Ärzte helfen weltweit
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Flüchtlingshilfe in München

German Doctors werden aktiv

Schon seit Beginn der Flüchtlingskrise gibt es aus den Reihen der German Doctors zahlreiche Hilfsangebote, und auch wir haben als Vorstand vielversprechende Gespräche mit ambitionierten Initiatoren diverser Hilfsprojekten geführt. Schnell hatte sich aber gezeigt: Die bürokratischen und organisatorischen Hürden liegen vielerorts hoch, manchmal zu hoch. Umso mehr freuen wir uns, heute schreiben zu können: German Doctors unterstützen die Ärzte der Welt bei ihrer Flüchtlingshilfe in München.

In der bayrischen Metropole sind viele „Nichtregistrierte“ am Zentralen Busbahnhof (ZOB) anzutreffen, und exakt dort bietet unsere Partnerorganisation medizinische Hilfe an. Das Projekt ‚Ärzte der Welt mobil‘ begann im September vergangenen Jahres. Zunächst waren kleine Teams zweimal pro Woche mit medizinischer Basisausrüstung in Rucksäcken unterwegs und haben unmittelbar auf der Straße untersucht – vor allem Kinder und schwangere Frauen. Wegen des hohen Bedarfs wurden die Einsätze peu à peu ausgeweitet, und nun besteht Unterstützungsbedarf. So stoßen in diesen Tagen sechs German Doctors zum Team von Ärzte der Welt hinzu, und es werden wohl noch mehr.

Seit Januar 2016 ist das ‚Ärzte der Welt mobil-Projekt‘ Teil eines EU Programms, das von verschiedenen Médecins du Monde-Sektionen und kooperierenden Organisationen – darunter nun auch German Doctors – in elf europäischen Ländern durchgeführt wird.

Allein in Deutschland wurden im Jahr 2015 insgesamt 476.649 formale Asylanträge gestellt. Den 476.649 Asylbewerbern, die den Antrag eingereicht haben, stehen 1.091.894 sogenannte ‚Asylbegehrende‘ gegenüber, Menschen, die Deutschland zum Beispiel nur als Transitland nutzen. Offiziell ist ihnen der Zugang zu staatlichen Leistungen wie Unterkunft oder auch medizinische Versorgung verwehrt, obwohl – wie wir alle wissen – viele von ihnen körperlich und psychisch völlig erschöpft sind und ärztliche Hilfe dringend benötigen! Wir danken den in München aktiven German Doctors. Vielleicht erklärt sich einer von ihnen bereit, in einem der kommenden Ärzterundbriefe einen Bericht über die geleistete Flüchtlingshilfe zu schreiben…