Unter den Geretteten befanden sich mehr als 200 Minderjährige, darunter viele Kinder unter zehn Jahren. Fünf Frauen sind schwanger. Über 200 Menschen mussten wegen verschiedener medizinischer Bedarfe im Bordhospital von German Doctors-Ärztin Daniela Klein behandelt werden. „Unsere Einsatzärztin und die gesamte Crew haben bei diesem Einsatz Unvorstellbares geleistet – über 800 gerettete Menschen haben nicht nur das Schiff selber, sondern alle an Bord an die Grenze der Belastbarkeit gebracht“, äußerte sich Dr. Harald Kischlat, Vorstand German Doctors e. V. über den Einsatz. „Wir sind unglaublich erleichtert, dass die schwierigen Stunden auf See für die Besatzung und die geretteten Menschen endeten und sie alle in Italien in Sicherheit sind.“
Erfolgreiche Zusammenarbeit zweier Rettungsschiffe
Möglich wurde die große Zahl an Rettungsaktionen durch die spontane Zusammenarbeit zweier Rettungsschiffe, der SEA-EYE 4 und der RISE ABOVE, einem Schiff der Dresdner Seenotrettungsorganisation Mission Lifeline e.V. Die RISE ABOVE als kleineres, schnelleres Schiff konnte die hochseeuntauglichen Boote der Geflüchteten schneller erreichen und die Menschen mit Schwimmwesten versorgen. Die SEA-EYE 4 ist hingegen in der Lage, viele Menschen an Bord zu nehmen und medizinisch im Bordhospital zu versorgen. Auch als die 24-köpfige Crew der SEA-EYE 4 mit über 800 Menschen an Bord an ihre Kapazitätsgrenze kam und lebensnotwendige Hilfsgüter fehlten, half die RISE ABOVE aus und brachte das dringend Benötigte: Lebensmittel und warme Decken.
