Erfolge und Geschichten 2015
296 Arzteinsätze im Jahr 2015
Der Jahreswechsel ist die Zeit der guten Wünsche und Vorsätze – aber auch Anlass, zurückzublicken. In Zahlen liest sich unser Jahr 2015 wie folgt: 274 German Doctors haben sich auf den Weg in unsere Projekte gemacht und insgesamt 296 Einsätze absolviert. Manche von ihnen waren demnach sogar mehrfach im Einsatz…
Ehrenamtlich haben sie sich in Bangladesch, Indien, Kenia, Sierra Leone und/oder auf den Philippinen engagiert – meist für die Dauer von sechs Wochen, manchmal auch länger. Damit steigt die Zahl der Hilfseinsätze seit Gründung des Vereins im Jahr 1983 auf 6.766 an. Lassen Sie uns gemeinsam auf das vergangene Jahr zurückblicken!
Kenia
Ausgezeichnet!
2015 waren wir besonders bei der Behandlung von HIV-positiven Patienten sehr erfolgreich. Mehr als 2.600 Patienten können trotz ihrer Krankheit weitgehend selbstständig leben und sind dank der Therapie sogar wieder in der Lage, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Dass sich unsere Arbeit auszahlt, zeigte sich vor allem auch bei der Betreuung von HIV-positiven Müttern: Sie ist landesweit die beste! So wurde das Team unserer HIV-Klinik für das Programm „Vorbeugung der Virusübertragung von Mutter zu Kind“ von der „Christian Health Association Kenia“ mit einem Preis ausgezeichnet.
Weniger erfreulich waren die vielen Cholera-Neuinfektionen, die sich durch die schlechten hygienischen Bedingungen rasant ausbreiteten. Daran wollen wir weiter arbeiten, z.B. mit Aufklärung und Schulungen zu Gesundheitsthemen, wie die wichtige und lebensnotwendige Hygiene, die von unseren Gesundheitshelfern regelmäßig in den Slums durchgeführt werden.
Mit 100 Euro sichern Sie sieben HIV-Patienten einen Monat ihre lebensnotwendige HIV-Behandlung – und damit mehr Lebensqualität.
Sierra Leone
Ebola klingt ab
Der Ausbruch der Ebola-Epidemie Ende Mai 2014 war wohl eine der größten Herausforderungen, der wir uns stellen mussten. Nachdem Sierra Leone im November 2015 ebola-frei erklärt wurde, gibt es jetzt wieder einen Ebola-Fall, ca. 200 km von Serabu entfernt. Daher achten wir weiterhin auf verdächtige Symptome, um schnellstmöglich handeln zu können. Mit dem Abklingen der Epidemie konnten wir uns Mitte des Jahres 2015 wieder verstärkt um die sehr wichtige Mutter-Kind-Gesundheit kümmern.
Um schwerkranke Kinder besser versorgen zu können, haben wir einen Notfallraum auf der Kinderstation eingerichtet und unser einheimisches Team intensiv für die Betreuung der kranken und unterernährten Kinder geschult. Für 2016 planen wir weitere Aufklärungskampagnen und Workshops für lokale Gesundheitsarbeiter und wollen es mehr Frauen ermöglichen, unter unserer ärztlichen Aufsicht zu entbinden.
Mit 40 Euro sorgen Sie für acht sichere Geburten unter unserer Aufsicht, die der Kinder- und Müttersterblichkeit entgegenwirkt.
Philippinen
Bye, bye, Manila
Es war ein bewegtes Jahr: 2015 feierten wir das Jubiläum anlässlich 30 Jahre Rolling Clinics. Ein großer Schritt war auch unser Abschied aus Manila – der Rückgang der Infektionskrankheiten und die verbesserte staatliche Gesundheitsversorgung ermöglichten es, uns zurückzuziehen und unsere Aktivitäten nach Mindoro zu verlagern. Denn dort, genau wie auf Cebu und Mindanao, haben wir noch viel vor.
Unser Ziel ist es, dass sich die Menschen selbst helfen können. Das wollen wir mit der Ausbildung lokaler Gesundheitsarbeiter erreichen. Auf Mindanao sind wir schon dabei, 410 Gesundheitsarbeiter auszubilden, damit sie rund 6.100 Familien erstversorgen können. Auch auf Mindoro und Cebu laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren.
Mit 350 Euro finanzieren Sie die einjährige Ausbildung eines Gesundheitsarbeiters, damit er einfache Behandlungen durchführen kann.
Indien
Gegen den Zucker
2015 haben wir uns in unserem Projekt in Kalkutta einem besonders drängenden Problem gewidmet: der Betreuung der vielen Diabetiker. Zuckerkrankheit ist alles andere als nur ein reines Wohlstandsleiden – tatsächlich leben 80 Prozent der Diabetiker weltweit in Ländern mit niedrigem Einkommen. Einer der Gründe: Kalorienreiche und zuckerhaltige Lebensmittel sind recht günstig und bei den Armen deshalb sehr beliebt. Etwa 12 bis 15 Prozent unserer Patienten sind zuckerkrank – Tendenz steigend! In „Diabetikercamps“ beraten wir die Menschen, wie sie mit ihrer Krankheit umgehen und worauf sie bei der Ernährung achten müssen. Das wollen wir in diesem Jahr noch weiter ausbauen.
Auch bei der Familienplanung wollen wir unsere Beratung verbessern und hoffen, für die intensiven und sensiblen Gespräche weitere Sozialarbeiterinnen einstellen zu können, die unsere Patienten in den Slumambulanzen unterstützen.
Mit 70 Euro geben Sie neun Menschen mit Grauem Star ihr Augenlicht zurück. Die Linsentrübung ist eine häufige Folge der Diabetes.
Bangladesch
Näher am Patienten
Durch die Verdrängung der Allerärmsten in die Außenbezirke von Chittagong wurde für unsere Patienten der Weg zu unserem „Medical Center for the Poorest of the Poor“ zu weit. Deshalb richteten wir eine neue Ambulanz in ihrer Nähe, im Slum Rajakhali, ein. Außerdem haben wir dort eine Schule eröffnet, in der 50 Slumkinder Lesen und Schreiben lernen.
Auch in Dhaka wollen wir für die Menschen besser erreichbar sein, die sonst keine Chance auf medizinische Hilfe haben. Daher haben wir fünf neue Standorte festgelegt, die wir mit den Rolling Clinics besuchen werden. Leider ist die Sicherheitslage derzeit sehr beunruhigend und unsere Einsatzärzte konnten sich nur unter Polizeischutz bewegen. So werden wir bis März keine deutschen Ärzte nach Dhaka schicken – unser medizinisches Team vor Ort bleibt aber bestehen und auch die Arbeit in den Slumschulen geht weiter.
Mit 200 Euro ermöglichen Sie etwa 70 bedürftigen Menschen eine ärztliche Behandlung in unserer Slumambulanz in Chittagong.