Ärzte helfen weltweit
Ärzte helfen weltweit
Ärzte helfen weltweit
Ärzte helfen weltweit

Kenia in Not: Anhaltende Überschwemmungen sorgen weiter für Krisenlage

Die aktuelle Flutkatastrophe in Kenia hat eine verheerende humanitäre Krise ausgelöst, die das ganze Land betrifft. Trotz Evakuierungsanordnungen ist die Zahl der Todesopfer weiter gestiegen. Zurzeit gibt es 257 bestätigte Todesfälle und 75 Menschen, die als vermisst gelten.

Die Regierung steht vor enormen Herausforderungen, da die starken Regenfälle, verstärkt durch das Wetterphänomen El Niño, fast die Hälfte des Landes unter Wasser gesetzt haben. Gleichzeitig meldet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehrere Dutzende Cholerainfektionen im Hochwassergebiet.

Besonders vom Hochwasser betroffen ist der Slum Mathare Valley in Nairobi, wo die German Doctors seit Jahren medizinische Hilfe leisten. Die Überschwemmungen haben zahlreiche Unterkünfte zerstört und Todesopfer gefordert. Viele Bewohner und Bewohnerinnen sind nun obdachlos und ohne Zugang zu Nahrung und sanitären Einrichtungen. Auch die Schulen der Region sind bis auf Weiteres geschlossen. Hier sind Notunterkünfte eingerichtet worden.

Die Teams in unseren Ambulanzen gehen ein weiteres Mal über ihre Belastungsgrenzen hinaus, um noch mehr Menschen medizinisch zu versorgen. Schon seit acht Wochen legt ein Ärztestreik das kenianische Gesundheitssystem lahm, was für uns deutlich höhere Patientinnen- und Patientenzahlen zur Folge hat. Nun nimmt auch noch die Zahl der Personen dramatisch zu, die auf unsere Lebensmittelpakete angewiesen sind.

Weiterer Regen wäre eine Katastrophe

Die Notunterkünfte für die Betroffenen sind nur sehr spärlich ausgestattet. Dringend werden Matratzen, Decken, Lebensmittel, Medikamente, Verbandsmaterial und zusätzliches Personal benötigt, um Leben zu retten und Leid zu lindern. Vielen Dank an alle Spender und Spenderinnen, die bereits auf unseren Spendenaufruf reagiert haben! Dadurch konnten wir in der vergangenen Woche fast doppelt so viele Lebensmittelpakete verteilen wie sonst und haben zahlreichen Familien in Notunterkünften Matratzen und Decken zur Verfügung gestellt, die sie eines Tages in ihr neues Zuhause mitnehmen können.

Trotzdem bleibt die Situation äußerst angespannt. Unser Team arbeitet unter Hochdruck, um die Herausforderungen zu bewältigen. Wir hoffen dringend, dass sich die Lage in den kommenden Wochen nicht weiter verschlechtert. Der weitere Verlauf des Choleraausbruchs wird dabei von entscheidender Bedeutung sein. Glücklicherweise deuten Meteorologen darauf hin, dass eine leichte Entspannung der Wetterlage bevorsteht. Ein erneuter Regenschauer wäre eine Katastrophe, da viele Dämme und Wasserspeicher in Kenia bereits kurz davor sind, überzulaufen. Nach dem Dammbruch der vergangenen Woche hat eine gewaltige Schlammlawine in der Region Mai Mahiu, etwa 60 Kilometer nördlich von Nairobi, über 50 Menschen das Leben gekostet.