Ich kann es kaum fassen, aber meine erste Arbeitswoche in Kolkata ist schon um. Jeden Tag lerne ich in vielen Bereichen dazu. Nie habe ich bisher eine Malaria, Lepra oder andere Tropenkrankheiten gesehen oder behandelt. Hier ist es fast an der Tagesordnung, solche bei uns extrem seltenen Krankheiten zu behandeln. Der 3 x wöchtentliche Fußweg in die Ambulanz in die Forseshoreroad wird mehr und mehr zur Routine. Das Dauerhupen der Rikschas, Laster, Busse und Motorräder irritiert weniger. Wichtig ist als Fußgänger, dass man nicht plötzlich eine unerwartete Abweichung von seiner „Spur“ macht, da die wenigen Zentimeter zu einer Rikscha oder zu einem Bus dann „fehlen“…Das Überqueren der Straße im dichten Verkehr verursacht nicht mehr ganz soviel Herzklopfen. Ich versuche ein „Teil“ des chaotischen Betriebs zu werden, mitzuschwimmen, das hilft. Ich filme viel, und hoffe, dass der Kolkata-Film für alle, die mich so toll unterstützen eine Bereicherung wird .(Vielen Dank auch für lieben Kommentare, ich war ganz gerührt, da mir das Bloggen bisher auch als Medium nicht bekannt war. Freue mich weiter auf jeden Kommentar). Heute habe ich das erste Sightseeing-Programm gemacht. Victoria Memorial, ein riesiger Palast zu Ehren von Königin Victoria, eine Mischung aus Taj Mahal und Capitol in einem riesigen Park. Dann das Hospiz der Schwestern des Ordens von Mutter Theresa. Dort werden wie zu Zeiten von Mutter Theresa die schwer kranken und Sterbenden in das Hospiz gebracht und das Leiden und Sterben wird begleitet. Es gibt 2 große Säle mit Platz für etwa 80 bis 100 Liegen, dicht an dicht, mit schwer kranken, überwiegend alten Menschen. Freiwillige westliche Menschen können dort nach einem Einführungskurs bei der Betreuung helfen. Das ganze ist sehr berührend, auch schockierend, und ehrlich gesagt muss ich das heute Gesehene erst verarbeiten.