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Mindoro: Die Not der Mangyanen

Die kleine philippinische Insel Mindoro liegt zwar nur einige Kilometer entfernt von der Monopolregion Metro-Manila, dennoch gibt es dort Gebiete, in denen die Menschen sehr einfach und ursprünglich leben. Staatliche Strukturen, wie beispielsweise die Gesundheitsversorgung, sind dort mangelhaft.

Das sind die Gegenden, in denen die Mangyanen siedeln. Sie leben zurückgezogen in traditioneller Weise in ihren Gemeinschaften in einfachen Bambushütten. Ihren Lebensunterhalt für sich und die Familie bestreiten sie durch Subsistenzwirtschaft, oder sie sind Hilfsarbeiterinnen und -arbeiter auf Farmen. Immer wieder wird die Insel von Taifunen getroffen. So zuletzt geschehen im Dezember 2020. Taifun Quinta richtete große Zerstörung auf Mindoro an. Und auch die von Seiten der Regierung angeordneten Bewegungseinschränkungen erschweren den Mangyanen ihr ohnehin schon schwieriges Leben.

Mit Corona kommt der Hunger

Auf Mindoro gibt es bislang nicht sehr viele Corona-Fälle. Wobei man nicht vergessen darf, dass dort sehr wenig getestet wird. Die Mangyanen müssten, um zu einer Teststation zu gelangen, einen halben Tagesmarsch zur nächsten Gesundheitsstation auf sich nehmen. Das machen die Wenigsten. Die Corona-Pandemie verschlechtert ihre ohnehin schon prekäre Lebenssituation: Aufgrund der Mobilitätseinschränkungen können sie immer mal wieder nicht an ihre Arbeitsstätte gelangen. So haben sie weniger Einkommen oder sogar ihren Job verloren, was für sie ohne jegliche Rücklagen Hunger bedeutet. Von staatlicher Seite bekommen sie kaum Unterstützung.

Erneut Nahrungsmittelhilfe für Mangyanen

Wir stehen den Menschen in ihrer akuten Not bei. Im Januar haben wir fast 6.000 Familien mit Nahrungsmittelpaketen, die gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse sowie Reis und Fisch enthielten, versorgt. Zusätzlich haben wir für 3.000 Familien Schutzausrüstung und Hygienemittel wie Masken, Handschuhe, Seife und Desinfektionsmittel beigelegt. Damit wollen wir ihre größte Not abmildern.

Wir sind für die Menschen weiterhin medizinisch da

Unsere mobile Klinik ist weiterhin in den abgelegenen Regionen unterwegs und versorgt die Menschen dort medizinisch. Solange die deutschen Ärztinnen und Ärzte noch nicht wieder reisen können, haben wir dafür vertretungsweise zwei einheimische Mediziner engagiert, die das lokale Team unterstützen. Es gibt wie üblich eine Nord- und eine Südtour. Die beiden Teams sind gleichzeitig unterwegs, um möglichst viele unserer Patienten zu erreichen. Zusätzliche Unterstützung erhalten die Mitarbeitenden vor Ort von fünf Einsatzärztinnen und -ärzten aus Deutschland und einem Arzt aus der Schweiz via Telemedizin.