Ärzte helfen weltweit
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Neues aus den Projekten

Ebola – noch nicht vorbei

Die Welt hat sich zu früh gefreut. Keine 24 Stunden, nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Westafrika offiziell für ebolafrei erklärt hatte – zuletzt war die 42-tägige Frist in Liberia abgelaufen – meldete Sierra Leone einen neuen Fall. Eine 22-jährige Studentin ist nach ihrem Tod positiv auf Ebola getestet worden. Wirklich überrascht sind wir nicht, und auch die WHO hatte immer wieder gewarnt, dass die Krankheit erneut ausbrechen könne. Nun ist es also passiert. Das Gute im Schlechten: Der Fall ist in Tonkolili aufgetreten, rund 200 Kilometer entfernt von Serabu. Somit bleibt unsere ärztliche Hilfsarbeit im Serabu Community Hospital von der aktuellen Entwicklung nahezu unberührt; die Kurzzeiteinsätze finden wie geplant statt. An den der Epidemie geschuldeten sehr hohen Standards in punkto Hygiene und Wachsamkeit halten wir ohnehin weiter fest.

In diesem Kontext sagen wir dem Langzeitärztepaar Teresa de la Torre und Dorian Jungmann schon jetzt von Herzen ‚Danke!‘ für alles, was sie seit Januar 2015 in Serabu geleistet haben. Im März endet ihre Zeit in dem westafrikanischen Projekt. Es war keine leichte Zeit. Schon für ihren Mut, in der Hochphase der Ebola-Epidemie einen Langzeiteinsatz in Sierra Leone zu beginnen, haben wir ihnen Respekt gezollt. Für das, was sie vor Ort geleistet haben, tun wir es einmal mehr. Sie werden uns, dem lokalen Team und den Patienten fehlen. Für ihren weiteren Weg wünschen wir den beiden alles Gute und hoffen, dass sie unserem Verein erhalten bleiben.

In die Fußstapfen von Teresa und Dorian tritt Mitte März die Gynäkologin Christa von Oertzen. Wir freuen uns, mit ihr für ganze drei Jahre eine sehr afrikaerfahrene Langzeitärztin gefunden zu haben, und wünschen ihr einen guten Start in Serabu.

Seit Ende 2015 führen wir endlich wieder die chirurgischen Trainings durch, und auch das Anästhesietraining können wir, nachdem die Erlaubnis der Sierra Leonischen Regierung vorliegt, fortführen. Das sind wichtige Meilensteine unserer Arbeit im Sinne der Nachhaltigkeit. Denn entsprechend geschulte Fachkräfte werden in Sierra Leone dringender denn je gebraucht. Die Ebola-Epidemie hat den Ärzte- und Gesundheitskräftemangel weiter verschärft.