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Neues aus den Projekten

Nairobi: „Business as usual“

Nairobi: „Business as usual“

Nach einem holprigen Jahresbeginn in unserem Nairobi-Projekt – Ärztestreik, Wassermangel, Unsicherheit über die Finanzierung des HIV-Programms – ist wieder normaler Alltag eingekehrt. Naja, fast. Die anstehenden Wahlen sorgen für Unruhen.

Der Beginn des Jahres 2017 stand in Nairobi unter keinem guten Stern. Wir berichteten im Februar-Rundbrief. Zum Wohl der vielen Einwohner Nairobis und zu unserer Beruhigung hat der Ärztestreik nach 100 Tagen endlich mit einem Kompromiss zwischen der Regierung von Kenia und der Gewerkschaft geendet. Die Wasserknappheit hält leider noch an, aber unsere Kräfte vor Ort haben Strategien entwickelt, ihr zu begegnen.

Ihre Schatten voraus werfen die im August anstehenden Wahlen. Schon jetzt kommt es zwischen den Anhängern der verschiedenen Präsidentschaftskandidaten zu Ausschreitungen – auch im Mathare Valley-Slum. Vor angekündigten Demonstrationen haben George Audi und Yvonne Flammer schon für zwei Tage ausschließlich den Betrieb im Feeding- und im HIV-Programm aufrechterhalten, um die weiter entfernt wohnenden Projektmitarbeiter keinen unnötigen Gefahren auszusetzen. Auch hat Yvonne gemeinsam mit lokalen Mitarbeitern ein Sicherheitskomitee gegründet, das Verhaltensregeln für den Ausnahmezustand erarbeitet hat, die nun für alle verbindlich sind. Eine ausgezeichnete Maßnahme, wie wir finden.

„Last but not least“ haben wir gute Nachrichten, unser HIV-Programm betreffend. Am 21. März informierte uns die Christian Health Association of Kenya (CHAK) über die Zusage zur Finanzierung unserer Arbeit aus den USA. Bis zu diesem Zeitpunkt wussten wir nicht, wie sich die neue Administration in den USA in der Bekämpfung von HIV und der Versorgung Aids-Kranker positionieren würde. Sprich, die Finanzierung unseres HIV-Projekts über den „President’s Emergency Plan for AIDS Relief“ (PEPFAR) über den 31. März dieses Jahres hinaus war fraglich. PEPFAR, im Jahr 2003 vom damaligen US-Präsident George W. Bush initiiert, ist weltweit einer der großen Geldgeber im Kampf gegen HIV/Aids, insbesondere in Afrika. Das Programm unterstützt über bilateraler Partnerschaften in den Empfängerländern präventive, therapeutische und pflegerische Maßnahmen – so auch im Baraka Health Center, unserem Gesundheitszentrum im Mathare Valley-Slum.