Neues aus den Projekten

Slums unterliegen oft einer gewissen Dynamik. Gesehen und gespürt haben wir dies in den vergangenen Jahren und Monaten vor allem in Chittagong. Während unsere Zielgruppe zu Projektbeginn noch in unmittelbarer Nähe unseres Medical Center for the Poorest oft he Poor (MCPP) lebte, ist sie zunehmend von besser Gestellten in entferntere Außenbezirke der Stadt verdrängt worden. Ein Ergebnis dieser Entwicklung: Die Patientenzahlen im MCPP gingen zurück.

Gut angenommen hingegen ist unser Ernährungsprogramm im Community Based Center (CBC) im Slum Rajakhali – dieser Slum ist deutlich entfernt vom MCPP. Rund 50 Kinder erhalten im CBC jeden Tag ein warmes Mittagessen und oft auch eine Portion zum Mitnehmen für den Abend. Wo Kinder so angewiesen sind auf ein Mittagessen außerhalb der Familie, sind oft auch die Eltern krank. So ist es im Rajakhali. Rund 400 Familien leben hier in bitterer Armut. Wer hier erkrankt, ist in seiner Existenz unmittelbar bedroht. Einige Slumbewohner suchen im Fall des Falles zur Behandlung unser MCPP auf. Doch für viele ist der Weg von ihrem Wohnort in unser Behandlungszentrum zu weit. Damit wir auch diesen Bedürftigen unsere Hilfe angedeihen lassen können, haben wir das CBC im Rajakhali in den vergangenen Monaten ausgebaut. Neue Räume sind entstanden, und ab April werden zwei German Doctors einmal pro Woche die Erkrankten dort behandeln. Übrigens wurde dieser Wunsch von den Frauengruppen an uns herangetragen, zu denen die in unsere Projektarbeit fest eingebundenen Sozialarbeiterinnen engen Kontakt halten. Ein gelungenes Beispiel für ausgezeichnete Kommunikation und die fruchtbare Verzahnung von Projekt- und Gemeindearbeit.