Kontraste auf Mindanao
Ein Bericht von Dr. Christian Glöckl über seinen Einsatz auf den Philippinen
Spannend! Der Aufenthalt und Einsatz auf den Philippinen war voller Kontraste. Das Gewirr und Chaos der unübersichtlichen Großstadt Cagayan de Oro und die Beschaulichkeit der kleinen Dörfer, die atemberaubend schöne Landschaft der Insel und die zahllosen Krankheiten die durch fehlende Hygienemöglichkeiten, die tropische Hitze und die übermäßige Verschmutzung von Luft und Wohnumgebung grassieren.
Den größten Eindruck hinterlassen jedoch die Menschen: Obwohl sie von Armut, fehlenden Möglichkeiten für Bildung und persönliche Weiterentwicklung und das manchmal unheilbare Schicksal in Industrieländern problemlos behandelbarer Erkrankungen gebeutelt sind, erlebt man hier Optimismus, Lebensfreude und eine unbeschwerte Beschwingtheit, die ihresgleichen suchen. Während man in der Sprechstunde der Ambulanz von Cagayan de Oro und unterwegs mit der Rolling Clinic 60 bis 100 Patienten am Tag behandelt, strömen einem Freude und Dankbarkeit entgegen.
Vieles ist Improvisation, bei Vielem muss man umdenken, aber auch das bedeutet der Einsatz für mich: Eine Bereicherung fürs Leben. Denn auf Mindanao haben wir mit dem Team nicht nur sehr vielen Menschen mit medizinischer Versorgung und der Ausbildung von lokalen Health Workers in ihrem Leben unterstützt, Land und Einsatz geben auch zurück: Die Erfahrung, mit wenig auszukommen und notfalls zu improvisieren. Das Gefühl, etwas wirklich Sinnvolles getan zu haben. Und auch die positive und viele Unannehmlichkeiten abwetternde Einstellung der Menschen färbt ein stückweit ab.
Als ich in Deutschland wieder an meinen Arbeitsplatz in der Klinik zurückkehrte, hatten sich einige meiner Einstellungen und Gedanken grundlegend geändert, eines aber weiß ich: Es wird sicher nicht mein letzter Einsatz auf den Philippinen gewesen sein. Ich komme wieder….
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