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Unser Einsatz gegen den Hunger: German Doctors starten Ernährungsprojekt in Uganda

In der kargen Landschaft der Region Mbale leiden viele Familien unter akuter Mangelernährung. In Folge des Klimawandels kämpfen sie besonders hart gegen Nahrungsmittelknappheit, steigende Lebensmittelpreise und die verheerenden Folgen einer unzureichenden Ernährung. Dürren und starke Regenfälle belasten die Landwirtschaft sehr.

Bereitstellung von Saatgut durch einen Landwirt

Für viele Kinder bedeutet das nicht nur den täglichen Kampf ums Überleben, sondern auch das Risiko irreversibler gesundheitlicher Schäden, die ihre Zukunft bedrohen. Laut aktuellen Berichten sind über 30% der Kinder in der Region von Mangelernährung betroffen, und die Zahlen steigen weiter. In Ost-Uganda ist Unterernährung eine der Hauptursachen für die Müttersterblichkeit und Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren.

Sichere Ernten als Grundlage für ausgewogene Ernährung

Das im Juni gestartete Ernährungsprojekt hat das Ziel, nachhaltige Lösungen gegen den Hunger zu entwickeln und das Bewusstsein für Mangelernährung zu schärfen. Unser Projektpartner Salem Brotherhood Uganda ist vor Ort aktiv, um Gemeindemitglieder und Gesundheitsfachkräfte zu schulen. Dabei werden Mütter sowie Landwirtinnen und Landwirte ausgebildet, als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Wissen über gesunde Ernährungspraktiken und nachhaltige landwirtschaftliche Techniken zu verbreiten. Sie helfen dann beispielsweise beim Anlegen von Schul- und Gemeindegärten, von Saatbanken oder beraten Mütter nach der Geburt ihrer Kinder zum Thema Ernährung. Die Gärten dienen nicht nur der gesunden Ernährung der Schulkinder, sondern vermitteln auch anderen Gemeindemitgliedern nachhaltige Anbaumethoden. Das Einrichten von Saatbanken ermöglicht ihnen, auf klimaresistentes Saatgut zuzugreifen und ihre Ernten auch in Zeiten von Dürre oder starken Regenfällen zu sichern.

Zudem werden ausgewählte Gesundheitsfachkräfte in den Gesundheitseinrichtungen der Gemeinden im Erkennen und Behandeln von Mangelernährung geschult, um Folgeschäden bei Kindern zu verhindern. Sie sollen genau erkennen können, wann ein Kind den internationalen Standards entsprechend in der Einrichtung behandelt werden kann und wann eine Überweisung in das Salem Kolonyi Hospital notwendig ist.

Fast 24.000 Menschen werden erreicht

Das Salem Kolonyi Hospital ist seit 2022 ein enger Kooperationspartner der German Doctors und wird durch den Projektpartner Salem Brotherhood Uganda betrieben. In der Klinik werden vorwiegend Frauen mit Risikoschwangerschaften, Mütter und Kinder versorgt. Unsere ehrenamtlichen Einsatzärztinnen und –ärzte schulen außerdem lokale Mitarbeitende in den Bereichen Geburtshilfe, Pädiatrie, Chirurgie und Innere Medizin. Im neuen Ernährungsprojekt nimmt es zudem eine zentrale Rolle bei der Erkennung und Behandlung von Mangelernährung ein. Neben dem Salem Kolonyi Hospital sind auch noch 15 weitere Gesundheitseinrichtungen und 16 Schulen in das Projekt involviert. Insgesamt erreicht das Projekt damit knapp 24.000 Menschen. Durch detaillierte Bedarfsanalysen und ein einjähriges Pilotprojekt hat der German Dotors e.V. im Vorfeld genau ermittelt, wie Mangelernährung in der Region am effektivsten bekämpft werden kann. Das Pilotprojekt führte bereits zu einer 20%igen Steigerung der Haushalte, in denen allen Familienmitgliedern eine ausgewogene Ernährung angeboten wird. Gleichzeitig konnten wertvolle Erfahrungen mit klimaresilientem Saatgut gesammelt werden, die nun in das neue Projekt einfließen und die Ernten verbessern werden.

Das Pilotprojekt hat in jedem Fall deutlich gemacht, was für ein immenser Bedarf in Mbale und den umliegenden Distrikten besteht und wie viel mit vergleichsweise einfachen Mitteln bewirkt werden kann, um Unterernährung zu bekämpfen und die Gesundheit der Menschen in Ost-Uganda nachhaltig zu verbessern. Die erfolgreiche Pilotphase geht nun über die offizielle Projektphase.