Ärzte helfen weltweit
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Neues aus den Projekten

Mit Corona kommt der Hunger

Schulung German Doctors

Die Corona-Pandemie hat dramatische Auswirkungen in fast allen unseren Projekten: Neben dem Virus ist der Hunger die große Bedrohung! Wir tun, was wir können, um Menschen in Not mit dem Grundlegendsten zu versorgen: Nahrungsmitteln.

Noch vor wenigen Monaten hätten wir es nicht für möglich gehalten, dass das Corona-Virus unser aller Alltag auf den Kopf stellt und unsere Projektarbeit innerhalb kürzester Zeit radikal verändert. Niemand von Euch kann vor Ort sein, alle mussten wir heimholen. In fast allen unseren Projekten leisten wir mittlerweile Nothilfe in Form von Nahrungsmittelverteilung – und das in einem Ausmaß, wie wir es in dem fast 40-jährigen Bestehen unseres Vereins nicht erlebt haben. Neben dem Virus ist der Hunger jetzt die große Bedrohung!

Lebensmittel für mehr als 13.000 Familien auf den Philippinen

Auf den Philippinen hat unser Team vor Ort in den vergangenen Wochen hart daran gearbeitet, die Verteilung von Lebensmittelpaketen mit u.a. Reis, Nudeln und Milch für rund 13.557 Familien zu organisieren. Unseren treuen Spendern, die diese Hilfe ermöglichen, sei Dank! Auch in Bangladesch und Indien helfen wir Bedürftigen, diese schwierige Zeit zu überstehen. Zumal dort Zyklon Amphan die Situation dramatisch verschärft hat und die Infizierten-Zahlen extrem steigen. Die Nachfrage nach Lebensmittelhilfe ist extrem hoch und so kommt unseren lokalen Kräften die Aufgabe zu, verantwortungsvoll zu prüfen, welche Menschen unsere Hilfe am dringendsten benötigen.

Ausweitung des Feeding-Programms in Nairobi

Im Slum von Nairobi konnten wir unser Feeding-Programm ausweiten und versorgen aktuell über 578 Menschen mit zwei warmen Mahlzeiten pro Tag. Von den Herausforderungen in Zeiten von Corona berichtet Projektmanager George Audi: „Die Essensausgabe braucht viel Zeit, denn wir überprüfen bei jeder Person vorsorglich die Temperatur. Zudem müssen sich alle Menschen sorgfältig die Hände waschen und zur Einhaltung der Distanzregeln braucht es zusätzliches Personal. Zudem haben wir mehr als tausend Essenspakete an bedürftige Familien verteilt. Die Pakete beinhalten Lebensmittel wie Reis, Bohnen, Mehl aber auch Seife, und versorgen eine Familie zwei Wochen lang mit dem Nötigsten.

Grund für den hohen Bedarf an Lebensmittelhilfe sind die vielerorts verhängten und bereits mehrfach verlängerten Ausgangssperren. Tausende Tagelöhner haben ihre Arbeit verloren und wissen nicht, wie sie sich und ihre Familie ernähren sollen. Noch dazu haben sich die Lebensmittelpreise zum Teil drastisch erhöht – schon jetzt. Die weitreichenden Folgen der Corona-Pandemie sind für die städtischen Elendsviertel und ländlichen Armutsregionen unserer Einsatzländer noch längst nicht abzusehen. Denn Corona ist nicht das einzige Problem: Regen und Überschwemmungen haben in Kenia Felder zerstört; die schlimmste Heuschreckenplage seit 70 Jahren ist noch nicht überstanden. Und in Indien und Bangladesch ist es Zyklon Amphan, der Ernten wegspülte, Häuser und Straßen zerstörte.

Projektarbeit geht weiter, so gut es geht

Seit Mitte März können wir Euch infolge der Grenzschließungen nicht mehr in unsere Projekte entsenden – Ihr werdet schmerzlich vermisst. Zum Glück stellen wir in dieser wirklich schwierigen Situation fest, dass Eure Arbeit und Eure Schulungs- und Ausbildungsmaßnahmen Früchte tragen! Unsere einheimischen Teams können dank der Gesundheitsarbeiterinnen und Helferinnen einen Teil der medizinischen Arbeit fortsetzen. Zudem leisten sie wichtige Aufklärungsarbeit und versorgen unsere Patientinnen und Patienten auch mit Seife und Mundschutz. Und solange es dringend nötig ist, gehört auch die Grundversorgung mit Lebensmitteln zu unserer Hilfe. Denn ohne geht es zurzeit nicht. Der Hunger bedroht die Menschen und ist dabei, sich zur nächsten großen Katastrophe zu entwickeln.