Du warst zuvor beim Kinderbuchverlag Arena und bist zu einer Nichtregierungsorganisation gewechselt. Was waren Deine Motivationsgründe für Deine Bewerbung?
Susanne Bosman: „Nachdem ich mich elf Jahre im Verlag im Rahmen meiner Tätigkeit in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für lesefördernde Projekte eingesetzt und privat bereits mehrere Jahre ehrenamtlich u.a. in der Pressearbeit für eine NGO engagiert habe, wollte ich meine Möglichkeiten ganzheitlich sinnstiftend einsetzen und suchte nach einem geeigneten Tätigkeitsfeld. Das Angebot von German Doctors e.V. sowie das Engagement der Organisation im Globalen Süden haben mich sofort überzeugt und nun freue ich mich sehr, dass ich im Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit die wertvolle und nachhaltige Arbeit der German Doctors und ihrer Kolleg*innen in den Projektländern nach außen sichtbar machen darf.“
Wie war der Branchenwechsel für Dich?
Susanne Bosman: „Er IST noch sehr abwechslungsreich, interessant und herausfordernd. Ich lerne täglich dazu. Und das bleibt auch hoffentlich so. ;) Es ist ja nicht der erste Branchenwechsel für mich. Der Wechsel zu German Doctors e.V. ist allerdings einschneidender und daher sehr besonders: Er vermittelt mir einen direkteren Blick in die Welt. Dabei wird mir täglich mehr mein großes, eigenes Privileg, in Deutschland geboren worden zu sein, bewusst.“
Gibt es weitere berufliche Stationen, die wichtig für Deinen Werdegang und Deine Entwicklung sind?
Susanne Bosman: „Während meiner drei Stationen im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit habe ich sehr unterschiedliche Organisationen und ihre Kulturen kennenlernen. Das mag ich sehr. Die erste berufliche Station ist natürlich immer sehr prägend. Bei Henkel war es für mich vor allem die Internationalität und das Arbeiten mit Kolleg*innen in den verschiedenen Ländern.
Während meiner 15-jährigen Tätigkeit für einen Hersteller für Transponderschließsysteme habe ich das Wachsen einer Organisation vom zunächst kleinen Familienunternehmen mit sechs Mitarbeitenden zum Mittelständler bis hin zum „Global Player“ der Branche mitbegleiten dürfen und gelernt, wie komplexe Zusammenhänge auf eine verständliche Ebene heruntergebrochen werden.
Im Arena Verlag war schließlich die spannendste Herausforderung, in die ganz besondere und eigene Verlags- und Kulturwelt mit seinen Urheber*innen einzutauchen und zu lernen, wie Geschichten und ihren Protagonist*innen bestmöglich eine Bühne gegeben werden kann.
Welche Herausforderungen gibt es (sofern es welche gibt) für Dich in Deinem Aufgabenbereich?
Susanne Bosman: „Da gibt es viele! Zunächst natürlich, die Organisation als solche – und damit meine ich vor allem auch die Strukturen und Anforderungen und die daraus resultierende besondere Sorgfaltspflicht einer Nichtregierungsorganisation, die ja ihrem Vereinszweck und ihren Spender*innen verpflichtet ist. Auf der operativen Ebene sind es vor allem, Wissen über die Projekte zu erlangen und der Wunsch, Geschichten der Menschen in den Ländern, in denen German Doctors tätig sind, kennenzulernen, um diese über die Medien in die Öffentlichkeit zu tragen.“
Was motiviert Dich für die Arbeit – vielleicht insbesondere da es eine NGO ist?
Susanne Bosman: „Dass ich hoffe, mit ihr einen positiven Beitrag zu leisten, die Arbeit der German Doctors und der Kolleg*innen in den Partnerorganisationen in den Ländern in der deutschen Öffentlichkeit bekannt zu machen. In diesem Kontext motiviert mich vor allem die Möglichkeit, das Leben und die Lebensverhältnisse der Menschen in den Projektländern, die Schicksale der Menschen, die von den German Doctors im Rahmen der Seenotrettung oder auch in der Nothilfe in der Ukraine oder Griechenland versorgt werden, für die Menschen hier sichtbar zu machen. Ohne diese Erfahrungen können wir die Menschen in Deutschland – und damit unsere Spender*innen – nicht erreichen.“
Hast Du einen Leitspruch, der Dich motiviert und antreibt? Und dürfen wir den wissen?
Susanne Bosman: „In Herausforderungen Möglichkeiten sehen.“
Wenn Du eine Sache auf der Welt verändert könntest. Was wäre das?
Susanne Bosman: „Dass sich die Menschen einander als Menschen begegnen und sich als Teil der Natur verstehen.“