Ärzte helfen weltweit
Ärzte helfen weltweit
Ärzte helfen weltweit
Ärzte helfen weltweit

Jubiläumsforum 40 Jahre German Doctors

Wiedersehen und Austausch, Rückblick und Ausblick sowie interessanter Input – all das gab es beim Jubiläumsforum 2023.

© Chantal Neumann

129 aktive Einsatzärztinnen und -ärzte waren der Einladung zum Forum in diesem besonderen Jahr, dem 40-jährigen Vereinsjubiläum, gefolgt. Ganz wunderbar war es, dass wir zu dieser Veranstaltung Gäste aus unseren Projektländern begrüßen durften: Aus Kenia waren unser Landesmanager, George Audi, und Janet Okeyo, medizinische Leiterin, angereist. Fanta Daboh, German Doctors-Repräsentantin, flog aus Sierra Leone ein. Aus Indien waren unsere Repräsentantinnen Pallabi Sengupta und Sukanya Nath vor Ort. Von den Philippinen konnten wir unsere langjährige Projektkoordinatorin Joelyn Soldevilla-Biag begrüßen und aus Griechenland Annie Michailidou, Projektmanagerin unseres Partners ARSIS, sowie die Ärztin Marina Kemeridou, mit der unsere Kurzzeitärztinnen und -ärzte vor Ort ebenfalls zusammenarbeiten. Von unserem Partner Libereco e.V., mit dem wir Projekte in der Ukraine realisieren, war Ira Ganzhorn aus dem Berliner Büro der Organisation gekommen. Die internationalen Gäste berichteten von ihren Erfahrungen und Erfolgen im Plenum und teilten mit großer Offenheit ihre Herausforderungen. Die ehrenamtlichen German Doctors und die Mitarbeitenden der Geschäftsstelle freuten sich sehr über das Wiedersehen mit den Kolleginnen und Kollegen aus den Projekten und den intensiven Austausch.

© Chantal Neumann

Vorträge und Diskussionen zu aktuellen Herausforderungen

Die Klimakrise mit ihren vielfältigen und massiven Auswirkungen auf die Menschen in unseren Partnerländern war an beiden Tagen immer wieder Thema sowohl der internen als auch der externen Referentinnen und Referenten. Hierbei ging es beispielsweise um die sich überall verschlechternde Ernährungssituation, was zumindest teilweise auch Folge der Klimakrise mit Dürren oder Überschwemmungen ist. Besonders beleuchtet wurde der Zusammenhang von Klima und Gesundheit. Die vielen Beispiele, die unsere Partner aus ihren Ländern mitgebracht haben, zeigen ganz deutlich, dass das massiv verändernde Klima die Lebensbedingungen der Menschen weiter verschärft und dass der Globale Süden besonders betroffen ist.

Ein anderes Thema waren die zunehmenden politischen Einschränkungen der Zivilgesellschaft, die unsere Partner in vielen Ländern erleben. Viele Staaten versuchen die Arbeit der Nichtregierungsorganisationen zu kontrollieren und einzuschränken. Es hat aber gleichzeitig Mut gemacht, dass trotz dieser widrigen Bedingungen unsere Partner weiterhin erfolgreich arbeiten können.

Nothilfemaßnahmen erlangen aufgrund der vielen Bedarfe und Notlagen weltweit einen immer größeren Stellenwert und beschäftigen uns als medizinische Organisation sehr. Als assoziiertes Mitglied des ‚Bündnis Entwicklung Hilft‘ haben wir Zugang zu zweckgebundenen Nothilfegeldern, die wir derzeit ganz besonders mit unseren Partnern in der Ukraine umsetzen. Darüber hinaus leisten wir aber in vielen der Projekte auch Nothilfe im Kontext Ernährungssicherheit, denn die medizinische Behandlung der Patientinnen und Patienten kann nur erfolgreich sein, wenn sie Zugang zu Nahrung haben.

40 Jahre German Doctors: Erfolge aus den Ländern

Es gab an den beiden Forumstagen viele schwierige Themen. Aber zugleich haben wir nicht versäumt, uns über das gemeinsam Erreichte zu freuen: Die HIV-Behandlung in unserer Slumambulanz Baraka wurde als ein herausragendes Beispiel genannt. Die Arbeit dort ist ein großer Erfolg und dient anderen Organisationen in Kenia als Vorbild. Eine weitere sehr wichtige Erfolgsgeschichte ist die Ausbildung von Gesundheitskräften in philippinischen Dörfern im Rahmen des Primary Health Care Ansatzes. Die positiven Erfahrungen auf den Philippinen dienen uns als Vorbild für sehr ähnliche Ansätze in anderen Ländern. Der Primary Health Care Ansatz stärkt die lokalen Gesundheitssysteme und sorgt für die Nachhaltigkeit unserer Arbeit. Besonders stolz sind wir auf unser Ausbildungsprogramm von aktuell 22 pädiatrischen Clinical Officers in Sierra Leone. Diese Ausbildung ist von großer Wichtigkeit, da im Land ein großer Mangel an ausgebildeten Pädiatern und Pädiaterinnen herrscht. Die Anerkennung unserer Ausbildung durch das sierra-leonische Gesundheitsministeriums sichert den Absolventinnen und Absolventen die Option auf einen bezahlten Job und sorgt hoffentlich dafür, dass viele von ihnen im Land bleiben und die medizinische Versorgung von Kindern sicherstellen werden.