Neues aus den Projekten
Workshop-Reihe über die Wirkung unserer Arbeit für Projektpartner
Am 15. April startete zum ersten Mal eine internationale Workshop-Reihe für unsere Partnerorganisationen in Asien und Afrika zum Thema Wirkungsorientierung – in Zeiten der Pandemie natürlich online. Das Workshop-Format wurde gemeinsam mit der Karl-Kübel Stiftung entwickelt, die sehr erfahren auf diesem Gebiet im Kontext der internationalen Zusammenarbeit ist, und wird von zwei erfahrenen Trainerinnen aus Indien und Deutschland geleitet.
13 Partnerorganisationen aus sechs Ländern nehmen teil
22 Kolleginnen und Kollegen aus 13 Partnerorganisationen arbeiten bis Ende Juni an den vier Workshop-Modulen mit. Die Teilnehmenden kommen aus Sierra Leone, Kenia, Uganda, Bangladesch, Indien und den Philippinen. Sie sind sowohl Projektkoordinatorinnen und -koordinatoren oder Mitarbeitende des Bereichs Monitoring und Evaluation unserer Partner, mit denen wir unsere Arztprojekte und die weiteren Programme umsetzen. So nehmen zum Beispiel Joelyn Soldevilla-Biag, die für unser Mindoro-Projekt verantwortlich ist, sowie Projektmanager Moses Katana und Monitoring & Evaluations-Verantwortliche Risper Oloo teil, die beide in unserem noch recht neuen Projekt in Kilifi arbeiten. Mitarbeitende unserer philippinischen Partnerorganisation IDEALS sind ebenso Teilnehmende des Workshops wie auch Kollegen der Commit & Act Foundation, mit denen wir in Sierra Leone das Präventions- und Aufklärungsprojekt gegen weibliche Genitalverstümmelung realisieren.
Die Wirkung der Projektarbeit rückt stärker in den Fokus
Das übergeordnete Ziel des Workshops ist es, alle Teilnehmenden für das Thema Wirkungsorientierung zu sensibilisieren. Dabei geht es darum, den Fokus von Monitoring und Evaluation in der Projektarbeit („was tun wir“) weg, und verstärkt auf die Frage nach dem „was bewirken wir“ zu lenken. Um dies zu reflektieren und zu erarbeiten, gibt es erprobte Methoden wie die Theory of Change, welche auch Teil unseres Konzeptes für Monitoring und Evaluation ist. Bei dieser Theorie geht es kurz gesagt darum, nicht nur das langfristige Ziel in den Blick zu nehmen, sondern die notwendigen Zwischenschritte und -ziele zu definieren und diese regelmäßig anhand von Indikatoren und Teilschritten zu überprüfen.
Von der Theorie in die Praxis
Im Rahmen des Workshops lernen die Teilnehmenden Schritt für Schritt anhand der Theorie und mit Hilfe von vielen praktischen Übungen selbst ein solches Wirkungsmodell für den eigenen Projektkontext zu entwickeln. In den Phasen zwischen den einzelnen Modulen übertragen die Teilnehmenden das Gelernte auf ihr eigenes Projekt. So ist der direkte Transfer in den beruflichen Alltag gewährleistet. Beim ersten Modul ging es zum Beispiel um eine Stakeholderanalyse. Dabei sollten die Teilnehmenden definieren, wer alles von den Projektaktivitäten betroffen ist bzw. profitiert und wer ggf. zusätzlich zur Erreichung der Ziele noch mit eingebunden werden sollte.
Bis zum Ende der Workshop-Reihe soll das individuelle Wirkungsmodell stehen und dann natürlich angewandt werden. Es soll dabei helfen, die Projektarbeit kontinuierlich zu reflektieren und wenn nötig Anpassungen vorzunehmen. Gleichzeitig bieten die Workshops aber auch ein gutes Forum für die Vernetzung untereinander und die Möglichkeit, voneinander zu lernen.
Start einer gemeinsamen Lernreise
Wir freuen uns sehr über den gelungenen Auftakt und sind überzeugt, dass die motivierten und gut gelaunten Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine für ihre Arbeit relevante und spannende Lernerfahrung vor sich haben. Wir sind froh über die Möglichkeit, die Lerninhalte mit unseren Partnerorganisationen in den kommenden Wochen weiter zu vertiefen und dass wir trotz der Corona-Pandemie und den vielfältigen Herausforderungen, mit denen unsere Partnerorganisationen konfrontiert sind, einen positiven Raum für Austausch und Lernen schaffen konnten.
Das Team von German Doctors in Bonn ist begeistert, dass die Partnerorganisationen ein so großes Interesse an dem Workshop und dem Thema zeigten. Alle Workshop-Plätze waren nach kurzer Zeit belegt.