Neues aus den Projekten
Luzon: Weiterhin stop and go der Rolling Clinic
Im nördlichen Teil der Insel Luzon sind unser Langzeitarzt Gerhard Steinmaier und das einheimische Team mit der Rolling Clinic unterwegs, um in den abgelegenen und bergigen Regionen der Insel die Menschen medizinisch zu versorgen.
In den letzten Monaten ordnete die Regierung immer wieder regionale Bewegungseinschränkungen an, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Aktuell ist wieder ein regionaler Lockdown auf Luzon ausgerufen. Dies bedeutet, dass unser Rolling Clinic-Team nur im unmittelbaren Umkreis der Einsatzzentrale in Conner die Menschen medizinisch behandeln kann. Dies ist unbefriedigend für das Team vor Ort, die die Patienten nicht unversorgt lassen möchten.
Die Health Worker sind unsere Rettung
Zum Glück können wir in dieser schwierigen Situation auf unsere ausgebildeten Health Worker zählen. Sie sind in den Dörfern weiterhin für unsere Patienten bei gesundheitlichen Problemen ansprechbar und geben den chronisch Erkrankten ihre dringend benötigten Medikamente. In der Provinz Kalinga, in die wir seit zehn Tagen nicht fahren können, haben wir in den vergangenen Jahren 144 Health Worker ausgebildet, die nun für uns im Einsatz sind. Bei Bedarf können sie natürlich Rückfragen an unseren Arzt vor Ort, Gerhard Steinmaier, stellen, und sie stehen im engen Kontakt mit unserem einheimischen Team.
Ausbildungsprogramm stärkt die Dorfgemeinschaften
Auf unser Ausbildungsprogramm, mit dem wir Menschen in den Dorfgemeinschaften zu Barangay Health Workern ausbilden, sind wir sehr stolz. Es legt die Basisgesundheitsversorgung in die Hände von Einheimischen und stärkt die Dorfgemeinschaften.
Um Gesundheitsarbeitende zu werden, muss man ein 33-tägiges Training absolvieren. In der Ausbildung lernen sie Krankheiten zu erkennen, die man mit einfachen Mitteln behandeln kann, und die kein größeres Gesundheitsrisiko darstellen bzw. weiter behandelt werden müssen. Sobald ihre medizinische Kompetenz nicht mehr ausreicht, überweisen sie die Patienten an die regionalen Gesundheitsstationen, an uns oder gelegentlich sogar ins Krankenhaus. Die Gesundheitsarbeitenden halten außerdem in den Dorfgemeinschaften Vorträge darüber, wie man sich gesund ernährt und welche Hygienemaßnahmen zur Krankheitsprävention wichtig sind. Sie sind die primären Ansprechpartner für die Patienten bei gesundheitlichen Problemen.
Das Wissen der Gesundheitsarbeitenden wird aufgefrischt
Um ihr Wissen aufzufrischen, treffen sie sich nach absolvierter Ausbildung einmal jährlich zu einer Tagung. Dieses Mal nahmen 37 Gesundheitsarbeiterinnen aus Lattut und Nabuangan an der Veranstaltung teil. Gerhard Steinmaier hielt dabei einen Vortrag über Epilepsie und Schizophrenie. Die lokale Ärztin, Dr. Teresita Pasiwen, die in Conner in der staatlichen Gesundheitsstation arbeitet, referierte über die Bedeutung der Barangay Health Worker. Seit Beginn unseres Luzon-Projekts Mitte 2017 wurden dort rund 300 Gesundheitsarbeiterinnen ausgebildet.