Ärzte helfen weltweit
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„Was ich gesehen habe, hat meine Vorstellungs­kraft über­troffen“

Wir haben einen neuen promi­nenten Für­sprecher: Der Schau­spieler Philipp Danne (bekannt aus der ARD-Serie: „In aller Freund­schaft – die jungen Ärzte“). Er war Ende Mai mit uns in Kenia und hat in Nairobi und Athi River unsere Ambu­lanzen und die neue Rolling Clinic besucht und in Korogocho unser medi­zini­sches Outreach kennen­gelernt.

„Wenn man einmal vor Ort war und die Lebens­realität der Menschen gesehen hat – die winzigen Hütten aus Blech, die stinkenden, offenen Abwasser­rinnsale und diese unfassbar riesige Müll­kippe, von und neben der die Menschen leben – dann möchte man helfen. Ich habe gesehen, wie wichtig und effektiv orga­nisiert die Arbeit der German Doctors ist“, erklärte er nach seiner Rückkehr.

Was bleibt: Bilder im Kopf und Hilfe vor Ort

Was nimmt er mit nach Hause von den Eindrücken? Er habe jetzt, Wochen später, noch viele, viele Bilder im Kopf, berichtet Philipp Danne. Zum Beispiel die Hunderte Patient­innen und Patienten, die in und vor unserer Slum­ambulanz Baraka in Nairobi auf Holz­bänken auf ihre Behandlung warteten. Im ersten Moment war es für ihn überwältigend, so viele Menschen zu sehen, die krank und auf Hilfe ange­wiesen sind. Aber während seines gesamten Besuchs nahm er es als sehr aufbauend wahr, mitzu­bekommen, wie gut die Zusamm­enarbeit der German Doctors und der lokalen Gesund­heits­kräfte in dieser Ambulanz, aber auch an den neuen Stand­orten in Athi River, auf der Rolling Clinic und in Korogocho funktio­niert.

Ein anderes Bild, das bleibt, sind die offenen Abwasser­kanäle, die sich durch die Slums ziehen. Wenn die Menschen sich erleichtern müssen, gehen sie gegen eine geringe Gebühr in eine Blech­hütte, die eine Toilette beherbergt. Aber in Erman­gelung einer Kanalisation landet am Ende doch alles in diesen schwarzen, erbärmlich stinkenden und keim­verseuchten Rinn­salen. Und in der Enge des Slums bleibt es nicht aus, dass immer wieder kleine Kinder an diesem Rinnsal sitzen und darin ihre Füße oder Hände eintauchen. Die gesund­heitlichen Folgen mag man sich gar nicht ausmalen.

Haus­besuche im Slum

Ihm bleibt auch der Besuch in einer Wellblech­hütte in Erinnerung, die vielleicht drei Mal drei Meter groß ist, in der aber zehn Menschen leben. Die Bewohner haben ihm erklärt, dass es vier Zimmer in diesem Haus gibt. Das bedeutet: Von der Decke hängen vier Vorhänge an einem Holzkreuz, die die neun Quadrat­meter unterteilen.

Strom gibt es nicht, und nur selten können sie sich eine Kerze leisten. Meist sitzen sie nach Einbruch der Dämmerung im Dunkeln – und es wird früh dunkel in Nairobi! Er werde wohl noch oft an diese Familie denken, wenn er zuhause einfach das Licht einschalte.

Philpp Danne auf Projektreise

Es ist beein­druckend, was die Mitarbeitenden hier leisten

An allen Orten, die Philipp Danne sah, beeindruckte ihn das Engage­ment der ehren­amtlichen German Doctors und das der lokalen Fach­kräfte. Unter sehr schwierigen Beding­ungen geben sie tagtäglich ihr Bestes. Er ziehe seinen Hut vor dem hohen persön­lichen Einsatz der German Doctors.

In den drei Tagen, die er in Kenia verbrachte, hatte er Kontakt zu einigen Einsatz­ärztinnen und -ärzten und möchte sagen: „Was sie hier leisten, in ihrem Jahres­urlaub oder in Zeiten des Ruhe­stands, das ist echt beein­druckend.“ Auch den lokalen Mitarbeitenden zolle er größten Respekt. Sie arbeiten dauer­haft und äußerst professionell unter diesen doch schwierigen Rahmen­bedingungen und sorgen für Kontinuität in den Projekten.

„Ich habe diese Reise im Vorfeld unterschätzt“, meinte Philip Danne wieder zu Hause. „Ich bin aber sehr froh, sie gemacht zu haben. Und umso glücklicher bin ich, wenn ich etwas Aufmerksamkeit für die German Doctors generieren kann, die einfach einen respekt­einflößend guten Job machen! Und es ist ein beruhigendes Gefühl, dass die Hilfe für die Menschen, denen ich begegnet bin, dank der tollen lokalen Mitarbeitenden bleibt.“