Nachdenkliches zum Projekteinsatz in Kalkutta
Ein Bericht von Einsatzärztin Ursula Klohoker aus Kalkutta
Nach knapp 20 Jahren war ich 2013 erneut im Projekteinsatz, wieder in Kalkutta. So manches hat sich zu damals verändert, z. B. die Unterkunft.
In meinen ersten Tagen kam eine für mich fremde Mitarbeiterin auf mich zu und sagte: „Sie waren schon mal hier nicht wahr?“ -„Nein“, sagte ich, „an diesem Standort war ich noch nie.“
„Aber ihr Gesicht kommt mir ziemlich bekannt vor“, insistierte sie. Ich erklärte dann, daß ich vor knapp 20 Jahren schonmal in Shibpur war. So nach und nach stellte sich dann heraus, daß diese Frau damals schon dabei war und wir dann gemeinsame Erinnerungen auffrischten und austauschten…
Eine Schwester von der Kinderstation kam ebenfalls eines Morgens auf mich zu und sagte: „Ich kenne Sie. Sie haben mir vor vielen Jahren ein T-Shirt zum Abschied geschenkt – das habe ich heute noch !!!!“ – Wir lachten daraufhin sehr herzlich. Ich hätte sie nicht wiedererkannt.
Was mir dabei klar wurde: WIR HINTERLASSEN SPUREN BEI DEN MENSCHEN. SPUREN, DIE OFT DIE ZEIT ÜBERDAUERN, DIE BLEIBEN.
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