Neues aus den Projekten
Lage in Dhaka bleibt problematisch
Was kann man zur weltpolitischen Lage 2016 sagen? Krisen, Kriege und keine Ruhe. Immer wieder erschütterten uns Nachrichten über terroristische Anschläge. Unser Projekt in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka war in puncto Sicherheitslage seit jeher problematisch und blieb es leider auch in 2016 …
Von Mitte November 2015 bis April 2016 entsandten wir aus Sicherheitsgründen keine deutschen Kurzzeitärzte mehr in unser Dhaka-Projekt. Grund dafür waren mehrere Übergriffe gegen Ausländer und zuletzt gegen Polizisten in der Nähe eines unserer Einsatzplätze, woraufhin die Sicherheitsvorkehrungen im Land erhöht wurden, und wir uns schweren Herzens zur vorübergehenden Stilllegung des Projektes entschlossen. Im Juli 2016, kurz nach der Wiedereröffnung, folgte dann der nächste Schreck: Bei einer dramatischen Geiselnahme im Diplomatenviertel der Hauptstadt verloren 28 Menschen ihr Leben. Trotz der traurigen Nachrichten waren wir froh, dass kein Einsatzarzt und niemand unseres einheimischen Personals zu Schaden gekommen waren. Uns versetzten die Nachrichten in höchste Alarmbereitschaft. Wir sagten aber nicht wieder pauschal alle Einsätze ab, sondern besprachen dies mit den ausreisenden Ärzten: Einige traten daraufhin von ihrer Reise zurück andere gingen und hielten sich an die verschärften Sicherheitsvorkehrungen. So durfte beispielsweise nach Einbruch der Dunkelheit niemand das Projekt, also unser Doctors-Haus, verlassen. Zudem vernetzten wir uns noch enger mit anderen größeren Organisationen vor Ort, um stets über die aktuelle Lage informiert zu sein.
Dank der Bereitschaft der Ärzte, sich an den Hausarrest und weitere Einschränkungen zu halten, konnten und können wir unsere Patienten in Dhaka versorgen. Die Lage vor Ort blieb seither weitestgehend ruhig. Und die Patientenzahlen an unseren neuen Einsatzorten steigen. Dies zeigt uns, dass wir mit der Verlegung unserer Ambulanzen in andere Slums des Stadtgebiets den richtigen Schritt gegangen sind. Für 2017 hoffen wir, dass wir in Ruhe, sicher und kontinuierlich unsere Patienten versorgen können.