Dr. Flüthmann und Dr. Werth sind im Projekt der Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors e.V. in Buda. Über ihre Erlebnisse berichten sie in diesem Blog:

„Und hat er gebohrt? Mit Sicherheit nicht. Wenn der Zahnarzt nach Buda kommt, bringt er keinen Bohrer mit, sondern eine ganze Reihe von Zangen.

Zangen

Wir durften inzwischen drei Mal zuschauen, wie Zähne im Akkord gezogen wurden. Der Aufwand und die Kosten für eine Füllung übersteigt bei Weitem den Rahmen, der Ansturm der Patienten ist deutlich zu groß, und meist ist an den betroffenen Zähnen sowieso nicht mehr viel zu retten.

So wird also in unserem Tuberkulose-Haus ein Zimmer zur Zahnarztpraxis umgerüstet und einen ganzen Tag lang werden reihenweise Zähne entfernen. Ein Zahnarzt der Ärzte für die Dritte Welt hat einmal erzählt, dass man, anders als in Deutschland, niemand zum Zähneziehen überreden muss, sondern dazu, einige Zähne belassen zu dürfen! Für die üblicherweise sehr weiche Kost hier braucht man keine Zähne, und jeder verbleibende Zahn ist nur potenzielle Quelle neuen Ärgers.

Nach dem, was wir in unseren täglichen Racheninspektionen zu sehen bekommen, sind wir dankbar für die allmorgendlichen Patientenfortbildungen, die Bedingung für jede Behandlung bei den German Doctors sind. Hier wird regelmäßig auch über Zahnpflege gesprochen und so begegnen einem doch immer wieder ganze Familien, denen man zwar ansieht, dass das Geld für Zahnbürste und Zahnpasta knapp ist, deren Zähne aber gepflegt sind. Wahrscheinlich spielt hier aber auch das fehlende Geld für Süßigkeiten eine Rolle.“

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