Ob meine Tuberkulose heilbar ist?

Das schwere Schicksal von Nasima – aufgeschrieben von Langzeitarzt Dr. Tobias Vogt aus Kalkutta

Ich hatte heute einen harten Tag. Ich bin zu den German Doctors nach Kalkutta gebracht worden. Eine Cousine wusste von dieser Einrichtung zu berichten, denn ein Bekannter ihrer Familie hat einmal dort gute Hilfe bekommen, als er an Tuberkulose erkrankt war. Ich bin jetzt schon ein Jahr krank, und ich kann auch schon seit einem Jahr nicht mehr sitzen und nicht mehr stehen. Wir wohnen recht weit entfernt von dem so genannten Kirchenkrankenhaus in Howrah, und wir mussten extra einen Wagen mieten. Denn ich kann nur auf einer Trage transportiert werden. Die anderthalbstündige Fahrt von meinem Haus bis zur Klinik war schmerzhaft für mich. Die Straßen hier sind nicht gut. Sie sind voller Schlaglöcher, und der kleinste Anschlag tut mir weh. Auch ich habe Tuberkulose, und ich habe sie im Rücken sitzen. Außerdem sitzen die Bakterien wohl auch in der Lunge, denn ich huste schon ziemlich lange. Für mich sind aber die Schmerzen in der Wirbelsäule das Quälendste. Die Bakterien haben dort Wirbelkörper zerstört, und das ist der Grund dafür, dass ich Tag und Nacht diese starken Schmerzen habe. Ich frage mich, ob meine Tuberkulose heilbar ist?

Professionelle Hilfe war nun dringend notwendig

Ist Tuberkulose heilbar?

Nasima kann nicht mehr laufen und muss daher getragen werden. Ist ihre Tuberkulose heilbar?

Zum Glück hat man mich direkt vorgelassen, als ich dort eintraf. Ich habe schon gesehen, dass die anderen Leute dort von morgens an warteten. Ein Arzt hat sich bestimmt eine halbe Stunde Zeit für mich genommen. Da war auch eine Krankenschwester, die viel von meiner Erkrankung verstand, das habe ich daran gemerkt, dass ihre Fragen, die sie mir bezüglich meiner Tuberkulose-Therapie stellte, sehr präzise waren. Insgesamt war die Atmosphäre dort professionell und hilfsbereit. Sie haben gemerkt, dass es mir nicht gut geht. Sie haben Vorschläge gemacht, was daran getan werden kann. Es soll wohl auch eine Operation meiner Lendenwirbelsäule geben. Sie sagten: „Der ganze Eiter und die ganzen Knochensplitter müssen da weg, sonst bekommen Sie da nie Ruhe hinein.“ Außerdem sagten sie: „Warum geben Sie für die Tuberkulosemedikamente eigenes Geld aus, die gibt es doch kostenlos vom Staat. Wir helfen Ihnen, an diese zu kommen.“ Außerdem wurden mir Schmerzmittel gegeben. Das ist mir wichtig, denn ich habe schon lange keine Nacht mehr durchschlafen können.

Die ganze Familie war mit mir dort, auch die Cousine, die uns den Tipp gegeben hatte. Nachdem ich beim Arzt fertig war, hat die Krankenschwester noch lange mit uns gesprochen. Nun habe ich wieder etwas mehr Hoffnung, dass meine Tuberkulose heilbar ist und ich nicht eine so große finanzielle Last für meine Familie bleibe.