Neues aus den Projekten
Kalkutta: „Zirkuszelt“ geht on Tour
Wir freuen uns, dass mit der Mittelzusage der Rotarier Clubs Kalkutta und Viersen-Schwalm-Nette der Startschuss für das „Zirkuszelt-Projekt“ gefallen ist. Was verbirgt sich hinter diesem Namen? Zur Erläuterung holen wir ein bisschen weiter aus: Indien ist ein Schwellenland, in dem eine extreme Vermögensungleichheit herrscht. Einige wenige extrem Reiche stehen einer Vielzahl von Menschen mit geringem Einkommen, beziehungsweise unvorstellbar Armen gegenüber. Immerhin, der indische Staat übernimmt zunehmend die Verantwortung, die er für seine vielen Bedürftigen trägt. Er hat einige soziale Hilfsprogramme aufgelegt und bietet seit nunmehr acht Jahren eine Krankenversicherung für die Mittellosen an. Im Ernstfall übernimmt diese die Kosten für eine stationäre Behandlung. Das Problem: Die wenigsten Bedürftigen wissen von dieser und anderen Sozialleistungen des Staates, oder sie scheitern an den bürokratischen Hürden und kommen deshalb nicht in den Genuss der Hilfsleistungen.
Hier setzt die Idee zu unserem neuen Projekt an. Wir wollen Sozialarbeiterinnen einstellen, die, unmittelbar an unsere Ambulanztätigkeit angebunden, die Patienten rund um die staatlichen Sozialleistungen kompetent beraten und ihnen auch ganz konkret beim Ausfüllen der entsprechenden Formulare helfen. Ideal wäre es, wenn an jedem unserer Ambulanzorte eine entsprechend geschulte Sozialarbeiterin ihr Wissen weitergeben und sich dieses nach dem Schneeballeffekt unter den Slumbewohnern verbreiten würde. Doch das ist (noch) Zukunftsmusik. Kürzlich war unsere Indien-Referentin Deborah Weiler vor Ort, um die Umsetzung des Projektes voranzutreiben und die ersten Mitarbeiter einzustellen. So werden in Kürze einige entsprechend geschulte Sozialarbeiterinnen, einem Wanderzirkus gleich, mit unseren Ärzten herumfahren und „ihre Zelte“ mal hier und mal dort, an den Ambulanzorten aufschlagen. So erklärt sich der Arbeitstitel dieses schönen Projektes.