Vor Ort arbeiten wir mit unserem lokalen Partner, der Ayiera Initiative, zusammen und befinden uns in deren Räumlichkeiten in einem Jugendzentrum. Im ersten Monat kamen bereits 615 Menschen in unsere Sprechstunde. Häufigste Erkrankung sind Atemwegsinfekte. Auffallend viele Menschen stellen sich bei uns auch aufgrund ihrer HIV-Infektion vor.
Korogocho liegt neben Nairobis größter Müllhalde
Die Müllkippe neben Korogocho dominiert das Leben der Menschen hier. Der riesige Müllberg ist von überall im Slum zu sehen und natürlich zu riechen: Tag und Nacht zieht dunkler Rauch voller giftiger Gase über die Hütten, es stinkt nach fauligem Unrat. Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner generieren ihr karges Haushaltseinkommen von der Müllhalde, indem sie dort nach Wiederverwertbarem suchen, um es zu verkaufen. Selbst Kinder wühlen dort in den teils gefährlichen Abfällen. Die hygienischen Zustände im Slum sind miserabel. Es gibt kein sauberes Wasser und keine geregelte Abwasser- oder Sanitärversorgung.
Unsere monatliche Sprechstunde war stets übervoll
Seit 2020 sind wir in Korogocho engagiert. In der Vergangenheit kamen wir einmal im Monat mit einem großen Team in den Slum, um eine offene Sprechstunde abzuhalten. Bei diesen Outreaches versorgte ein Team bestehend aus meist drei bis vier ehrenamtlichen Einsatzärztinnen und -ärzten und rund 30 lokalen Mitarbeitenden aus unseren Ambulanzen in Nairobi und Athi River an einem Samstag rund 400 Patientinnen und Patienten. Die Tage waren lang und anstrengend. Denn es war für die meisten Menschen aus Korogocho der einzige Zugang zu medizinischer Versorgung. Und so war uns schon lange klar, dass wir unser Angebot vor Ort ausweiten möchten, um dort regelmäßig helfen zu können.
Unsere Tagesklinik ist wochentags für die Menschen da
Unser Team ist nun montags bis freitags für die vulnerable Bevölkerung Anlaufstelle bei medizinischen Problemen. Neben der basismedizinischen Versorgung konzentrieren wir uns auf die Verbesserung von Mutter-Kind-Gesundheit, HIV-Behandlungen sowie Ernährungsberatung. Betrieben wird die Tagesklinik von zwölf lokalen Mitarbeitenden. Die in Nairobi eingesetzten Einsatzärztinnen und -ärzte leisten hier wertvolle Unterstützung: Eine oder einer von ihnen wird immer rotierend der Tagesklinik zugeteilt. Besonders stolz sind wir darauf, dass wir den von uns benötigten Strom komplett durch Solarpanelle erzeugen.