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Ausbildungskomponente in unseren Projekten – Arbeit an einem einheitlichen Curriculum

Die Ausbildung von Gesundheitsfachkräften ist neben der direkten medizinischen Versorgung ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Ausgebildete Gesundheitsfachkräfte bleiben auch nach Projektende in der Region, sodass ihr dauerhaftes Engagement ein wichtiger Baustein ist, um die Nachhaltigkeit der Projekte zu sichern. Um ihre Ausbildung zu vereinheitlichen und die Qualität der Ausbildungsprogramme zu sichern, haben wir nun an einem einheitlichen Curriculum gearbeitet.

© Christian Nusch

Gesundheitsfachkräfte werden derzeit in unseren Projekten in Indien, auf den Philippinen, in Sierra Leone und in Kenia ausgebildet. Sie sind Menschen aus den Projektgemeinden, die Interesse haben, sich zu engagieren und einen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in ihren Gemeinden zu leisten. Ein Großteil der Gesundheitsfachkräfte sind Frauen. Durch die Ausbildung gewinnen sie neben vielen Fähigkeiten zusätzlich Ansehen in den Gemeinden. Sie werden von anderen Gemeindemitgliedern als Expertinnen angesehen und können sich dort insbesondere für die Belange der Frauen einsetzen.

Die ausgebildeten Gesundheitsarbeiterinnen leisten im Notfall Erste Hilfe und behandeln einfache Erkrankungen. Sie unterstützen in der mobilen Klinik, sind für das Follow-up und Hausbesuche, insbesondere bei Chronikerinnen und Chronikern, schwangeren Frauen und unterernährten Kindern zuständig. Sie bringen Patientinnen und Patienten in staatliche Krankenhäuser und unterstützen sie im Zugang zu staatlichen Programmen. Sie beraten zum Thema Verhütung und Familienplanung und organisieren Frauen- und Jugendgruppen.

Arbeit an einem einheitlichen Curriculum

Da der Bedarf an Ausbildungsprogrammen in unseren Projekten immer größer wird, soll die Ausbildung zukünftig vereinheitlicht werden. So soll sichergestellt werden, dass alle wichtigen Themenbereiche abgedeckt werden und die Qualität der Ausbildungsprogramme verbessert wird.

Eine Gruppe engagierter Einsatzärztinnen und -ärzte unter Leitung der Pädiaterin Corinna Llamas, die uns seit Mitte 2023 in medizinischen Fragen unterstützt, hat nun in den vergangenen Monaten an einem Curriculum für die Ausbildung gearbeitet.

Die Ausbildung der Gesundheitsarbeiterinnen ist fokussiert auf Prävention, die Früherkennung, Behandlung und Nachsorge der wichtigsten Erkrankungen. Dabei ist das praktische Training der Gesundheitsarbeiterinnen, z.B. das Erlernen zentraler Fähigkeiten wie das Messen der Vitalparameter oder Wundversorgung, ein besonders wichtiger Aspekt des Curriculums. Es soll kein  medizinisches Fachwissen vermittelt werden, sondern vielmehr für Gesundheitsprobleme in der Bevölkerung sensibilisiert und das Herangehen gemeinsam erarbeitet werden.

Testphase in Jhargram und im Sundarban-Delta

Im April 2024 ist die Ausbildungskomponente in unserem Projekt in Jhargram, Indien gestartet. Dort und im Sundarban-Delta Projekt wird das Curriculum erstmals zum Einsatz kommen. Für den Einsatz in Jhargram hat das Team des Partners KJKS nun den projekt- bzw. kontextspezifischen Teil überarbeitet und an die lokalen Gegebenheiten angepasst. Basierend auf dem Curriculum wird dann ein Trainingsplan für das individuelle Projekt erstellt. Nach einigen Monaten werden wir den Einsatz des Curriculums evaluieren und bei Bedarf Anpassungen vornehmen. Zukünftig wird das Curriculum dann auch in anderen Projekten über den indischen Kontext hinaus zum Einsatz kommen.