Ärzte helfen weltweit
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Neues aus den Projekten

Wie geht es weiter in Serabu?

Die traurige Wahrheit ist: Die Ebola-Epidemie ist nach mehr als einem Jahr noch immer nicht überstanden. In der Kalenderwoche 24 gab es sogar noch einmal einen Anstieg der Patientenzahlen. In Sierra Leone um 15 neue Fälle, in Guinea um 16. Die gute Nachricht für uns: Die Neuerkrankungen traten nicht in unmittelbarer Nähe zu Serabu auf. Tatsächlich sind die drei Distrikte, für die unser Hospital medizinische Anlaufstelle ist – Bo, Moyamba und Bonthe – seit nunmehr 80 bzw. 120 Tagen ohne neuen Ebolafall.

Diese Zahlen ermutigen uns, noch in diesem Sommer endlich wieder die erste Kurzzeitärztin ins Projekt reisen zu lassen. Gemeinsam mit allen Projektbeteiligten und Fachgruppen sind wir überein gekommen, dass zunächst eine Chirurgin das örtliche Team und unser Langzeitärztepaar verstärken soll, um die Ausbildung der Clinical Health Officer vor Ort endlich weiter voranzutreiben. Bleibt die Situation weiterhin stabil, wird bald ein Anästhesist folgen können, ebenso wie neonatologische Unterstützung.

Gemeinsam mit der Chirurgin werden auch ich, Lisa, und Dr. Nadja Tariverdian nach Serabu reisen, um uns ein Bild von der aktuellen Situation zu machen, und vor allem, um Frau Tariverdian als neue Referentin für die afrikanischen Projekte auch dort einzuführen. Ich blicke der Reise mit sehr gemischten Gefühlen entgegen, hat mich die letzte zum Jahreswechsel doch tief berührt und mir ein ganz anderes, ein trauriges und beängstigendes Afrika gezeigt. Zu berichten ist noch von einem neuen Kinder-Notfall-Beobachtungsraum. Da wir während und kurz nach der nun einsetzenden Regenzeit erfahrungsgemäß viele schwere Malaria-Fälle versorgen müssen, ist dieser Raum ein wertvoller Zugewinn! Sicher werde ich im nächsten Rundbrief von der Reise berichten.