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Sierra Leone: Endlich ebolafrei!

Die Menschen in Sierra Leone haben allen Grund zum Feiern: WHO-Vertreter Anders Nordstrom erklärte die Nation bei einer Zeremonie in der Hauptstadt Freetown am 7. November 2015 endlich für ebolafrei. Nach langen Monaten des Bangens, einem beklemmenden Alltag, überschattet von Verboten und Vorsichtsmaßnahmen und mehr als 3.500 Toten ist das Leben in den westafrikanischen Staat zurückgekehrt. Bei der ersten erlaubten öffentlichen Feier seit Beginn der Epidemie vor rund anderthalb Jahren tanzten die Menschen auf den Straßen der Hauptstadt Freetown ausgelassen zu afrikanischen Trommelrhythmen. Bars gaben Freigetränke aus und Feuerwerkskörper erhellten den Himmel über der Stadt.

Auch das Team in unserem Hospital in Serabu hat die gute Nachricht mit Freude und Erleichterung vernommen. Doch mehr als ein kurzes Innehalten und ein eiliges Gespräch über die positive Meldung war nicht möglich. Zu viele Patienten, vor allem Kinder, die die uneingeschränkte Aufmerksamkeit des Teams rund um unsere Langzeitärzte Teresa und Dorian benötigen. Der Alltag in unserem Buschkrankenhaus ist längst wieder eingekehrt – spätestens mit der Wiederaufnahme der Kurzzeiteinsätze im August dieses Jahres –, und der letzte Ebola-Verdachtsfall liegt schon viele Wochen zurück. Wachsam bleibt das Hospital-Team dennoch. Liberia galt auch schon als ebolafrei, doch erst vor wenigen Tagen sind dort wieder Menschen an Ebola erkrankt. Bislang sind in Westafrika seit Ausbruch der Epidemie mehr als 11.000 Menschen an der Infektion gestorben. Unter den Toten waren auch 221 Helfer aus dem Gesundheitsbereich.