Überfüllte Flüchtlingscamps, ein überlastetes Asylsystem, Angst vor Abschiebung in unsichere Gegenden und mangelnde medizinische Versorgung: Die Situation für Geflüchtete in Griechenland ist seit Jahren sehr schwierig. Daher haben wir vor knapp zwei Jahren ein neues Arztprojekt gestartet: Wir helfen in Nordgriechenland und versorgen Geflüchtete medizinisch. Vor Ort arbeiten immer zwei German Doctors zeitgleich und unterstützen die einheimische Ärztin Marina Kemeridou. Unser Partner ist die lokale Organisation ARSIS (Association for the Social Support of Youth), die sich um geflüchtete Menschen kümmert, insbesondere um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.
Unsere medizinische Hilfe für die Geflüchteten
Im ersten Projektjahr 2021 haben unsere ehrenamtlichen Kurzzeitärztinnen und -ärzte fast 4.500 Patientinnen und Patienten gesehen und behandelt. Unsere Ärztinnen und Ärzte fahren regelmäßig in verschiedene Flüchtlingscamps und bieten dort medizinische Hilfe an – außerdem unterhalten wir eine regelmäßige Ambulanzsprechstunde. Wichtig für die Geflüchteten sind insbesondere unsere Impfangebote gegen Krankheiten wie Polio, Tetanus, Masern etc. Da der Bedarf groß war, haben wir unseren Ambulanzstandort nun um eine zahnärztliche Einheit ergänzt und eine griechische Zahnärztin angestellt. Mit dem Zugang zu besseren Gesundheitsdiensten unterstützen wir zudem die Bemühungen vieler Geflüchteten um Integration. Denn laut Gesetz dürfen Kinder nicht die Schule besuchen, ohne ein medizinisches Unbedenklichkeitszeugnis vorzuweisen. Wir führen dieses Gesundheitschecks durch und dürfen diese Zeugnisse ausstellen. Dies ist sehr wichtig für die jungen Menschen – denn mit dem Schulbesuch beginnt ein Stück Normalität für sie.
Bereits im Jahr 2016 initiierten wir in Griechenland ein psychotherapeutisches Projekt für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.
