

Flüchtlingshilfe in Deutschland
Flüchtlingskrise: German Doctors helfen

„Nicht lang fackeln, sondern helfen“, ist ein naheliegender Gedanke, wenn man in die abgekämpften Gesichter derer schaut, die seit Wochen unter widrigsten Bedingungen auf der Flucht sind. Wirklich gut geht es wohl den wenigsten Flüchtlingen, einige sind aber ernstlich erkrankt und benötigen medizinische Hilfe. Am Münchener Hauptbahnhof ist seit einigen Tagen unsere neue Rolling Clinic im Einsatz. In dem zum mobilen Krankenhaus umgebauten Unimog – eine Sachspende der in München ansässigen Stiftung „Help in Motion“ – werden Flüchtlinge direkt nach ihrer Ankunft auf offensichtliche Krankheitssymptome untersucht und gegebenenfalls zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus überwiesen. Dank des vorhandenen Ultraschallgerätes können die untersuchenden Ärzte bei Schwangeren feststellen, ob die Entbindung unmittelbar bevorsteht und die Sorge vieler werdender Mütter, das Kind könne von den Strapazen der Flucht eventuell Schaden genommen haben, ausräumen. Nach ihrem Einsatz in der Flüchtlingskrise werden wir mit der Rolling Clinic die basismedizinische Versorgung der armen Bergbauern im Hinterland der philippinischen Insel Mindanao sichern.
Vielversprechend ist auch das Konzept eines engagierten Arztes im Landkreis Esslingen, welches alle rechtlichen und standesrechtlichen Bedingungen berücksichtigt, die bei ärztlichen Tätigkeiten in Deutschland bedacht werden müssen. Der gute Wille vieler Ärzte und Gemeinden scheitert in der Realität nämlich oft an bürokratischen Hürden: Registrierung der Flüchtlinge, Frage nach der Kostenübernahme von Erstuntersuchungen und gegebenenfalls weitergehenden Behandlungen, Bereitstellung von medizinischem Material, juristischen Grundlagen und vielen mehr. Auf Basis des ausgeklügelten Konzeptes leisten schon jetzt Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sowie einige syrische Ärzte, die selbst zu den Flüchtlingen zählen, in den Unterkünften vor Ort die basismedizinische Versorgung. Sie arbeiten unter dem Mandat des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK), wodurch ihre ärztliche Tätigkeit auch rechtlich abgesichert ist.
In einem zweiten Schritt ist, je nach Bedarf, die Einrichtung von sogenannten „Schwerpunktpraxen zur Flüchtlingsbetreuung“ geplant. Die Idee dahinter: Freiwillige Ärzte sollen als sogenannte „Versorgungsassistenten“ entsprechend den Anforderungen unseres Systems an bestehende Praxen angegliedert werden. Zahlreiche German Doctors aus dem Raum Esslingen haben sich als ehrenamtliche Kräfte für das Programm gemeldet.
Auch in Bonn, dem Sitz unserer Geschäftsstelle, stehen German Doctors in den Startlöchern, um Flüchtlinge medizinisch erstzuversorgen. Die Planung und Koordinierung ihrer Einsätze mit dem zuständigen Gesundheitsamt läuft derzeit auf Hochtouren.
Viele Flüchtlinge brauchen unsere medizinische Hilfe. Bitte spenden Sie, damit wir helfen können!