Mit Corona kommt der Hunger
Auf den Philippinen hat unser Team vor Ort in den vergangenen Wochen hart daran gearbeitet, die Verteilung von Lebensmittelpaketen mit u.a. Reis, Nudel und Milch für rund 13.557 Familien zu organisieren. Unseren treuen Spendern, die diese Hilfe ermöglichen, sei Dank! Auch in Bangladesch und Indien helfen wir Bedürftigen, diese schwierige Zeit zu überstehen. Die Nachfrage ist extrem hoch, und so kommt unseren lokalen Kräften die Aufgabe zu, verantwortungsvoll zu prüfen, welche Menschen unsere Hilfe am dringendsten benötigen.
Im Slum von Nairobi konnten wir unser Feeding-Programm ausweiten und versorgen aktuell über 578 Menschen mit zwei Mahlzeiten pro Tag. Von den Herausforderungen in Zeiten von Corona berichtet Projektmanager George Audi: „Die Essensausgabe braucht viel Zeit, denn wir überprüfen bei jeder Person vorsorglich die Temperatur. Zudem müssen sich alle Menschen sorgfältig die Hände waschen und zur Einhaltung der Distanzregeln braucht es zusätzliches Personal.“ Wir hoffen, in Kürze 500 Menschen versorgen zu können; zusätzlich verteilen wir noch rund 200 Lebensmittelpakete pro Monat.
Grund für den hohen Bedarf an Lebensmittelhilfe sind die vielerorts verhängten und bereits mehrfach verlängerten Ausgangssperren. Tausende Tagelöhner haben ihre Arbeit verloren und wissen nicht, wie sie sich und ihre Familie ernähren sollen. Noch dazu haben sich die Lebensmittelpreise zum Teil drastisch erhöht – schon jetzt. Die weitreichenden Folgen der Corona-Pandemie sind für die städtischen Elendsviertel und ländlichen Armutsregionen unserer Einsatzländer noch längst nicht abzusehen. Denn Corona ist nicht das einzige Problem: Regen und Überschwemmungen haben in Kenia Felder zerstört; die schlimmste Heuschreckenplage seit 70 Jahren ist noch nicht überstanden.
Seit Mitte März können wir infolge der Grenzschließungen keine German Doctors mehr in unsere Projekte entsenden. Unsere Mitarbeitenden vor Ort setzen jedoch alles daran, unsere medizinische Arbeit so gut es geht fortzusetzen, wichtige Aufklärungsarbeit zu leisten und unsere Patientinnen und Patienten auch mit Seife und Mundschutz zu versorgen. Und solange es dringend nötig ist, gehört auch die Grundversorgung mit Lebensmitteln zu unserer Hilfe.