Ärzte helfen weltweit
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Neues aus den Projekten

Gegen Corona in Deutschland impfen und zugleich Menschen in Not helfen

Dr. Iro für die German Doctors
Dr. Hans Iro

In Deutschland gegen das Coronavirus impfen und dabei die weltweiten German Doctors-Projekte unterstützen? In der Geschäftsstelle erreichten uns gleich zwei unterschiedliche Spendenaktionen von Einsatzärztinnen und -ärzten, die wir heute gerne vorstellen möchten.

Für Dr. Heinz Kleineikenscheidt und Dr. Hans Iro, beide langjährige Einsatzärzte, kam der Aufruf der Landesärztekammer Anfang des Jahres genau zur richtigen Zeit. Dr. Hans Iro: „Wir wurden gebeten, die Impfkampagne in Deutschland zu unterstützen. Prompt traten die Gefühle von Hilflosigkeit und Passivität, die im Laufe der Pandemie entstanden waren, in den Hintergrund. Für uns tat sich eine Perspektive auf, wieder auch draußen etwas zu bewirken und uns zugleich für die German Doctors einzusetzen.“ Seit Anfang Februar wird nun im Impfzentrum des Landkreises Reutlingen geimpft. Ehemalige German Doctors aus der Region machen mehrmals im Monat mit und spenden ihr Honorar für die weltweiten Projekte des Vereins. „Wir wollen mithelfen, dass die Impfaktion in Deutschland reibungslos und schnell vonstattengeht, und zugleich für die Menschen in den Ländern des Globalen Südens sorgen, dass sie mit ausreichend Nahrungsmitteln und Medikamenten ausgestattet sind. Denn durch Hunger geschwächte Menschen, vor allem Kinder, werden zu Risikopatienten und haben bei einer Corona-Infektion keine Überlebenschance“, erklären die beiden Ärzte ihre Motivation.

„Die Bilder von Menschen in Not, die man einmal erlebt hat, lassen einen nicht mehr los“

Dr. Iro und Dr. Kleineickenscheidt möchten ihre Idee an dieser Stelle öffentlich machen, um auch andere Ärztinnen und Ärzte für eine Spendenaktion zu motivieren. Denn beide geben zu bedenken, wie relativ gut es den Menschen hier in Deutschland während der Pandemie geht im Vergleich zu Menschen in manchen Ländern des Globalen Südens: „Hier bei uns gibt es FFP2-Masken, Schnell-Tests, Corona-Schwerpunktpraxen, Notfall-Ambulanzen und Intensivstationen. Dort keine ärztliche Versorgung, keine Medikamente, kein Sauerstoff, geschweige denn eine Intensivstation. Und da gibt es auch keine Corona-Hilfen vom Staat, wenn der Verdienst des Vaters als Rikscha-Fahrer wegfällt und das Zusatzeinkommen der Mutter in der Textilfabrik ausbleibt. Was bleibt da noch für deren Kinder außer Hunger und Krankheit?“, sagt Dr. Iro.  Dank der Spendenkampagne der ehemaligen German Doctors kamen bereits 5.600 Euro zusammen.

Spendendosen in Kinder- und Jugendarztpraxis füllten sich schnell

Mit ihrer Idee, die Impfungen in Deutschland zum Anlass zu nehmen, um Spenden für Menschen in unseren Projektregionen zu sammeln, sind die beiden Ärzte nicht allein. So berichtete uns die niedergelassene Pädiaterin und Einsatzärztin Dr. Katrin Steins, dass sie kürzlich sehr erfolgreich zwei Spendendosen in ihrer Praxis aufstellte. „Wir machen unsere Patientinnen und Patienten auf die  Möglichkeit für weltweite Gesundheitsprojekte zu spenden aufmerksam“, erzählt Dr. Steins. Das funktioniere zurzeit so gut, dass sie bereits neue Spendendosen bestellt hat, da die alten nach nur zwei Wochen voll waren. Sie und wir freuen uns sehr über die Solidarität der Patientinnen und Patienten.