Mit starken Kopfschmerzen und neu aufgetretenen epileptischen Anfällen kam Shamina in die Ambulanz. Jeder Arzt in Kalkutta horcht bei dieser Symptomatik auf, weist sie doch auf eine Gehirn-Tuberkulose hin. Fünf bis zehn Patienten sehen die Ärzte für die Dritte Welt jedes Jahr mit dieser Erkrankung. Mit einer Computertomographie des Gehirns, die sich in Indien auf etwa 20 Euro beläuft, lässt sich die Diagnose stellen.

Wenn sich der Verdacht bestätigt, werden Patienten wie Shamina in das Tuberkulose-Krankenhaus der Ärzte für die Dritte Welt aufgenommen und mit Tuberkulose-Medikamenten, Kortison und Mittel gegen Epilepsie behandelt.

Shamina hatte Glück und ihre Gehirn-Tuberkulose heilte folgenlos aus. Die Behandlung einer Gehirn-Tuberkulose dauert normalerweise mindestens neun Monate. Sie hat im St.Thomas Home aktiv in der Krankenhaus-Schule und am Nähunterricht teilgenommen. Ärzte für die Dritte Welt ist immer sehr daran interessiert, dass die ehemaligen Tb-Patienten, wenn sie geeignet und motiviert sind, eine Ausbildung durchlaufen können, die es ihnen erlaubt, später ein eigenes Einkommen zu haben.