Hygieneschutz
Ansteckung verhindern
Das Sundarbans-Delta ist das größte Mündungsdelta der Welt und liegt im Grenzgebiet von Indien und Bangladesch. Dort sind die German Doctors im Bezirk Basirhat in 80 abgelegenen Dörfern aktiv, deren rund 153.000 Einwohnerinnen und Einwohner stark benachteiligt und besonders vom Wassermangel betroffen sind.
„Durstig bin ich eigentlich immer“, sagt die 32-jährige Bhavani Mukherjee in der Rolling Clinic-Sprechstunde der German Doctors. Sie fährt fort: „Trotzdem trinke ich so wenig wie möglich.“
Einsatzärztin Dr. Jasmin Fritzen ahnt bereits, wie ihre Patientin diese verstörende Aussage begründet: „Den größten Teil des Wassers, das meine Tochter jeden Morgen vom Brunnen holt, überlassen wir meinem Mann. Er arbeitet in einer Ziegelei und braucht es dringender als die Kinder und ich.“
Bhavani Mukherjee hat eine Nierenerkrankung und wie bei vielen anderen Patientinnen und Patienten im Sundarbans-Delta liegt die Ursache ihrer Krankheit darin, dass es in der Region zu wenig oder nur verseuchtes Wasser gibt.
Schwere Magen-Darm-Entzündungen, Harnwegsinfektionen, Hautkrankheiten, Schwäche und Anämie sind die Folgen. Um den Menschen diese Krankheiten und die Schmerzen zu ersparen, bekämpfen wir die Ursachen und haben dafür eine Kooperation mit starken Partnern geschlossen.
Gemeinsam mit der indischen Hilfsorganisation ASHA, die ihren Sitz in den Sundarbans hat, und dem deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung setzen wir uns für sauberes Trinkwasser in der Region ein.
Die erfahrenen und gut vernetzten Mitarbeitenden von ASHA klären die Menschen in den abgelegenen Dörfern darüber auf, welche Krankheiten durch Wassermangel oder verunreinigtes Wasser entstehen können. Denn trotz der dramatischen Situation ist das Wissen darüber oft gering. Die Hilfsorganisation mobilisiert die Dorfgemeinschaften, ihr Recht auf sauberes Trinkwasser bei der Regierung einzufordern.
Insgesamt ist der Anteil der Menschen, die Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, von 20 auf 30 Prozent gestiegen.
Medizinische Sprechstunden, Gesundheitsaufklärung und sauberes Trinkwasser – das alles sorgt dafür, dass die Menschen in den Sundarbans langfristig und nachhaltig eine Chance auf Gesundheit haben.
Markus Rödl hilft Ihnen gerne weiter:
0228-387597-20
German Doctors e.V. – unser Name ist Programm! Wir entsenden Ärztinnen und Ärzte zu ehrenamtlichen, sechswöchigen Hilfseinsätzen, vorwiegend in Länder des Globalen Südens. In den Slums von Millionenstädten, ländlichen Armutsregionen, Flüchtlingsunterkünften und auf einem zivilen Seenotrettungsschiff versorgen wir extrem bedürftige Menschen basismedizinisch.
Zudem bilden wir lokale Gesundheitskräfte aus, um die medizinische Versorgung vor Ort nachhaltig zu stärken. Seit Gründung des Vereins im Jahr 1983 leisteten fast 4.000 German Doctors rund 7.900 Einsätze in 14 verschiedenen Ländern. Das ist gleichbedeutend mit rund 13 Millionen Patientenkontakten!