Corona und Zyklon: Doppelte Katastrophe!
Bereits vor den verheerenden Verwüstungen durch den Wirbelsturm blickten wir voller Sorge nach Indien und Bangladesch: Tausende Tagelöhner haben durch den im Zuge der Corona-Pandemie verhängten "Lockdown" ihre Arbeit und damit ihr spärliches Einkommen verloren. Noch dazu sind sich die Lebensmittelpreise extrem gestiegen, die Vorräte verbraucht. Viele Menschen wissen nicht, wie sie sich und ihre Familie ernähren sollen. Durch die Naturkatastrophe drohen nun zusätzlich Engpässe in der Versorgung! Es besteht zudem die Sorge, dass durch die aktuelle Notsituation die Fälle von Covid-19 zunehmen.
Wir helfen mit Lebensmitteln und Medikamenten – bitte unterstützen Sie uns!
Wir haben uns entschieden, schnell zu helfen: Gemeinsam mit unserem lokalen Partner, der Bangladesh Nazarene Mission (BNM), wurden über 20.000 Menschen identifiziert, die dringend Hilfspakete benötigen. Diese beinhalten Lebensmittel wie Reis, Linsen und Öl, Energiekekse für Kinder sowie Hygieneartikel wie Seife und Schutzmasken. Außerdem werden Mittel gegen Dehydration zur Verfügung gestellt, denn aufgrund des verschmutzen Wassers rechnen wir damit, dass insbesondere bei Kindern Durchfallerkrankungen zunehmen werden. Auch in Kalkutta wollen wir schnellstmöglich helfen - hier sind die Auswirkungen des Zyklon besonders verheerend.
Die Menschen in Indien und Bangladesch durchleben derzeit eine doppelte Katastrophe. Bitte unterstützen Sie die Betroffenen in dieser besonderen Situation mit der Spende von Nothilfe-Paketen!
"Die Flut überschwemmte mein Haus"
"Als Tagelöhnerin habe ich aufgrund der Einschränkungen durch Corona keine Möglichkeit mehr zu arbeiten. Ich habe bereits versucht Unterstützung von der Regierung zu bekommen, aber das ist mir nicht gelungen. So muss ich bei anderen Haushalten nach Lebensmitteln für meine Familie bitten. In dieser schrecklichen Situation griff uns der Zyklon an, und die starke Flutwelle überschwemmte und beschädigte mein Haus."
Balika Halder
lebt in Ashashuni, Satkhira
Hilfspakete für die Bedürftigsten
Unsere lokalen Partner vor Ort organisieren die Verteilung der Hilfsgüter und prüfen verantwortungsvoll, welche Menschen die Hilfe am dringendsten benötigen. Dazu gehören u.a.:
- Haushalte, die ihre Ernten durch den Zykon verloren haben
- Haushalte, keine Mittel zur Wiedergutmachung ihrer Schäden haben
- Schwangere, Schwerkranke, stillende Mütter
- Familien mit Fällen von Covid-19
"Ich habe alle Ersparnisse ausgegeben"
"Meine Frau und ich arbeiteten beide in der Landwirtschaft – vor der Corona-Pandemie, denn aktuell gibt es keinerlei Arbeitsmöglichkeit für uns. Ich habe bereits alle meine Ersparnisse ausgegeben, um meine Familie zu ernähren. Plötzlich kam der Zyklon und hat unser Haus schwer beschädigt. Es ist, als würde man 'die Erschlagenen erschlagen' – so ein Sprichwort."
Tapan Fakir
lebt in Nolian, Dacope, Khulna
Mit Corona kommt der Hunger
Das Corona-Virus hat unsere Projektarbeit innerhalb kürzester Zeit radikal verändert. Infolge der Grenzschließungen können unsere Doctors derzeit keine ehrenamtlichen Sechswochen-Einsätze leisten. Unsere Hilfe aber wird in angepasster Form fortgeführt, dank unserer couragierten Mitarbeitenden vor Ort.
Corona in Bangladesch: Zusammenbruch des Gesundheitssystems
In Bangladesch ist die Lage in vielerlei Hinsicht extrem bedrückend. Die Regierung hat eine totale Ausgangssperre verhängt, und die Polizei greift hart durch, wenn die Menschen sich entgegen der staatlichen Anweisungen in Gruppen auf der Straße aufhalten. Ärztlich arbeiten können unsere einheimischen Mitarbeitenden unter den gegebenen Umstän-den leider nicht. Unsere Hilfe beschränkt sich auf das Verteilen von Lebensmittelpaketen und Aufklärung in den Slums von Dhaka und Chittagong - die Nachfrage ist extrem groß!
Kalkutta: Corona und Tuberkulose
Mit der Ausbreitung des Corona-Virus in den Elendsvierteln der Millionenmetropole Kalkutta droht eine humanitäre Katastrophe in einem Ausmaß, das wir bislang noch nicht kannten. Schon unter normalen Umständen ist die Situation für viele Bewohner der Slums und Ghettos sehr schwierig, ihre Lebensumstände ein idealer Nährboden für Infektionskrankheiten. Die staatlich verhängte Ausgangssperre hat die Lage noch verschlimmert. Millionen Tagelöhner machten sich nach dem „Lockdown“ aus den Großstädten auf den Weg in ihre Heimatdörfer und verbreiteten so ungewollt das Virus. Menschen, die sonst sprichwörtlich von der Hand in den Mund leben, haben seit Wochen kein Einkommen. Auch hier unterstützen wir unsere Patientinnen und Patienten vor Ort mit Lebensmitteln.