Patienten der Rolling Clinics der Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors auf Mindanao und in Cebu haben mir Rede und Antwort gestanden auf die für manche nicht allzu leichte Frage, was sie glücklich macht.
„Mich macht gerade glücklich, dass mein Enkel Joever auf die Liste für die Nasen-Gaumenspalten-Operationen aufgenommen wurde! Sein Operationstermin ist im November!“
Conception (61) und Enkel Joever (2)
Conception ist Bäuerin in Manipis, einem Dorf in den Bergen nahe Cebu.
„Ich möchte unbedingt einmal Nonne werden. Wenn ich das geworden bin, dann bin ich glücklich.“
Janice (14)
Janice wohnt in den Bergen von Bukidnon im Dorf Bubonawan. Von dort aus muss sie jeden Tag ins Tal hinab und durch einen Fluss laufen, um zu ihrer Schule zu kommen. Denn die ist circa acht Kilometer von ihrem Dorf entfernt. Für jede Strecke braucht sie ungefähr eineinhalb Stunden! Wenn das Wasser des Flusses zu hoch ist, gibt es keinen Weg für sie, zum Unterricht zu gelangen, denn die nächste Brücke ist viel zu weit entfernt. Ihr Lieblingsfach ist MAPEH (das bedeutet„Music, Arts, Physical Education andHealth“ – ein Fach, in dem Musik, Kunst, Sport und Gesundheit gelehrt wird). Singen macht ihr am meisten Spaß. Ihr Lieblingslied heißt „Find me faithful“. Der Glaube ist ihr sehr wichtig. Sie kommt wegen Rückenschmerzen in die Sprechstunde.
„Für mich ist es zu spät, glücklich zu sein.“
Antipas (86)
Antipas lebt in einem kleinen Dorf auf der Insel Mindanao. Er war früher Bauer. Von seinen insgesamt 20 Kindern leben heute noch 14. Seine Frau ist vor ein paar Jahren gestorben. Warum er so alt geworden ist? „Das ist Gottes Wille!“, sagt er.
Er kommt heute wegen seines Hustens zur Sprechstunde der Rolling Clinic und muss wegen Verdachts auf Tuberkulose einen Sputumtest machen.
„Ich bin glücklich, wenn ich mit meinen Freunden zusammen bin. Wir spielen meistens zusammen Basketball.“
Mario (17)
Mario wohnt in den Bergen von Cabanglasan.
„Mich macht es glücklich, eine Familie zu haben. Ich habe fünf Geschwister und lebe noch bei meinen Eltern. In ein paar Wochen werde ich selbst Mutter.“
Rose Jean (21)
Rose Jean war bis zur ersten Highschool-Klasse in der Schule, beenden konnte sie sie aus finanziellen Gründen nicht. Ihr Vater ist Farmer, ihre Mutter Hausfrau. Ich treffe Rose Jean im Haus ihrer Eltern. Sie kocht das Mittagessen und hat sichtlich Freude an der Hausarbeit. Rose Jean wird in ein paar Wochen in die nächstgrößere Stadt Cabanglasan fahren, um dort ihr Baby zu bekommen. Danach wird sie den Vater des Kindes heiraten und zu ihm ziehen. Sie freut sich auf eine eigene große Familie.
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