar mit unserem „Primary Health Care Program“ (PHC) auf den Philippinen und zielt auf ab eine gemeindegetragene Gesundheitsversorgung. Im Rahmen des CHP-Programms ausgebildete einheimische Gesundheitsarbeiter bieten in mehr als 200 verstreuten, abgelegenen Dörfern eine kostenfreie Basisgesundheitsversorgung an. Sie besuchen regelmäßig die Dorfbewohner, klären sie auf zu Themen der Gesundheitsvorsorge, zum nationalen Impfprogramm, zu vor- und nachgeburtlicher Versorgung, gesunder Ernährung, Familienplanung, zur Behandlung von Durchfällen, Atemwegsinfektionen, Malaria und anderen häufigen Krankheiten.
Vergleichbar unserer „Rolling Clinic“ auf den philippinischen Inseln Mindoro und Luzon besucht zudem ein mobiles Gesundheitsteam regelmäßig die abgeschiedenen Dörfer der Jumma und bietet diagnostische Dienstleistungen für Schwangere an, Malaria-Tests und andere Untersuchungen. Die lokalen Gesundheitsarbeiter ermutigen die Jumma, die mobilen Sprechstunden zu besuchen bzw. überweisen Notfälle auch direkt ins Krankenhaus. Eine weitere wichtige Einheit des Krankenhauses ist die Lepra-Einheit. Einer der wenigen Orte in Bangladesch, an denen noch Lepra Patienten behandelt werden. Lepra gilt zwar als fast ausgestorben, ist unter der armen Bevölkerung der Hill Tracts aber leider doch noch verbreitet.
Medizinische Versorgung für die Ärmsten
Unsere Wirkungsstätte in Chandraghona, das Christian Hospital Chandraghona, wurde im Jahr 1907 von britischen Baptisten gegründet. Es begann als kleines Gesundheitszentrum und wuchs über die Jahre zur wichtigsten medizinischen Einrichtung der gesamten Region Hill Tracts. Heute bietet das 100-Bettenhaus allgemeinmedizinische, chirurgische, pädiatrische und geburtshilfliche Versorgung an sowie eine umfängliche Schwangerenbetreuung. Den armen Bewohnern der Hill Tracts bietet das Hospital seine Dienste kostenfrei an bzw. gegen ein sehr geringes Entgelt.
Ergänzend zu seinem klinischen Angebot betreibt das Hospital seit rund 80 Jahren eine Krankenpflegeschule und seit dem Jahr 1971 auch ein sogenanntes „Community Health Program“ (CHP). Dieses ist vergleichbar mit unserem „Primary Health Care Program“ (PHC) auf den Philippinen und zielt auf ab eine gemeindegetragene Gesundheitsversorgung. Im Rahmen des CHP-Programms ausgebildete einheimische Gesundheitsarbeiter bieten in mehr als 200 verstreuten, abgelegenen Dörfern eine kostenfreie Basisgesundheitsversorgung an. Sie besuchen regelmäßig die Dorfbewohner, klären sie auf zu Themen der Gesundheitsvorsorge, zum nationalen Impfprogramm, zu vor- und nachgeburtlicher Versorgung, gesunder Ernährung, Familienplanung, zur Behandlung von Durchfällen, Atemwegsinfektionen, Malaria und anderen häufigen Krankheiten.
Lebensbedingungen
Ursprüngliches Leben in den Hill Tracts
Chandraghona liegt rund 45 Kilometer nordöstlich von Chittagong am Karnaphuli River. Die Region ist, im Gegensatz zum Rest Bangladeschs, bergig, zerklüftet und von einem dichten Urwald überzogen. Sie wird von elf Bevölkerungsgruppen besiedelt, die sich selbst als Jumma bezeichnen. Mit zusammen rund 350.000 Mitgliedern sind die buddhistischen Chakma und Marma die beiden größten Stämme. Die weiteren Bewohner der Hill Tracts sind Christen, Hindus oder praktizieren traditionelle Religionen. Zur bestmöglichen Nutzung des Landes betreiben die Jumma Wanderwirtschaft. Die ortsübliche Bezeichnung für diese Art der bodenschonenden Landwirtschaft ist Jhum – daher der Name Jumma für die Stämme der Hill Tracts. Eine Besonderheit: Der Stamm der Mru. Er lebt in Stelzenhäusern auf den Berghöhen, in völliger Abgeschiedenheit von den anderen Stämmen.
Vom bangladeschischen Staat werden die Jumma weitgehend missachtet. In ihrem Lebensraum siedelt die Regierung seit Jahrzehnten arme bengalische Familien an. Indem er diesen das beste Land zuteilt, entzieht er den Jumma ihre Lebensgrundlage. Zusätzlich zur Verdrängung durch die Siedler waren die elf Stämme lange Zeit Gewaltausübungen durch das Militär ausgesetzt. Seit der Unabhängigkeit Bangladeschs im Jahr 1971 wurden Zehntausende Jumma gefoltert, vergewaltigt und ermordet. Viele ihrer Siedlungen wurden niedergebrannt. Damit wurden die elf Stämme binnen weniger Jahrzehnte zu einer Minderheit. 1997 unterzeichneten Stammesvertreter und die Regierung des Landes einen Friedensvertrag, der den schlimmsten Gräueltaten ein Ende setzte.
Doch auch heute noch erfahren die Jumma Gewalt und werden ihres Landes beraubt. Die medizinische Versorgung in der abgelegenen und konfliktreichen Region ist mangelhaft. Entsprechend wichtig ist das Christian Hospital Chandraghona für die Bewohner der Hill Tracts. Übrigens stammen die meisten Angestellten des Krankenhauses – auch die Ärzte – selbst aus den Hill Tracts.
Ursprüngliches Leben in den Hill Tracts
Chandraghona liegt rund 45 Kilometer nordöstlich von Chittagong am Karnaphuli River. Die Region ist, im Gegensatz zum Rest Bangladeschs, bergig, zerklüftet und von einem dichten Urwald überzogen. Sie wird von elf Bevölkerungsgruppen besiedelt, die sich selbst als Jumma bezeichnen. Mit zusammen rund 350.000 Mitgliedern sind die buddhistischen Chakma und Marma die beiden größten Stämme. Die weiteren Bewohner der Hill Tracts sind Christen, Hindus oder praktizieren traditionelle Religionen. Zur bestmöglichen Nutzung des Landes betreiben die Jumma Wanderwirtschaft. Die ortsübliche Bezeichnung für diese Art der bodenschonenden Landwirtschaft ist Jhum – daher der Name Jumma für die Stämme der Hill Tracts. Eine Besonderheit: Der Stamm der Mru. Er lebt in Stelzenhäusern auf den Berghöhen, in völliger Abgeschiedenheit von den anderen Stämmen.
Vom bangladeschischen Staat werden die Jumma weitgehend missachtet. In ihrem Lebensraum siedelt die Regierung seit Jahrzehnten arme bengalische Familien an. Indem er diesen das beste Land zuteilt, entzieht er den Jumma ihre Lebensgrundlage. Zusätzlich zur Verdrängung durch die Siedler waren die elf Stämme lange Zeit Gewaltausübungen durch das Militär ausgesetzt. Seit der Unabhängigkeit Bangladeschs im Jahr 1971 wurden Zehntausende Jumma gefoltert, vergewaltigt und ermordet. Viele ihrer Siedlungen wurden niedergebrannt. Damit wurden die elf Stämme binnen weniger Jahrzehnte zu einer Minderheit. 1997 unterzeichneten Stammesvertreter und die Regierung des Landes einen Friedensvertrag, der den schlimmsten Gräueltaten ein Ende setzte.
Doch auch heute noch erfahren die Jumma Gewalt und werden ihres Landes beraubt. Die medizinische Versorgung in der abgelegenen und konfliktreichen Region ist mangelhaft. Entsprechend wichtig ist das Christian Hospital Chandraghona für die Bewohner der Hill Tracts. Übrigens stammen die meisten Angestellten des Krankenhauses – auch die Ärzte – selbst aus den Hill Tracts.
Unsere Arbeit kurz erklärt
In diesem kurzen Erklärvideo erfahren Sie am Beispiel von Frau Dr. Schäfer, wie die Arbeit der German Doctors funktioniert.
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