Ärzte helfen weltweit
Ärzte helfen weltweit
Ärzte helfen weltweit
Ärzte helfen weltweit

Unterstützung für Kailahun: Neues Arztprojekt in Sierra Leone gestartet

Im Januar diesen Jahres ist unser neues Arztprojekt in Sierra Leone offiziell gestartet. Nach gründlichen Vorbereitungen mit unserem Partner MoPaDa konnten bereits im April Dr. Martin Mohme und Dr. Brigitte Weber ihre Arbeit vor Ort aufnehmen. Sie sind die ersten von elf Einsatzärztinnen und – ärzten, die sich für das neue Projekt gemeldet haben. Damit bleibt nur noch ein einziger freier Slot in diesem Jahr übrig.

v.l.n.r. Emmanuel Maada Jusu (MoPADA Health Officer für das Projekt), Dr. Martin Mohme, Dr. Brigitte Weber, Mathew Mogboi (CHO des Daru Community Health Center)

In Sierra Leone ist der Bedarf an medizinischer Unterstützung besonders hoch. Grund dafür ist die hohe Armut in der Bevölkerung bei schwachen staatliche Strukturen und einer unsicheren Ernährungssituation. Hinzu kommen Probleme wie eine hohe Müttersterblichkeit, sexuelle Gewalt und weibliche Genitalverstümmelung, wodurch der Fokus vieler unserer Projekte in Sierra Leone besonders auf Frauen und Mädchen liegt.

Ein Drittel der Menschen bezeichnet ihren Gesundheitszustand als „schlecht“

Vor diesem Hintergrund haben wir die Entscheidung getroffen, mit einem neuen Arztprojekt an der nachhaltigen Verbesserung der medizinischen Versorgung in Sierra Leone mitzuwirken.Zur näheren Spezifizierung der Bedarfe wurde eine groß angelegte Analyse durchgeführt, die sowohl Gespräche mit Regierungsvertreterinnen und -vertretern beinhaltete, als auch die Durchführung von Hausbefragungen und die Erhebung und Auswertung von Gesundheitsdaten der Distrikte.

Am Ende war für uns klar: Im Distrikt Kailahun fehlt es besonders an einer verlässlichen medizinischen Versorgung. Hier gibt es nur 1,3 Gesundheitseinrichtungen sowie ca. drei ausgebildete Gesundheitsfachkräfte pro 10.000 Einwohnern und Einwohnerinnen. Für viele der Menschen sind diese Einrichtungen aber so weit entfernt, dass sie im Krankheitsfall oder im Falle einer Geburt kaum dorthin kommen. 34% der Geburten im Kailahun Distrikt finden daher zuhause statt.

In den Befragungen wurde auch die Qualität der Gesundheitseinrichtungen kritisiert. Es fehle an Medikamenten, oft würden Gebühren erhoben, die die Menschen nicht bezahlen könnten. Insgesamt haben 33% der Einwohner und Einwohnerinnen in einer Umfrage ihren Gesundheitszustand als „schlecht“ bezeichnet.

Die Qualität der Versorgung langfristig verbessern

Gemeinsam mit der Movement Towards Peace and Development Agency (MoPaDa) haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Gesundheitssituation und den Gesundheitsstatus der Bevölkerung von Kailahun zu verbessern, indem wir die Versorgungsqualität in den Gesundheitsstationen steigern und deren Inanspruchnahme erhöhen wollen. Dazu werden wir die vorhandene Infrastruktur nutzen. Zudem planen wir die Unterstützung der kurativen Behandlung von Patientinnen und Patienten in 15 staatlichen Gesundheitsstationen. Es werden immer jeweils zwei Einsatzärztinnen und -ärzte für sechs Wochen vor Ort sein und die Stationen besuchen.

Gleichzeitig werden wir medizinische Trainings für staatliche Gesundheitsmitarbeitende und Freiwillige in den Gemeinden durchführen. So werden die Gesundheitseinrichtungen vor Ort langfristig gestärkt und staatliche Aktivitäten in den Gemeinden intensiviert. Für Frauen und Jugendliche ist das Angebot an Beratungen im Bereich sexuelle und reproduktive Gesundheit vorgesehen. Durch Austauschforen und Tür-zu-Tür-Mobilisierung sollen die Gemeinden grundlegend für diese Themen sensibilisiert werden. Die Verteilung gezielter Aufklärungsmaterialien und die Ausstrahlung themenbezogener Radiosendungen wirken hierbei verstärkend.

Wir sind überzeugt davon, dass dieses Projekt für das Leben der Menschen im Kailahun Distrikt sehr wichtig ist. Wenn du Interesse hast, Teil unserer Arbeit zu werden und einen Einsatz zu leisten, bewirb dich hier .