Ärzte helfen weltweit
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Jubiläum - 40 Jahre German Doctors
Jubiläum - 40 Jahre German Doctors

Viele Erfolge unter oft schwierigen Bedingungen

Der Vorstand, Dr. Harald Kischlat und Dr. Christine Winkelmann, blickt in einem Interview zurück und in die Zukunft.

Herr Dr. Kischlat, die German Doctors feiern in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum. Was löst das in Ihnen aus?

Kischlat: Erst mal große Freude, dass sich aus einer ersten Idee und den Anfängen in den Achtzigern eine so nach­haltig und lang­fristig tätige Orga­nisation entwickelt hat, die heute – durch­aus nach einigen
Stürmen – auf solider Basis steht. Dann Dank­barkeit für das dahinter­stehende Engage­ment all unserer ehren­amtlich tätigen Einsatz­ärztinnen und -ärzte und all der Kolleginnen und Kollegen bei unseren lokalen Partnern, welche die Arbeit über­haupt erst ermög­lichen, sowie natürlich gegen­über all unseren Unters­tützerinnen und Unterstützern. Und schließlich Respekt vor der daraus entstehenden Verpflichtung, die Arbeit gut in die Zukunft zu führen, und zwar mit allem dafür immer wieder notwen­digen Wandel.

Was zeichnet die German Doctors in Ihren Augen besonders aus, Frau Dr. Winkelmann?

Winkelmann: Heraus­ragendes Merkmal unserer Arbeit ist sicherlich die lang­fristige und nach­haltige Ausrichtung durch den besonderen Fokus auf die Aus- und Weiter­bildung unserer lokalen Teams, ganz nach dem Motto von German Doctors: „Hilfe, die bleibt“. Darüber hinaus zeichnet uns der ganz­heitliche Ansatz aus, in dem das Thema Gesund­heit verbunden wird mit angren­zenden Themen, wie beispiels­weise Ernährung und WASH – also der Wasser- und Sanitär­versorgung – und in dessen Zentrum die Rechte unserer Ziel­gruppen stehen.

Das ist der Rahmen für die Kurz­zeiteinsätze der Ärzt­innen und Ärzte in den aktuell sieben Partner­ländern von German Doctors. Einge­bettet in ein bestehendes Team vor Ort können sie mit ihrer Expertise zur Verbesse­rung der Gesund­heits­versor­gung beitragen, aber auch selbst Erfahrungen sammeln zur Gesund­heits­situation in den Partner­ländern und zu den zugrunde liegenden globalen Zusammen­hängen.

Vorstand Dr. Harald Kischlat

„Leider haben uns die Covid-Pandemie und die welt­weiten Folgen des Ukraine­krieges wieder zurück­geworfen. Das heißt, es gibt viel zu tun, um unsere Welt nicht nur, aber auch bezogen auf die Gesund­heits­versorgung dauer­haft gerechter zu gestalten."

Dr. Harald Kischlat
ist seit 2002 für German Doctors tätig.
Seit 2011 ist er als Vorstand verantwortlich für die Vereins­leitung,
adminis­trative Abläufe sowie für Öffentlich­keits­arbeit und Fund­raising.

Herr Dr. Kischlat, können Sie in wenigen Sätzen die bedeutendsten Fort­schritte in der Entwick­lungs­zusammen­arbeit in den vergan­genen vier Jahr­zehnten skizzieren?

Kischlat: Erfolge gab es in den letzten Jahr­zehnten insbe­sondere bei einem Thema, das auch uns sehr wichtig ist: der Senkung der Kinder- und Mütter­sterblich­keits­raten. Die verstärkte Aus­bildung von Fach­kräften wirkt sich hier sehr positiv aus, und die German Doctors haben daran in ihren Einsatz­gebieten durch­aus einen Anteil. Erfolge gab es auch bei den Themen Armuts­bekämpfung, Schul­besuch, Ernährungs­sicherheit und anderen.

Aber leider haben uns die Covid-Pandemie und die weltweiten Folgen des Ukraine­krieges wieder zurück­geworfen. Das heißt, es gibt viel zu tun, um unsere Welt nicht nur, aber auch bezogen auf die Gesund­heits­versorgung dauer­haft gerechter zu gestalten.

Aus Ihrer ganz persön­lichen Sicht: Über welche Entwick­lungen bei den German Doctors haben Sie sich ganz beson­ders gefreut?

Kischlat: Ich freue mich immer wieder über das hohe Engagement unserer Einsatz­ärztinnen und -ärzte sowie der Mitar­beitenden bei den Partner­organisationen. Ich finde es sehr gut und richtig, dass wir in den letzten zehn Jahren die Aus­bildung von Gesund­heits­personal voran­treiben konnten. Ein Anliegen von Anfang an war mir, die Arbeit zur besseren Erfüllung unseres Auftrags zu professio­nalisieren. Da waren wichtige Meilen­steine zum Beispiel die Ein­führung von Richt­linien zum Kindes­schutz und zur Präven­tion von Korruption oder einer stärker wirkungs­orientierten Heran­gehens­weise.

Und ich bin froh, dass wir trotz gewach­sener Strukturen immer noch eine Organisation sind, die schnell auf Veränder­ungen reagieren und dann auch professio­nell agieren kann. Das haben wir in der Pandemie unter Beweis gestellt und tun es auch jetzt in der veränderten Lage durch den Ukraine­krieg.

In einer so langen Vereins­geschichte gab es sicher auch Momente, die schwierig waren. Möchten Sie davon erzählen?

Kischlat: Ja, natürlich. Wir arbeiten mit Menschen, Menschen sind fehl­bar, und manchmal müssen sich Wege auch trennen. Ich denke aber, wir haben aus den Fehlern und früheren blinden Flecken gelernt und die jeweils richtigen Schritte abgeleitet – zum Beispiel Standards zu wichtigen Bereichen, wie Kindes­schutz, Anti-Korruption und anderen einge­führt. Wenn ich auf die Projekte schaue, fallen mir auch schwierige Situationen ein. Ein paar kann ich hier heraus­greifen: die extrem gewalt­samen Unruhen nach den Wahlen in Kenia 2007/2008, zu denen es auch in direkter Nachbar­schaft unserer Ambulanz Baraka kam. Wir mussten kurz­fristig die Arbeit einstellen und alle Ärzt­innen und Ärzte zurück­holen.

Schwierig war auch die Entschei­dung im Jahr 2017, aufgrund gestiegener Terror­gefahr alle Einsätze auf der philippi­nischen Insel Mindanao zu beenden. Aus allen Krisen nehmen wir aber auch immer wieder Erfahr­ungen mit, wie wir es in Zukunft besser machen können.

Vorstand Dr. Harald Kischlat

„In zehn Jahren ist German Doctors noch stärker zu der Organi­sation geworden, die mit medi­zinischer Expertise Ländern zur Seite steht und dabei beson­ders die Aus- und Fortbildung von medi­zinischen Fach­kräften fördert."

Dr. Christine Winkelmann
ist seit 2019 als Vor­ständin bei German Doctors verant­wortlich
für die Ent­sendung der Ärztinnen und Ärzte und für die Projekt­arbeit
in den aktuell sieben Partnerl­ändern.

Schauen wir gemeinsam nach vorn. Wo sehen Sie, Frau Dr. Winkelmann, derzeit die größten Herausforderungen für die Entwicklungs­zusammen­arbeit im Allge­meinen und wo für die German Doctors im Besonderen?

Winkelmann: Die Aus­wirkungen des Krieges in der Ukraine bringen seit letztem Jahr die größten Heraus­forderungen mit sich. Die Länder des Globalen Südens hatten noch mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen, und dann kam der Krieg hinzu, sodass welt­weit die Inflation zum Teil drama­tisch zuge­nommen hat. Nicht nur Nahrungs­mittel, sondern auch andere alltäg­liche Bedarfe haben sich sehr verteuert. Wenn man bedenkt, dass ein Groß­teil der Menschen schon vor der Covid-Pandemie und vor Kriegs­beginn mit einem Einkommen unter­halb der Armuts­grenze aus­kommen musste, kann man sich vielleicht vor­stellen, wie viel schwerer die (Über-)Lebens­bedingungen jetzt sind.

Verschärfend kommt hinzu, dass viele Länder schon sehr konkret mit den Folgen der Klima­krise zu kämpfen haben: In Ostafrika hat es in vielen Land­strichen seit zwei bis drei Jahren nicht oder viel zu wenig geregnet. Das Vieh verendet, die Felder vertrocknen, und die Menschen – jetzt ab­hängig von Hilfe – vege­tieren vieler­orts in Camps. Auf den Philippinen nimmt die Zahl der Zyklone zu, und die Sundarbans in Bangladesch und Indien kämpfen ebenfalls mit einer zuneh­menden Zahl an Stürmen und Über­schwemmungen. Für German Doctors heißt das konkret, dass wir in vielen Ländern dauer­hafter in Ernährungs­sicherungs­maßnahmen inves­tieren müssen, denn wie kann ein Patient gesund werden, wenn er oder sie kaum etwas zu essen hat? Gleich­zeitig setzen wir verstärkt Nothilfe­maßnahmen
im Kontext von Natur­katastrophen um.

Wo sehen Sie die German Doctors in zehn Jahren?

Winkelmann: In zehn Jahren ist German Doctors noch stärker zu der Orga­nisation geworden, die mit medi­zinischer Expertise Ländern zur Seite steht und dabei besonders die Aus- und Fort­bildung von medi­zinischen Fach­kräften fördert. Wir werden ein starkes Netz von lokalen Partner­orga­nisa­tionen haben, die nicht nur über medi­zinische Kenntnisse verfügen, sondern auch in vielen anderen Bereichen gestärkt wurden.

Grund­satz unseres Handelns wird weiterhin sein, sich für die Verwirk­lichung der Menschen­rechte unserer Ziel­gruppen einzu­setzen und so nach­haltig ihre Lebens­beding­ungen zu verbessern. Sie empfangen von uns keine Almosen, sondern wir bestärken sie darin, sich für ihre Rechte einzusetzen. Damit werden wir Teil einer Allianz, die denen eine Stimme gibt, die allzu oft nicht oder nur sehr einge­schränkt gehört werden. Eines ist gewiss: Gemeinsam mit all unseren Einsatz­ärztinnen und -ärzten, Unter­stützerinnen und Unter­stützern sowie den Partner­orga­nisationen werden wir uns weiter­hin für das Recht auf gesund­heit­liche Versor­gung überall auf der Welt einsetzen.

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