Neues aus den Projekten
Dhaka: Medizinische Arbeit wieder aufgenommen
Nach langen Monaten der erzwungenen Pause, haben wir in Dhaka Anfang Juni wieder mit der Patientenbehandlung begonnen. Dafür konnten wir eine einheimische Ärztin und einen einheimischen Arzt verpflichten, die die Zeit überbrücken, bis wir Euch wieder entsenden können.
Die Behandlungen in Dhaka finden täglich zwischen 9:00 und 14:00 Uhr unter strengen Schutzmaßnahmen statt. Die beiden Ärzte wechseln sich ab. Über die Öffnung des Arztprojektes freuen wir uns sehr! Täglich kommen rund 20 bis 30 Patienten und Patientinnen in die Sprechstunde. Dies zeigt uns, dass unser medizinisches Angebot gebraucht wird, die Bangladescher aber zugleich in großer Sorge vor dem Corona-Virus sind. Und dies zurecht. Die Situation in Bangladesch ist im Hinblick auf Covid-19 sehr angespannt, denn die Fallzahlen steigen und das staatliche Gesundheitssystem ist nicht in der Lage, die vielen Patientinnen und Patienten bedarfsgerecht zu versorgen. Zudem wissen wir durch unsere Partner, dass verhältnismäßig wenig getestet wird. Die Zahl der Infizierten ist vermutlich um ein vielfaches höher als in der Statistik.
Gemeinsam mit unserem Partner vor Ort, der Caritas, unterstützen wir unsere Patientinnen und Patienten, die durch die Ausgangssperren ihre Beschäftigung als Tagelöhner oder Arbeiter in den Textilfabriken verloren haben. Insgesamt wurden in Dhaka 740 Familien finanziell unterstützt, damit sie Lebensmittel kaufen können. Die Familien wurden durch das lokale Team auf ihre Bedürftigkeit hin überprüft und ausgewählt. Wir versuchen für unsere Patientinnen und Patienten so gut es geht da zu sein und sie zu unterstützen. Die Lage vor Ort ist äußerst fragil und neue Ausgangssperren, um die Pandemie einzudämmen, sind jederzeit wieder möglich.
Corona und Zyklon Amphan: Doppelte Katastrophe
Wie in Indien spielt sich in Bangladesch gerade ein doppeltes Drama ab: Durch Covid-19 und die Folgen von Zyklon Amphan stehen viele Menschen buchstäblich vor dem Nichts. Die Ausgangssperren nehmen den Tagelöhnern ihre Existenzgrundlage, zugleich sind sie aufgrund ihrer Lebensumstände besonders gefährdet, am Virus zu erkranken. Dazu erschweren die Zerstörungen durch den Zyklon das Leben der Menschen in der Küstenregion. Ernten wurden zerstört, Lebensmittelpreise steigen. Um diese Menschen zu unterstützen verteilen wir mit unserem Partner BNM (Bangladesh Nazarene Mission) in der Küstenregion Lebensmittelpakete mit Reis, Linsen, Kochöl, Seife und Keksen. Wir versorgen dort 1.500 Familien.
Vielen Dank an Euch, die Ihr uns mit Spenden geholfen habt, die Nothilfemaßnahmen zu finanzieren!