Lage von Buda

In den nächsten drei Monaten arbeiten die beiden Kinderärzte Katrin Werth und Marc Flüthmann aus Aschaffenburg im Krankenhaus in Buda der Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors mit. Um der armen Bevölkerung der umliegenden Ortschaften, die aus etwa 160.000 Menschen besteht, eine kontinuierliche basismedizinische Versorgung zusätzlich zur rolling clinic anzubieten, starteten die Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors im Juni 2006 das Projekt in Buda. In diesem Blog berichten sie von ihren Eindrücken.

„Der erste Tag in Buda“

Nach einem etwas rumpeligen, dafür aber kurzen Flug landeten wir um 14:30 Uhr in Davao. Ein Fahrer der Ärzte für die Dritte Welt war schon zur Stelle um uns abzuholen. Nach knapp drei Stunden Fahrt waren wir in Buda, unserer neuen Heimat für die nächsten drei Monate. Die beiden aktuellen „German Doctors“ Evelyn (Gynäkologin) und Carl (Pädiater) empfingen uns sehr freundlich. Das Doctor‘s House gefällt uns sehr, dank liebevoller Einrichtung, relativ gut bestückter Bibliothek (Fach- und Freizeitliteratur) sowie ausgesprochen beeindruckender Sauberkeit. Und die warme Dusche hat gleich beim ersten Test überzeugt. Die Küche hat sich mit dem Abendessen mächtig ins Zeug gelegt, um die „Neuen“ willkommen zu heißen. Evelyn und Carl haben uns an diesem Abend viele Fragen beantworten können, die uns bereits seit einiger Zeit auf der Seele lasteten. Erschöpft aber deutlich ruhiger fielen wir am frühen Abend ins Bett.

Anmeldung

Am nächsten Morgen durften wir die ersten Kollegen vom „Staff“ kennenlernen. Hier wurden wir mit einem Willkommensschild begrüßt, was uns sehr gerührt hat, schließlich muss man sich hier auf häufig wechselnde Mitarbeiter aus Deutschland einstellen, was sicher viel Nerven kostet. Aktuell sei nicht so viel los, erklärte uns Carl, dennoch sahen wir an diesem Morgen mehr neue Krankheitsbilder als sonst zu Hause in Monaten. Wir sahen ein Kind mit einem tiefen, destruierend wachsenden Ulkus an der Nase, drei Kinder mit schwerer Unterernährung, ein Kind mit einer gesicherten Tuberkulose, einen Jungen mit einer Hypokaliämie von 1,6 im Rahmen einer Gastroenteritis sowie ein Kind mit einem therapieresistenten Pleuraerguss bislang unklarer Genese. Was wir nicht sahen, war die Gerätemedizin, wie wir sie von zu Hause gewöhnt sind, keine Monitore oder Sättigungsgeräte an den Betten, keine Perfusoren oder Infusomaten. Viel Neues also, wir werden in der nächsten Zeit noch vieles lernen müssen, wenn Carl mitsamt seiner großen Erfahrung heimfährt, wird eine große Lücke bleiben, aber die ersten Eindrücke haben uns noch mal sehr motiviert und machen Lust auf mehr.

Erklärung der Fachbegriffe:

Hypokaliämie: Von einem Kaliummangel (Hypokaliämie) spricht man, wenn die Kaliumkonzentration im Blutserum niedriger als 3,5 Millimol pro Liter (mmol/l) ist.

Gastroenteritis: Als Magen-Darm-Grippe bezeichnen Mediziner eine Entzündung der Schleimhäute des Magens und des Dünndarms, die üblicherweise mit Brechdurchfall einhergeht.

Ulkus: Geschwür
destruierend: zerstörerisch
Pleuraerguss: Bei einem Pleuraerguss hat sich Flüssigkeit zwischen Lunge und Brustwand angesammelt. Diesem Zustand können die unterschiedlichsten körperlichen Störungen zugrunde liegen.
Perfusor: Unter einer einem Perfusor oder einer Spritzenpumpe versteht man eine Dosierpumpe zur intravenösen Verabreichung von Medikamenten. In der klinischen Praxis wird häufig die Bezeichnung Perfusor (Markenname der Firma B. Braun Melsungen AG) synonym verwendet.
Infusomaten: Infusomaten sind elektrische Infusionspumpen, die eine sichere intravenöse Zufuhr von flüssigen Medikamenten über längere Zeiträume ermöglichen.

Quellen:

http://www.pflegewiki.de/
http://www.onmeda.de