Sichelzellkrankheit in Afrika
Die Sichelzellkrankheit ist eine der häufigsten Erbkrankheiten und nicht heilbar. 20 bis 25 Millionen Menschen leben weltweit mit dieser Erkrankung. Davon 12 bis 15 Millionen in Subsahara-Afrika. Betroffene haben schwerwiegende gesundheitliche Probleme, die immer wieder lebensbedrohlich sein können. Wird die Krankheit frühzeitig erkannt und das Kind adäquat medizinisch betreut, erreichen ca. 85 Prozent aller Erkrankten das Erwachsenenalter. Doch in Subsahara-Afrika ist die Gesundheitsversorgung schlecht: 50 bis 80 Prozent der Kinder, die mit der Sichelzellkrankheit geboren werden, sterben vor ihrem fünften Geburtstag.
Wir unterhalten das erste Sichelzentrum Kenias in Baraka
Wir als German Doctors kennen das Leid der Betroffenen, denn wir unterhalten in Kenia mehrere Ambulanzen und das erste Sichelzellzentrum des Landes: Patientinnen und Patienten, die zu uns kommen, haben oftmals schon einen langen Leidensweg hinter sich. Denn häufig dauert es, bis die Krankheit diagnostiziert wird. Notwendige Laborgeräte sind nicht in allen Gesundheitseinrichtungen vorhanden, und die Diagnostik ist teuer. Außerdem ist das Gesundheitspersonal häufig nicht ausreichend für die Diagnostik und Behandlung dieser Krankheit geschult. In unserer Slumambulanz in Nairobis Mathare Valley werden über 500 Sichelzellerkrankte regelmäßig behandelt.
Ausweitung unserer Arbeit für Sichelzellerkrankte
Gemeinsam mit unserem Partner, der Children Sickle Cell Foundation Kenya (CSCF) und mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), wollen wir in Zukunft noch intensiver daran arbeiten, das Leben Sichelzellerkrankter und von deren Familien zu verbessern. Wir wollen die Arbeit in unserem Sichelzellzentrum ausweiten und die Erfahrungen der Mitarbeitenden dort auf zwei weitere Gesundheitseinrichtungen in Mombasa und Kisumu übertragen, damit mehr Menschen geholfen werden kann. Die Mitarbeitenden in den neuen Zentren sollen befähigt werden, die Krankheit zu diagnostizieren und die Erkrankten zu behandeln und langfristig zu betreuen. Außerdem sollen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus den Gemeinden im Sichelzellmanagement ausgebildet werden, um das Wissen um die Krankheit zu verbreiten und eine Stigmatisierung Betroffener zu vermeiden. Wichtig für uns ist auch die Lobbyarbeit. Denn nach Ende der Projektlaufzeit möchten wir die beiden neuen Sichelzellzentren in Mombasa und Kisumu an die kenianische Regierung übergeben. Schätzungen zufolge kommen pro Jahr circa 6.000 kenianische Kinder mit der Sichelzellkrankheit zu Welt. In Deutschland dagegen leben insgesamt lediglich zwischen 3.000 und 5.000 Erkrankte.